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Die zwei seit Juni in der Internationalen Raumstation ISS festsitzenden US-Astronauten haben Spekulationen über politische Hintergründe der Verschiebung ihres Rückflugs zur Erde zurückgewiesen.
"Die Politik spielt da überhaupt nicht rein, aus unserer Sicht", sagte Astronaut Barry Wilmore bei einer live aus der ISS übertragenen Pressekonferenz der US-Raumfahrtbehörde Nasa. "Wir kamen hier rauf und waren darauf vorbereitet, lang zu bleiben, auch wenn wir geplant hatten, kurz zu bleiben. Das ist das, was wir in der bemannten Raumfahrt machen." Es gehe immer darum, auf "unbekannte, unerwartete Eventualitäten" vorbereitet zu sein.
Wilmore betonte seinen "Respekt" für Musk und seine "Bewunderung" für Trump. "Wir schätzen sie. Wir schätzen alles, was sie für uns und für die bemannte Raumfahrt unserer Nation tun. Und wir sind dankbar, dass sie in den Positionen sind, in denen sie sind."
Aus einer Woche wurden fast zehn Monate
Wilmore war gemeinsam mit seiner Kollegin Suni Williams Anfang Juni 2024 mit dem "Starliner" von Boeing zum Außenposten der Menschheit in etwa 400 Kilometern über der Erde geflogen. Die beiden sollten rund eine Woche bleiben. Wegen technischer Probleme mit dem "Starliner" entschied die NASA dann aber, das Pannen-Raumschiff im September leer zurück zur Erde zu holen.
Nach derzeitigem Plan soll am 12. März eine "Dragon"-Kapsel mit der Nachfolge-Crew zur ISS starten. Mit der Kapsel sollen Williams und Wilmore dann wenige Tage später gemeinsam mit ihren Kollegen Nick Hague und Alexander Gorbunow zur Erde zurückkehren.
Williams und Wilmore sind erfahrene Astronauten, die bereits mehrfach im All und auf der ISS waren.
Musk: Verschiebung sei politisch motiviert
Tech-Milliardär Elon Musk, der mit seinem privaten Raumfahrtunternehmen SpaceX die "Dragon"-Kapsel entwickelt hat und derzeit als einer der engsten Mitarbeiter von US-Präsident Donald Trump agiert, hatte mehrfach ohne Beweise vorzulegen behauptet, die Verschiebung der Rückkehr der beiden Astronauten sei von der Vorgängerregierung aus politischen Gründen festgelegt worden.
Zudem hatte Musk unter anderem gefordert, die ISS "so schnell wie möglich" aus dem Verkehr zu nehmen. Astronautin Williams widersprach: "Ich würde sagen, wir sind gerade in unserer besten Zeit hier. Wir haben alle Energie, alle Anlagen laufen. Also würde ich denken, dass jetzt gerade wahrscheinlich nicht die richtige Zeit ist, um aufzuhören." Derzeit ist geplant, die ISS noch bis 2030 in Betrieb zu halten.
© dpa-AFX | 05.03.2025 09:49
Kommentare (4) Zur Startseite
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Die Masse der Amerikaner erkennt idR weder Ironie noch Sarkasmus. Von daher kommt er wahrscheinlich damit durch.
Mit der Vermeidung offener Kritik denke ich will er seine Kollegen vor Schaden bewahren.
Ein klares Wort gegen Trump oder Musk oder eine ihrer Entscheidungen und einer der beiden Irren dreht der NASA die Finanzierung ab oder wirft mal eben 5000 Leute raus, nur um ein Statement zu machen.
Musk hat ja auf die Korrektur einer seiner Aussagen durch den aktuellen Kommandanten der ISS schon mit wüsten Beschimpfungen
und dann wie im Artikel genannt 24h später mit einer Forderung nach der Einleitung des Absturzes der ISS reagiert.
Der Auslöser war einfach Ärger über den Kommandanten der ISS.
Wenn Deine Vorgesetzten irrational handeln, unter Drogen ihre nicht vorhandene Impulskontrolle pflegen und ihre Personalführung an römischen Kaisern wie Caligula und Nero orientieren, sollte man mit Meinungsäußerungen vorsichtig sein und sie stattdessen wie die nicht explodierten Blindgänger behandeln, die sie sind.
Dieser Beitrag wurde am 05.03.2025 17:46 Uhr bearbeitet.
Wahrscheinlich möchte der Mann einfach nicht 4 Jahre auf der ISS versauern.