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Katarische 747-8 als Zwischenlösung für Air Force One

Boeing 747-8I
Boeing 747-8I, © Boeing

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SAN ANTONIO - Nicht vor 2029, eher später: Boeing fehlen Teile und Mitarbeiter für die Fertigstellung der neuen US-Präsidentenmaschinen. US-Präsident Donald Trump will sich mit der Weiternutzung der betagten VC-25 nicht abfinden - nach Medieninformationen wird eine katarische 747-8 als Provisorium umgerüstet.

Die "echte" neue Air Force One fliegt wahrscheinlich erst den nächsten US-Präsidenten. Die Auslieferung der ersten von zwei für die US-Regierung umgebauten Boeing 747-8 wird sich laut Verlautbarungen von 2027 auf 2029 verschieben - mindestens.

Wie das "Wall Street Journal" berichtet, hat die US-Regierung zu einem Plan B gegriffen - als Übergangslösung rüstet L3 Harris demnach eine zwölf Jahre alte 747-8 für US-Präsident Donald Trump in Texas um.

Das Flugzeug stammt aus der katarischen Regierungsflotte, verfügt über eine VIP-Kabine und war zuletzt in Palm Beach dauergeparkt. Zwar dürfte das Flugzeug mit neuen Kommunikations- und Selbstschutzanlagen versehen werden, auf eine Luftbetankung und weitere Individualisierung müsste die US-Regierung aber verzichten.

Möglich also, dass die "Übergangs-Air-Force-One" den US-Präsidenten nur zu Inlandsterminen fliegt.

US-Präsident Donald Trump hatte Boeing in seiner ersten Amtszeit einen Festpreis für das neue Air-Force-One-Zwillingspaar abgerungen - das Budget von 3,9 Milliarden US-Dollar ist gesprengt, bisher hat Boeing an dem Auftrag bereits zwei Milliarden US-Dollar verloren.

Die Basis der nächsten vollwertigen Präsidentenmaschinen stellen zwei 747-8 aus dem Baujahr 2015. Boeing hatte das Duo mit den Werksnummern 1519 und 1523 im Jahr 2017 an die US Air Force verkauft.

Die Flugzeuge werden unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen in San Antonio hochgerüstet. Ein Problem: Boeing fehlen Mechaniker mit der notwendigen Sicherheitsfreigabe für die Arbeiten. Während der Covid-19-Krise gingen zudem wichtige Teilelieferanten pleite oder sprangen ab.

Weitere 747-8 für die US Air Force

Die 747-8 in San Antonio sind nicht die einzigen Jumbos, die für Aufgaben im US-Staatsdienst umgebaut werden: Korean Air verkauft 2025 fünf 747-8 für 675 Millionen US Dollar in die USA. Die Flugzeuge stellen die Basis für Nachfolger der E-4B "Nightwatch" - die fliegenden Nuklearkommandostände der US Air Force.

Neu ist die 747-8 nicht mehr zu bekommen, die letzten Frachter liefen 2022 im Boeing-Stammwerk Everett vom Band.
© aero.de | Abb.: Boeing | 03.05.2025 17:50

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Beitrag vom 04.05.2025 - 21:19 Uhr
Da hat Donald gedacht, der Flieger steht ja schon unweit meines Golfresorts in Palm Beach, dann nehme ich halt den, statt immer noch mit den uralten 747-200 zu fliegen. Luxuriöser ausgestattet ist der Flieger sicherlich.
Pech nur, dass die Qataris einer der beiden 748 an den türkischen Präsidenten Erdogan verschenkt hat

Das war die des vorherigen Herrschers. Die haben jetzt noch 2.

Der Rest der Flotte von Amiri sind eh Airbus. Eher für Trump nicht geeignet :D
Beitrag vom 04.05.2025 - 20:47 Uhr
Da hat Donald gedacht, der Flieger steht ja schon unweit meines Golfresorts in Palm Beach, dann nehme ich halt den, statt immer noch mit den uralten 747-200 zu fliegen. Luxuriöser ausgestattet ist der Flieger sicherlich.
Pech nur, dass die Qataris einer der beiden 748 an den türkischen Präsidenten Erdogan verschenkt hat

Das war die des vorherigen Herrschers. Die haben jetzt noch 2.
Beitrag vom 04.05.2025 - 12:28 Uhr
Boeing hat jahrzehntelang mit den Cost Plus Verträgen der US Regierungsbehörden sehr viel Geld verdient. Man hat einen Preis gesagt und dann Nachschlag auf Nachschlag gefordert. Festpreisverträge kann Boeing nicht. Sei es nun u.a. Starliner oder Air Force One.


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