ITA sieht sich 2024 auf Kurs zu Jahresgewinn

ROM - Lufthansa bereitet das Boarding bei ITA Airways vor. Die aus den Scherben von Alitalia neu zusammengesetzte Fluggesellschaft meldet vor dem Lufthansa-Einstieg überzeugende Finanzergebnisse: ITA Airways fliegt 2024 einem Gewinn entgegen - und setzt auf Synergieeffekte unter dem Lufthansa-Dach.

40 Millionen Euro Operativgewinn bis Ende Oktober und 550 Millionen Euro Cash auf den Konten: ITA Airways tritt Lufthansa nicht als Sanierungsfall bei.

"Wir werden das Jahr mit drei Milliarden Umsatz abschließen und hoffentlich auch mit einem positiven EBIT", sagte ITA-Chef Antonio Turicchi der Tageszeitung "Il Messaggero" in einem Interview. "Wir zeigen mit Fakten, dass wir ein wettbewerbsfähiges und profitables Unternehmen sind."

Turicchi sieht ITA auch weiter auf Gewinnkurs: Konzernsynergien könnten bei ITA bis 2027 Kostensenkungen von 300 bis 400 Millionen Euro möglich machen, so der ITA-Chef in dem Interview. Die Airline habe ihre "Hausaufgaben" für die Integration in den Lufthansa- und Star-Alliance-Verbund erledigt.

Lufthansa hat im November ein konkretes Paket mit Abhilfemaßnahmen für die finale kartellrechtliche Freigabe der EU-Kommission in Brüssel hinterlegt. Konzernchef Carsten Spohr rechnete zuletzt mit einem Vollzug des Deals "um den Silvestertermin".

Sechster Konzerhub

Lufthansa wird zunächst 41 Prozent des ITA-Kapitals zeichnen. Über eine Kapitalerhöhung fließen 325 Millionen Euro direkt an ITA Airways. In zwei weiteren Schritten kann Lufthansa die Airline zunächst mehrheitlich und später komplett vom italienischen Finanzministerium ablösen.

Mit ITA Airways erhält Lufthansa Zugriff auf lukrative Verkehrströme zwischen Italien und Nordamerika. Lufthansa will den sechsten Konzernhub Rom zudem als Sprungbrett zu mehr Zielen auf der Südhalbkugel nutzen.