"Turnaround"
Älter als 7 Tage

Wie Lufthansa Kosten am Boden drücken will

Lufthansa Airbus A350-900 in München
Lufthansa Airbus A350-900 in München, © Lufthansa

Verwandte Themen

FRANKFURT - Lufthansa dreht an einer weiteren Kostenschraube. Nach Informationen des "Handelsblatt" rechnet Lufthansa neue Modelle für Bodenverkehrsdienste an den Drehkreuzen Frankfurt und München durch. Die Airline wittert auch in Prozessen am Boden mit Kundenkontakt noch viel Einsparpotenzial - etwa beim Boarding.

Lufthansa stellt die Bodenverkehrsdienste in Frankfurt und München möglicherweise neu auf. Nach "Handelsblatt"-Informationen prüft Lufthansa Beteiligungen an entsprechenden Dienstleistern, die zu niedrigeren Tarifen Funktionen im Bodendienst übernehmen könnten.

Tiefrote Zahlen bei Lufthansa Airlines im ersten Halbjahr verstärken den Spardruck im Lufthansa-Kern. Im Teilkonzern Lufthansa Airlines liefen laut Bereichsvorstand Jens Ritter in den ersten sechs Monaten 2025 307 Millionen Euro Verlust auf, von denen 274 Millionen Euro auf die Kernmarke Lufthansa Classic entfielen.

"Die Zahlen zeigen eindeutig, dass wir gegensteuern müssen", sagte Ritter. Lufthansa verfolgt im Kernbereich ein "Turnaround"-Programm, das bis 2028 2,5 Milliarden Euro Ergebnisbeitrag entfalten soll. Das Maßnahmenpaket umfasst Teilprojekte für schlankere Kostenstrukturen und Erlössteigerungen.

Lufthansa Classic wird dabei stärker auf Langstrecke getrimmt. "Die Zielsetzung ist sehr klar", sagte Lufthansa-Netzwerkmanager Stefan Kreuzpainter gerade auf dem Kapitalmarkttag des Konzerns in München. "Bis 2030 werden wir 50 Prozent der Lufthansa-Airlines-Kurzstreckenflotte bei den effizienteren Flugbetrieben Discover Airlines und City Airlines haben."

Ende 2024 kontrollierte der hochtarifierte Kern Lufthansa Classic noch 80 Prozent der Kurzstreckenflotte von Lufthansa Airlines. Konzernweit will Lufthansa Nettowachstum der Flotte allein auf das Interkontgeschäft lenken.

In ihren Verwaltungseinheiten will Lufthansa in den nächsten Jahren rund 4.000 Stellen und Doppelstrukturen abbauen.

Weniger Personal am Gate

Das Lufthansa-Management hat parallel in operativen Funktionsbereichen am Boden neue Einsparpotenziale eingekreist. Bis 2030 will Lufthansa auch im Premiumbereich 50 Prozent des Aufgabegepäcks über Drop-off-Automaten entgegennehmen, 2024 lag der Anteil hier bei weniger als 10 Prozent.

An den Gates will Lufthansa spätestens 2030 für Kontflüge nur noch einen, für Interkontflüge zwei Serviceagenten einsetzen. Der Personaleinsatz für das Boarding würde damit jeweils halbiert.
© aero.de | Abb.: Lufthansa | 13.10.2025 10:42

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 17.10.2025 - 07:47 Uhr
Das sei Ihnen (und alle anderen) doch gegönnt. Es gibt aber eben auch Menschen die das nicht so mögen. Und für die wird es zukünftig eben (noch) schlechter.
Warum sollte es noch schlechter werden? Wenn alle, die es können und mögen, die Drop-off-Automaten nutzen, stehen mit Ihnen doch viel weniger am Schalter an.. wird also eher besser.


Nö, ich stehe nicht (mehr) "am Schalter an', weil ich, wie Sie sich möglicherweise erinnern, nicht mehr fliege (aus Gründen, die auch Sie hier sehr oft vehement in die Diskussion bringen...).

Btw.
Ich würde Wetten darauf abschließen das es nicht allzu lange dauern wird, dass für den zusätzlichen Service 'Check in am Schalter' Zusatzgebühren verlangt werden.

Und interessant wird es auch, wenn ein selbst gelabeltes Gepäckstück verschwindet, z.B. weil der PAX einen Fehler nicht bemerkt hat (z.B. alte Banderole nicht entfernt) ... . Wird sicher spannend.
Beitrag vom 16.10.2025 - 10:25 Uhr
Das sei Ihnen (und alle anderen) doch gegönnt. Es gibt aber eben auch Menschen die das nicht so mögen. Und für die wird es zukünftig eben (noch) schlechter.
Warum sollte es noch schlechter werden? Wenn alle, die es können und mögen, die Drop-off-Automaten nutzen, stehen mit Ihnen doch viel weniger am Schalter an.. wird also eher besser.


Dieser Beitrag wurde am 16.10.2025 10:26 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 16.10.2025 - 10:18 Uhr
Wenn Sie das so toll finden Arbeiten zu machen, für die Sie eigentlich bezahlt haben - alles gut. Dann geht der Plan doch auf.
Wo sehen Sie konkret die Arbeiten? Der Check-In läuft heute zum Großenteil schon online, die Bordkarte ist auf dem Handy und jetzt brauchen Sie noch Hilfe bei der Gepäckaufgabe? Es ist Ihnen nicht zuzumuten, die Banderole am Automat auszudrucken und an Ihren Koffer zu befestigen? Für solche Menschen gibt es ja auch in Zukunft Hilfe am Schalter.

Dazu muss man sagen, dass ja das reine Einchecken heute schon häufig komplett automatisch funktioniert. Bei Lufthansa bekomme ich bspw. einen Tag vorher einfach meinen digitalen Boardingpass zugeschickt und fertig.

Das sei Ihnen (und alle anderen) doch gegönnt. Es gibt aber eben auch Menschen die das nicht so mögen. Und für die wird es zukünftig eben (noch) schlechter.

Nichts anderes habe ich geschrieben.


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 11/2025

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden