TOULOUSE - Delta hatte bereits ausgeschlossen, US-Einfuhrzölle für die Einfuhr von Airbus-Flugzeugen zu schultern. Im Zweifel wollte die Fluggesellschaft Liefertermine zurückstellen. Jetzt hat Delta eine neue A350-900 mit einem Trick an den Zöllen vorbei in die Flotte manövriert.
Ed Bastian will Zölle auf Airbus-Importe unter keinen Umständen tragen. Wenn man damit anfange, für Flugzeuge 20 Prozent mehr zu bezahlen, werde es sehr schwer, die Rechnung aufgehen zu lassen,
warnte der Delta-Chef im April.Delta habe daher klargemacht, dass man keine Zölle auf Flugzeuglieferungen übernehmen werde - "und wir werden sehen, was weiter passiert".
Aus offenen Bestellpositionen von Delta Air Lines standen zu diesem Zeitpunkt noch 69 A220-300, 82 A321neo, sechs A330-900, acht A350-900 und 20 A350-1000 zur Lieferung aus.
US-Präsident Donald Trump setzte kurz nach Bastians Worten Zusatzzölle für Dutzende Länder für 90 Tage aus, ließ aber eine allgemeine Einfuhrabgabe von zehn Prozent in Kraft.
Den Zoll hat Delta jetzt bei einer A350-900-Lieferung durch ein Schlupfloch in den Regelungen vermieden. Die N528DN, die 37. A350-900 für Delta, flog nach der Übernahme bei Airbus in Toulouse am 3. Mai zunächst nach Tokio-Narita - und erst von dort weiter in die US.
Weil Delta das erste Leg nach Japan als kommerziellen Flug deklarierte, galt die A350 bei der Ankunft in den Vereinigten Staaten bereits als Gebrauchtflugzeug - und war von Zöllen befreit. Der Trick hatte schon 2019 - bei der letzten Zollrunde - für Delta funktioniert.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Airbus | 08.05.2025 05:50
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Beitrag vom 09.05.2025 - 12:03 Uhr
Selbstverständlich dürfte das vom Ausland kommende Flugzeug auch bei Zwischenlandungen innerhalb der USA Passagiere aufnehmen, sofern die entsprechenden Flugrechte dazu vorlägen. Was aber ohnehin eher selten der Fall sein dürfte.
Die Frage ist lediglich die, ab wann der US-Fiskus ein Flugzeug als gebraucht ansieht. Finanzbeamte haben da gerne eine eigene, bisweilen auch wechselnde Interpretation und die Überzeugungskraft ihrer administrativen Macht hinter sich, und dass Behörden ihren Standpunkt recht schnell ändern können nach dem Motto "was geht mich mein Geschwätz von gestern an?" ist insbesondere unter den aktuellen Voraussetzungen sozusagen die einzige Konstante.
Was Delta macht ist schlicht Fakten zu schaffen in der (nicht unberechtigten) Hoffnung, diese im Laufe der Zeit einmal anerkannt zu bekommen. Sie haben keine Grantie, dass das funktioniert. Aber vielleicht beteiligen sie sich mit dem Ersparten ja an dem einen oder anderen stable coin?
Beitrag vom 08.05.2025 - 12:36 Uhr
Was sind die konkreten Gründe dafür, Flugzeuge von Inlandsflügen in den USA auszuschließen, bis sie als „gebraucht“ eingestuft werden, und welche Auswirkungen hat dies auf Fluggesellschaften wie Delta während des Importprozesses?
Ein Flugzeug, welches nur im internationalen Verkehr eingesetzt wird und das Land nach kurzer Zeit wieder verlässt, braucht nicht importiert zu werden. Delta startet also erst einmal keinen Importprozess. Sobald man damit im Inland fliegen möchte, muss man das Flugzeug importieren. Und das macht man dann erst, wenn der Zustand vom Zoll als "gebraucht" anerkannt wird. Dafür muss das Flugzeug eben schon längere Zeit im Betrieb sein. Dann spart man sich die Importzölle, gebrauchte Flugzeuge werden da ander betrachtet vom Zoll. Geht aber nicht schon nach einem einzelnen Flug nach Japan. Dann wird der Zoll fällig (aktuell Basiszoll 10% auf Industriegüter).
Beitrag vom 08.05.2025 - 11:45 Uhr
Was sind die
sprunki konkreten Gründe dafür, Flugzeuge von Inlandsflügen in den USA auszuschließen, bis sie als „gebraucht“ eingestuft werden, und welche Auswirkungen hat dies auf Fluggesellschaften wie Delta während des Importprozesses?
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Die Frage ist lediglich die, ab wann der US-Fiskus ein Flugzeug als gebraucht ansieht. Finanzbeamte haben da gerne eine eigene, bisweilen auch wechselnde Interpretation und die Überzeugungskraft ihrer administrativen Macht hinter sich, und dass Behörden ihren Standpunkt recht schnell ändern können nach dem Motto "was geht mich mein Geschwätz von gestern an?" ist insbesondere unter den aktuellen Voraussetzungen sozusagen die einzige Konstante.
Was Delta macht ist schlicht Fakten zu schaffen in der (nicht unberechtigten) Hoffnung, diese im Laufe der Zeit einmal anerkannt zu bekommen. Sie haben keine Grantie, dass das funktioniert. Aber vielleicht beteiligen sie sich mit dem Ersparten ja an dem einen oder anderen stable coin?
Ein Flugzeug, welches nur im internationalen Verkehr eingesetzt wird und das Land nach kurzer Zeit wieder verlässt, braucht nicht importiert zu werden. Delta startet also erst einmal keinen Importprozess. Sobald man damit im Inland fliegen möchte, muss man das Flugzeug importieren. Und das macht man dann erst, wenn der Zustand vom Zoll als "gebraucht" anerkannt wird. Dafür muss das Flugzeug eben schon längere Zeit im Betrieb sein. Dann spart man sich die Importzölle, gebrauchte Flugzeuge werden da ander betrachtet vom Zoll. Geht aber nicht schon nach einem einzelnen Flug nach Japan. Dann wird der Zoll fällig (aktuell Basiszoll 10% auf Industriegüter).