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Trump-Zölle treffen US-Fluggesellschaften ins Mark

Delta Boeing 767-300ER
Delta Boeing 767-300ER, © Delta Air Lines

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FRANKFURT - Die großen US-Fluggesellschaften könnten zu den großen Verlierern der Zollpolitik von Präsident Donald Trump gehören. Laut einer Studie des Kreditversicherers Allianz Trade haben sie im Vergleich zu Wettbewerbern die geringsten Umsatzprognosen und trotz stark gesunkener Kerosinpreise besonders niedrige Gewinnmargen.

Die Prognose zum Umsatzwachstum der nordamerikanischen Fluggesellschaften betrage für das Gesamtjahr 2025 magere 1,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr, berichtet die Branchenexpertin Maria Latorre. Das sei das schwächste Umsatzwachstum unter den globalen Wettbewerbern.

Ein wichtiger Grund sei die geringere Binnennachfrage: Seit Trumps Zollankündigungen sei die durchschnittliche Auslastung der inneramerikanischen Flüge um 6 Punkte auf 78 Prozent zurückgegangen.

Einbrüche im US-Tourismus

Die Allianz-Trade-Spezialistin erwartet zudem Einbrüche für die US-Touristikbranche. Mehr als die Hälfte (52 Prozent) der 72 Millionen internationalen Touristen stammten aus Kanada und Mexiko, deren Bevölkerung wegen der Zölle deutliche Zurückhaltung bei Reisen in die USA zeigten. Auch transatlantisch seien die Passagierzahlen in den ersten drei Monaten des Jahres gefallen. Besonders deutsche und spanische Touristen hätten im März die USA gemieden.

Erst am Dienstag hatte American Airlines die Jahresprognose wie zuvor bereits Delta kassiert - das Management hat keine klare Sicht auf den weiteren Jahresverlauf. United Airlines stellte hingegen zwei Szenarien für Anleger auf - eins mit und eins ohne Rezession der US-Wirtschaft.

Für die europäischen Airlines erwartet Allianz Trade trotz der Turbulenzen im laufenden Jahr ein Umsatzwachstum von 10 Prozent. Die Gesellschaften profitierten vor allem von stark gesunkenen Treibstoffpreisen bei einem anhaltend hohen Preisniveau für die Tickets.

Nur wenige neue Jets verfügbar

Probleme zeichneten sich bei der Verfügbarkeit neuer Jets ab. Weltweit betrage der Auftragsbestand noch nie dagewesene 17.000 Flugzeuge, während die Hersteller ihre Produktion nach wie vor nicht auf das Niveau von vor der Corona-Krise zurückgebracht hätten.

Der aktuelle Handelskrieg werde die Störungen in den globalen Lieferketten der Hersteller verschärfen und Flugzeuge verteuern, erklärt Latorre. "Tatsächlich sind Flugzeuge in den letzten fünf Jahren bereits um 16 Prozent teurer geworden. Angesichts der jüngsten Entwicklungen dürften die Preise bis 2030 um weitere 20 Prozent steigen."
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Delta, Airbus | 25.04.2025 06:34

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Beitrag vom 30.04.2025 - 12:29 Uhr
Im Netz wird berichtet das Delta vor Ã?bernahme einen Airbus A350 erst nach Tokio fliegen läßt. Danach würde das Flugzeug als "gebraucht" gelten und dafür würde dann kein Zoll in Amerika mehr anfallen.

Dieses Trick hätte man bereits auch in der 1. Amtszeit praktiziert. Das gelte aber nur für Flugzeuge im internatiolam Verkehr was auf A350 ja zutrifft. Damit kann
die 320er-Serie also nicht rechnen. Wie die US-Montage behandelt wird scheint derzeit noch unklar zu sein.
Beitrag vom 25.04.2025 - 17:01 Uhr
Abgerechnet wird bekanntlich erst am Ende. Ich habe noch etwas Sorge, dass sein Kalkül langfristig sogar aufgehen könnte.
Beitrag vom 25.04.2025 - 12:15 Uhr
Trump ist echt der größte Trottel der Geschichte. Der merkt immer noch nicht wie ihn die Russen täglich verarschen. Wie ein kleines Kind das unbedingt seinen Deal will. Dieses Land ist echt dermaßen im Arsch.


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