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Flix kauft Fernzüge für eigene Grenzverkehre

Flix kauft 65 Schnellzüge
Flix kauft 65 Schnellzüge, © Flix

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FRANKFURT - Flix stößt mit eigenen Fernzügen in ein neues Geschäftsfeld vor. Der Mobilitätsspezialist sieht Chancen auf dem europäischen Schienennetz - und tritt damit auch stärker in Konkurrenz zu Flugangeboten.

Flix mischt die Mobilitätsbranche seit 2011 mit Fernbussen und seit einen Jahren auch mit Regionalzügen auf - jetzt folgt der nächste Expansionsschritt.

Mit 65 eigenen Zügen werde Flix die "größte private Fernverkehrsflotte in Europa betreiben", sagte Flix-Chef André Schwämmlein dem "Handelsblatt". Für rund 2,4 Milliarden Euro will Flix demnach Vectron-Loks von Siemens und Wagen des spanischen Herstellers Talgo beschaffen.

Flix tritt damit nicht nur in Konkurrenz zur ICE-Verbindungen der Deutschen Bahn im Inland. "Wir wollen mit dem gleichen Zug ganz bewusst mehrere Länder bedienen können", skizzierte Schwämmlein Pläne für ein Netz zwischen europäischen Städten.

Die Fernzüge will Flix selbst betreiben. Auch das ist neu - bisher stellt das Unternehmen die Plattformen für Netz und Vertrieb, die grellgrünen Busse und Bahnen werden aber überwiegend von Partnerfirmen betrieben. Das Unternehmen zählt unter anderem Lufthansa-Großaktionär Klaus-Michael Kühne zu seinen Investoren.
© aero.de | 27.05.2025 13:49

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Beitrag vom 01.06.2025 - 15:34 Uhr

Allerdings, wie ich bereits geschrieben habe, wird das nur funktionieren wenn das Schienennetz und die Infrastruktur komplett der DB weggenommen wird und die Infratec AG in staatlicher Hand verbleibt.

Dann gibt es auch keine 'englisches Verhältnisse'.
Was genau sind denn die englischen Verhältnisse und , vor Allem, warum ist das so gekommen?

Es müsste eigentlich 'großbritannische Verhältnisse' heißen, klingt aber zu sperrig😉.

Was ich damit meine, können Sie hier gut nachlesen:

 https://www.deutschlandfunk.de/zerlegt-und-entgleist-100.html

Der Bericht ist etwas älter (von 2006), beleuchtet aber die Probleme und falschen Entscheidungen (Weichenstellungen😉) sehr gut.

Wenn man daraus lernt, was ja offensichtlich schon mit dem Verabschiedung von der Privatisierung der DB erfolgt ist, dann wird das für die Kunden Vorteile bringen.

Die wichtigsten Schlüsse, die beachtet werden müssen, lauten m.E.:

- Infrastruktur bleibt in staatlicher Hand, mit klarer, verpflichtender Aufgabenstellung und Kontrolle
(auch ein 'Staatsbetrieb' sollte ordentlich aufgestellt und zu organisieren sein)

- DB bleibt staatlich, wird nicht 'zerschlagen' (ist gegeben, der Wettbewerb verhindert jedoch ein zurück zur 'Beamtenbahn' und ein willkürliches 'Sorglosigkeits Monopol' - siehe den vorherigen Link zu den DB Tickets)
Das hört sich nach der Quadratur des Kreises an. Alles hängt davon ab, welchen Auftrag die Bahn (besser der Bahnverkehr) im Bundesverkehrswegeplan hat. Wenn es ein Versorgungsauftrag ist, wird man die DB schützen müssen und nicht dem Wettbewerb aussetzen. Springt sie ein, wenn private regionale Anbieter aussteigen oder lässt man die Strecke dann einfach unversorgt?
Spanien, Italien und Frankreich, jetzt auch England, haben sich für das Versorgungsmodell entschieden und alle fördern die Bahn. Dort gibt es im Fernverkehr auch private Anbieter für einige Strecken aber keinen nennenswerten Netzwettbewerb.
Vielleicht geht das nicht, Beides haben zu wollen.

Ich sehe das anders. Wenn es der Staat denn endlich schafft, wie das ja vorgesehen ist, 'seine eigenen' Betriebe ordentlich aufzustellen, dann kann das schon gelingen.
Aber die Frage ist, was bedeutet "ordentlich aufstellen"? In meinen Augen bedeutet das, dass diese Betriebe den Job machen, für den sie da sind.
Es geht ja aus dem von mir verlinkten Artikel hervor, dass die Infrastruktur AG offenbar Gewinn macht.
Das macht sie nicht. Die InfraGo AG gibt es seit januar 2024 und in dieser Zeit hat sie knapp viertel Mrd. Verlust angehäuft. Quelle: GB DB.
Die InfraGo AG ist offoziell als gemeinwohlorientiertes Unternehmen eingestuft. Danach dürfte sie zwar durchaus Gewinne machen, aber da ihre größten Kunden die subventionierten DB und die privaten Regio Anbieter sind wäre das ein Handeln gegen das Gemeinwohl.
Also kann das doch funktionieren.

Und so glaube ich fest daran das auch eine DB nicht ewig von Steuerzahler bezuschusst werden muss. Das wird nicht heute oder morgen sein, dafür wurden in der Vergangenheit vom Eigentümer Staat zu viele Fehler und Schlampereien zugelassenen/ gemacht.
Aber in der Zukunft ist das mE. schon möglich. Auch wenn die DB ihren im GG festgeschrieben Auftrag erfüllen muss und kann - so wie das bereits jetzt im Regioverkehr geschieht.
Eben, dieser Versorgungsauftrag schließt im Grunde Gewinne aus. Mit dem doppelten Monopol aus Infrastruktur und Bahn wären Gewinne ein Ausnutzen dieses Monopols. Sämtliche Effizienzen müssten an die Endkunden weitergegeben werden. Aber ja, eine schwarze Null wäre schon mal was.
- regionalen 'Monopole' werden nicht zugelassen (ist durch die regelmässigeb Neu- Ausschreibungen gegeben)

Deshalb erfolgen ja auch die Ausschreibungen durch die Länder/Kommunen. Hier muss sich die DB bereits dem Wettbewerb stellen.
Und bei diesen Ausschreibungen hat ja die DB sogar den Vorteil, das sie dem Staat gehört, ergo z.Zt. auch noch subventioniert wird.
Diesen Vorteil hat sie nicht. Subventionen dürfen nur für klar bestimmte Aufwendungen genutzt werden. Eine Nutzung als Wettbewerbsvorteil ist ausgeschlossen. Die Stückkosten zum Betrieb sind ja klar zu ermitteln, da kann man mit unrealistischen Dumpingangeboten den Besuch der Wettbewerbsbehörde schon mal einplanen.
Kurz, unter diesen Vorzeichen ist eine profitable bahn nicht zu erwarten

Dieser Beitrag wurde am 01.06.2025 15:36 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 01.06.2025 - 12:20 Uhr
...

Und so glaube ich fest daran das auch eine DB nicht ewig von Steuerzahler bezuschusst werden muss. Das wird nicht heute oder morgen sein, dafür wurden in der Vergangenheit vom Eigentümer Staat zu viele Fehler und Schlampereien zugelassenen/ gemacht.
Aber in der Zukunft ist das mE. schon möglich. Auch wenn die DB ihren im GG festgeschrieben Auftrag erfüllen muss und kann - so wie das bereits jetzt im Regioverkehr geschieht.

Aber der Regionalverkehr wird doch erheblich steuerlich bezuschusst. Für die Ausschreibungen wird doch das Geld der Steuerzahler aufgewendet. Seit dem Deutschlandticket noch wesentlich mehr.

Das habe ich auch nicht bestritten.
Deshalb erfolgen ja auch die Ausschreibungen durch die Länder/Kommunen. Hier muss sich die DB bereits dem Wettbewerb stellen.
Und bei diesen Ausschreibungen hat ja die DB sogar den Vorteil, das sie dem Staat gehört, ergo z.Zt. auch noch subventioniert wird.

Und, soweit ich das einschätzen kann, wurden/werden in diesem Teil des Bahnbetriebes Verbesserungen erreicht.
Ok. Bei mir kam an:
"Und so glaube ich fest daran das auch eine DB nicht ewig von Steuerzahler bezuschusst werden muss. ... Auch wenn die DB ihren im GG festgeschrieben Auftrag erfüllen muss und kann - so wie das bereits jetzt im Regioverkehr geschieht."

Wenn es nicht um Steuergeld, sondern um Verbesserungen ging, dann bin ich mit dem Fernverkehr zufriedener als mit dem Nahverkehr. Und Nahverkehr benutze ich arbeitstäglich.
Beitrag vom 31.05.2025 - 16:51 Uhr
mea culpa!

 https://data.bundesnetzagentur.de/Bundesnetzagentur/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Eisenbahn/Unternehmen_Institutionen/Veroeffentlichungen/Marktuntersuchungen/MarktuntersuchungEisenbahnen/MarktuntersuchungEisenbahnen2024.pdf

Ab S. 29 kann man nachlesen, dass mein subjektiver Eindruck falsch ist.

Leider gibt es keine anteilige Differenzierung 'DB - andere Anbieter' SPNV.


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