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Holt Lufthansa bald einen Ex-Chef zurück?

Christoph Franz
Christoph Franz, © Deutsche Lufthansa AG

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FRANKFURT - Der Wunschkandidat winkt ab: Lufthansa setzt die Suche nach einem neuen Chefaufseher fort. Kaum ein Thema wird auf den Lufthansa-Fluren derzeit so heiß diskutiert wie die Kley-Nachfolge. Dabei fällt ein neuer Name. Kehrt ein früherer Topmanager als Chefaufseher in den Konzern zurück?

Tom Enders will nicht Chef-Chef im Lufthansa-Universum werden. Nach Medienberichten zog der frühere Airbus-CEO kürzlich für die Nachfolge von Aufsichtsratschef Karl-Ludwig Kley zurück.

Enders gehört dem Lufthansa-Aufsichtsrat seit Mai 2020 an. Nicht zuletzt wegen seiner Branchenkenntnisse und Vernetzung in der europäischen Politik galt der technikaffine Ex-Airbus-Chef als aussichtsreicher Kandidat.

Ein Vorrücken des kantigen Mittsechzigers auf den Posten des Chefaufsehers stieß nach Informationen von aero.de aber auf Vorbehalte der Arbeitnehmerseite. Dort eckte Enders unter anderem mit Positionen zur Mitbestimmung an, heißt es aus dem Lufthansa-Umfeld.

Vorerst bleibt Kley, 73, an der Spitze des Gremiums. Das Mandat läuft noch bis 2026 - ist seit der Wiederwahl 2023 aber nur mit 90 Prozent Zustimmung der Lufthansa-Aktionäre unterlegt. Die Übergabe wollte Lufthansa dem Vernehmen nach in die laufende Mandatsperiode vorziehen. Nach dem kolportierten Enders-Rückzug bleibt Kley erstmal im Amt.

"An der Kley-Nachfolge hängen Richtungsentscheidungen", sagte ein Lufthansa-Insider aero.de am Dienstag. "Auch, wie viel weiteren Einfluss der Großaktionär auf die Linien der Eigentümerseite gewinnt."

Gemeint ist Klaus-Michael Kühne. Der Hamburger Unternehmer kontrolliert knapp 19 Prozent der Lufthansa-Aktien - und meldete sich zuletzt öffentlich über Zeitungsinterviews mit Kritik am Lufthansa-Kurs zu Wort. Kühne, das geht daraus hervor, will die verzweigten Airlinestrukturen bei Lufthansa straffen.

Vorschlag vom Kernaktionär

Kühne zieht auch bei der Kley-Nachfolge Strippen. "Wir hatten für das Amt eine passende Persönlichkeit aus der Verkehrswirtschaft vorgeschlagen", sagte Kühne jetzt dem "Handelsblatt". Der Kandidat soll eine Vorgeschichte mit Lufthansa teilen.

Das "Handelsblatt" verweist auf Branchenkreise, nach denen es sich um Christoph Franz handeln könnte. Bestätigt ist das nicht.

Der deutsch-schweizerische Manager war vor seinem Wechsel zum Pharmariesen Roche von 2011 bis 2014 Vorstandschef bei Lufthansa - und hatte in dieser Zeit das konzernübergreifende Sparprogramm "Score" aufgesetzt.

Der Manager dünnte zudem Auslandsbeteiligungen aus: Lufthansa zog sich bei BMI und JetBlue Airways zurück und stampfte den Italien-Ableger Lufthansa Italia wieder ein. Parallel stieß Franz Milliardeninvestitionen in Flotte und Produkt an - Aufträge für A320neo, A350-900 und 777X leiteten eine seinerzeit überfällige Flottenmodernisierung ein.

Ob Kühne seinen Vorschlag letzlich auf den Posten hieven kann, ist offen. "Herr Kley ist bei diesem Suchprozess sehr bestimmend", sagte Kühne dem "Handelsblatt".
© aero.de | Abb.: Lufthansa | 19.02.2025 06:37

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Beitrag vom 20.02.2025 - 01:13 Uhr
Ach guck an, der â??Zitronenauspresserâ??
... und derjenige, der meinte, Angst sei ein hervorragender Motivator.

Schon damals der meist gehasste Mann im LH Konzern.
Franz war nicht gehasst. Wenn überhaupt Gefühle im Spiel waren, dann war es Mitleid - wegen seiner vollkommenen Hilf- und Ahnungslosigkeit. Er war ein hervorragendes Beispiel dafür, daß Führungspositionen - gerade auch in der Spitze - längst nicht immer nach Eignung besetzt werden.

Aber: Solange solche Personalien ernsthaft diskutiert werden, scheint der wirtschaftliche Zustand des DLH-Konzerns ja robust zu sein.
Beitrag vom 19.02.2025 - 17:04 Uhr
Ach guck an, der â??Zitronenauspresserâ??
Schon damals der meist gehasste Mann im LH Konzern.

Ich fand Score gut. Hat mir, wenn auch einen bescheidenen, Golden Hand Shake ermöglicht, obwohl ich eh schon entschieden hatte, außerhalb der LHT meine Karriere fortzusetzen. Mittlerweile habe ich mein Gehalt mehr als verdoppelt.
Beitrag vom 19.02.2025 - 07:46 Uhr
Ach guck an, der „Zitronenauspresser“
Schon damals der meist gehasste Mann im LH Konzern.


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