Midair-Kollision in Washington
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NTSB: Black-Hawk-Piloten hatten fehlerhafte Höhendaten

UH-60-Wrack wird aus Potomac River geborgen
UH-60-Wrack wird aus Potomac River geborgen, © NTSB

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WASHINGTON - Ermittler der US-Flugunfallbehörde NTSB identifzieren einen Schlüsselmoment vor dem Zusammenstoß der CRJ700 und der UH-60 in Washington - der Black-Hawk-Besatzung ist eine Anweisung der Flugsicherung möglicherweise entgangen. Das war nicht das einzige Problem.

Bei der Kollision eines Militärhubschraubers mit einem Passagierflieger am 29. Januar in der US-Hauptstadt Washington ging nach NTSB-Erkenntnissen ein wichtiger Funkspruch möglicherweise unter.

Der Tower in Washington hatte die Black-Hawk-Crew angewiesen, die CRJ700 passieren zu lassen: "Fliegen Sie hinter der CRJ vorbei, visuelle Separierung."

Derzeit ist unklar, ob die Piloten diese Anweisung erreichte, sagte NTSB-Behördenchefin Jennifer Homendy bei einem Medienbriefing. Denn im Black-Hawk-Cockpit war in diesem Moment eine Mikrotaste auf Sprechen gestellt.

Das NTSB weist zudem auf möglicherweise fehlerhafte Höheninformationen hin, mit denen sich die Crew im Black Hawk konfrontiert sah. "Wir erkennen widersprüchliche Informationen in den Daten, weshalb wir die Flughöhe für die gesamte Route des Black Hawk noch nicht vorlegen", sagte Homendy.

Der Black Hawk flog laut NTSB bei der Kollision rund 85 Meter über dem Potomac River. Das sei "ziemlich sicher", sagte Homendy. "Die Crew hatte möglicherweise aber andere Informationen."

Pilotin und Instructor im Cockpit des Hubschraubers hatten zuvor 100 Fuß voneinander abweichende Höhenangaben aus den Instrumenten abgelesen - 300 und 400 Fuß. Möglicherweise lieferte der barometrische Höhenmesser laut Homendy unzuverlässige Werte.

Bei dem Zusammenstoß mit dem Linienflug aus Wichita kamen alle 67 Menschen an Bord der CRJ700 und der UH-60 ums Leben.
© aero.de | Abb.: NTSB | 17.02.2025 07:01

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Beitrag vom 18.02.2025 - 12:02 Uhr
Ich weiß zwar nicht, was stabilized approach sein soll, aber eine Meßtoleranz von 30 Ft pro Maschine macht schon mal 60 ft Sicherheitszuschlag, und da sind dann noch nicht mal Einstellungstoleranzen dabei, je nachdem, wie präzise der Höhenmesser eingestellt werden kann.
Beitrag vom 17.02.2025 - 16:34 Uhr
@GB,
30 Fuss. Vor dem Start erfragt man den Luftdruck, stellt ihn am Höhenmesser(!) ein und vergleicht die angezeigte Höhe mit der bekannt aktuellen Höhe. Ist der Abweichung zu gross, wird/sollte nicht gestartet werden.
Nach Kontaktaufnahme mit den Turm wird der aktuelle Luftdruck und ggf. die im Turm angezeigte Höhe zu Kontrolle übermittelt - in D.
Alle reden stabilized approach . nur in Washington hält man nichts von dieser goldenen Regel!

Dieser Beitrag wurde am 17.02.2025 16:35 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 17.02.2025 - 15:51 Uhr
Der Tower in Washington hatte die Black-Hawk-Crew angewiesen, die CRJ700 passieren zu lassen: "Fliegen Sie hinter der CRJ vorbei, visuelle Separierung."

Derzeit ist unklar, ob die Piloten diese Anweisung erreichte, sagte NTSB-Behördenchefin Jennifer Homendy bei einem Medienbriefing. Denn im Black-Hawk-Cockpit war in diesem Moment eine Mikrotaste auf Sprechen gestellt.

Alles etwas merkwürdig, wenn Miketaste gedrückt war und die Anweisung daher nicht gehört wurde, hätte der Tower wegen nicht erfolgtem readback reagieren müssen.
Der Vorbeiflug hinter der CRJ hätte ja auch rechtzeitig angewiesen werden müssen und nicht in der letzten sec, sodass eine Wiederholung und situation awareness möglich gewesen wäre. Leider ist zur Zeitachse in dem aero Bericht nichts gesagt.



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