Eskalation im Nahen Osten
Älter als 7 Tage

Golfstaaten schließen Lufträume

Qatar Airways Airbus A350-1000
Qatar Airways Airbus A350-1000, © Airbus

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DOHA - Eine Eskalation des Kriegs zwischen Israel und dem Iran wurde nach den US-Bombardierungen der Atomanlagen bereits befürchtet. Nun feuerte der Iran Raketen auf einen US-Stützpunkt in Katar ab. Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate haben ihre Lufträume kurz vor dem Angriff geschlossen.

Der Iran hat als Vergeltung für die Bombardierung seiner Atomanlagen einen US-Militärstützpunkt in Katar angegriffen.

Ein Raktetenbeschuss nahe der katarischen Hauptstadt Doha galt dem US-Luftwaffenstützpunkt Al-Udeid, wie Irans staatlicher Rundfunk berichtete. Ein israelischer Repräsentant sagte mehreren Medien, der Iran habe insgesamt zehn Raketen auf US-Ziele in Katar abgefeuert.

Augenzeugen in Doha berichteten, dass zwei Minuten lang Explosionsgeräusche zu hören gewesen waren. Am Himmel seien Flugobjekte, mutmaßlich Drohnen, geflogen.

Doha hat den iranischen Angriff scharf verurteilt. Die Luftabwehrsysteme hätten den Angriff vereitelt und die iranischen Raketen erfolgreich abgefangen, hieß es am Abend. Es handle sich um eine "eklatante Verletzung" der Souveränität und des Luftraums des Landes.

"Katar behält sich das Recht vor, direkt und in einem dem Ausmaß dieser offensichtlichen Aggression angemessenen Rahmen sowie im Einklang mit dem Völkerrecht zu reagieren", erklärte der Sprecher des Außenministeriums Madschid al-Ansari.

Ziviler Flugverkehr massiv eingeschränkt

Katar hat angesichts der kriegerischen Handlungen in der Region seinen Luftraum vorerst gesperrt - auch die Vereinigten Arabischen Emirates ergiffen diese Maßnahme. Mehrere Flüge von Qatar Airways, Emirates, Flydubai und Etihad Airways fielen am Montagabend aus, zahlreiche Flugzeuge wurden umgeleitet.

Der Flugtracker "Flightradar24" erfasste mehrere Flüge, die am Abend statt am eigentlichen Zielort in Bahrain landeten. Das Königreich schloss später allerdngs auch seinen Luftraum, ebenso Kuwait.

Lufträume in Katar und VAE gesperrt, © Flightradar24
 
Die US-Botschaft in Katar hatte zuvor amerikanische Staatsbürger zur Vorsicht aufgerufen. Seit dem US-Angriff auf iranische Atomanlagen besteht die Sorge, dass sich der Konflikt weiter auf die Region ausweiten könnte. US-Interessen in der Region könnten dabei Beobachtern zufolge zum Ziel iranischer Vergeltungsschläge werden.

Die USA haben in Katar eine ihrer größten Militärbasen in der Region. Die Beziehungen Katars mit Teheran gelten als gut, die beiden Länder teilen ein Erdgasfeld.

Angriff möglicherweise angekündigt

Katar bestätigte am Abend, dass der Stützpunkt rechtzeitig geräumt wurde - das legt nahe, dass Iran den Angriff mit einer gewissen Vorwarnzeit angekündigt hat, meldet "Bloomberg".

Update 20:37 Uhr: Lufträume machen wieder auf

Gegen 20:30 Uhr mitteleuropäischer Zeit begannen die Golfstaaten mit einer Wiederöffnung der zuvor gesperrten Lufträume. Es sei im Flugverkehr aber weiter mit Verzögerungen zu rechnen, hieß es.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Airbus, Qatar Airways | 23.06.2025 19:35

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Beitrag vom 24.06.2025 - 15:14 Uhr
@VB: Ganz einfach indem 99% der Passagiere keine Ahnung haben, dass ihr Flug über Russland fliegt. Genau wie ein hoher Prozentsatz kein Plan hat, in welchem Flugzeugtyp sie sitzen, geschweige denn, dass es sie interessiert.
Beitrag vom 24.06.2025 - 10:45 Uhr
Lachen tun die chinesischen Airlines, die weiter regulär über Russland fliegen. Afrikanische Airlines dürften da fast gar nicht profitieren.

Auch wenn ich weiterhin nicht nachvollziehen kann, warum man als europäischer Passagier auf dem Weg nach Asien mit einer Airline stundenlang über Russland fliegen möchte. Da investiere ich lieber ein paar Euro und Stunden Reisezeitverlängerung und fliege mit einer EU-Airline, selbst wenn das Risiko einer Zwischenlandung in Russland und Problemen vor Ort recht gering ist.
Beitrag vom 24.06.2025 - 10:36 Uhr
Ethiopian wird sich ins Fäustchen lachen mit ABB als Umsteigeflughafen, sie können alles umfliegen...


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