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Betroffen sind die Flughäfen München, Stuttgart, Frankfurt, Köln/Bonn, Düsseldorf, Dortmund, Hannover, Bremen, Hamburg, Berlin-Brandenburg und Leipzig-Halle.
Hintergrund ist der Tarifstreit mit Bund und Kommunen, in dem Mitte März die nächste Verhandlungsrunde ansteht. Bei den einstmals kommunalen Flughafenbetreibern wird noch ein größerer Teil des Personals nach den Tarifregeln des öffentlichen Diensts beschäftigt.
Auch für die Bodenverkehrsdienste wird parallel ein Branchentarifvertrag verhandelt. Zuletzt haben Beschäftigte in Kranken- und Pflegeheimen sowie in Kindergärten und anderen sozialen Einrichtungen gestreikt.
Bislang kein Angebot
"Wir sehen uns zu diesem Warnstreik gezwungen, da die Arbeitgeber in den laufenden Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Diensts bisher kein Angebot vorgelegt und keine Bereitschaft gezeigt haben, unsere berechtigten Forderungen zu erfüllen", erklärt die Verdi-Vize-Vorsitzende Christine Behle.
Man habe die Aktionen frühzeitig angekündigt, um den Passagieren Planungssicherheit zu ermöglichen.
Der 24-Stunden-Streik soll in der Nacht am Montag um 00.00 Uhr beginnen und bis 23.59 Uhr fortgesetzt werden. Die Streikenden in Frankfurt sollen sich am Morgen zu einer Kundgebung treffen.
In der laufenden Tarifrunde wurden bereits die Flughäfen in Köln, Düsseldorf, Hamburg und München bestreikt, wo es jeweils zu zahlreichen Flugausfällen gekommen war. Am Frankfurter Flughafen haben die öffentlich Bediensteten zuletzt im März 2023 einen Warnstreik abgehalten - damals zeitgleich abgestimmt mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG).
Keine Flüge am BER, massive Beeinträchtigungen in Frankfurt und München
Aufgrund des Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi hat der BER für Montag alle Flüge gestrichen. "Sämtliche geplanten Abflüge und Ankünfte werden von den Streiks betroffen sein und können daher nicht stattfinden", teilte der Flughafen mit.
Die Flughäfen Frankfurt rechnet für Montag "ganztägig mit massiven Beeinträchtigungen". Gebuchte Fluggäste sollen nicht anreisen. Das Lufthansa-Drehkreuz München erwartet "erhebliche Einschränkungen", verweist aber auf "Sonderflugpläne", die gerade ausgearbeitet werden.
Acht Prozent und drei freie Tage
Verdi fordert eine Tariferhöhung im Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich, und höhere Zuschläge für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert die Gewerkschaft drei zusätzliche freie Tage.
Die Arbeitgeber haben diese Forderungen als nicht finanzierbar zurückgewiesen. Die Tarifverhandlungen werden am 14. bis 16. März 2025 in Potsdam fortgesetzt.
Luftverkehrsbranche sauer
Die Lufthansa wie auch der Flughafenverband ADV haben die Streiks an den Knotenpunkten der Verkehrsinfrastruktur kritisiert. "Zweitägige Streiks, die deutsche Metropolregionen vom internationalen Luftverkehr abschneiden, haben längst nichts mehr mit Warnstreiks zu tun", hatte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel nach den Warnstreiks in München und Hamburg erklärt.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Fraport | 07.03.2025 09:49
	
	
	
	









 
			 
			
 
			

Kommentare (3) Zur Startseite
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Im konkreten Fall ist das eher ein Generalstreik als ein Warnstreik. Muss das wirklich schon jetzt so sein? Steigerungspotential: 2 Tage, 3 Tage Streik?
Ich will am Dienstag fliegen.... Glück gehabt (vielleicht).
Wie alle, die sich so gerne an der ihn ausrufenden Gewerkschaft abarbeiten, vergessen Sie aber, daß die Ursache für jeden Streik immer auch zu mindestens 50% beim Verhalten des sog. Tarifpartners liegt.
Wo ist die Verhältnismäßigkeit bei diesem Streik? 2 oder 3 Stunden, das ist ein Warnstreik. Aber 24 Stunden an nahezu allen Flughäfen in DE? Ich kann C. Spohr oder andere Verantwortlichen hier durchaus verstehen, wenn sie von Geiselhaft sprechen. Es wird Zeit über eine Reform im Streikrecht zu sprechen.