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Heathrow rechnet 2025 mit 85,1 Millionen Passagieren, Tendenz: steigend. Ein Ausbau mit dritter Start- und Landebahn ist jetzt beschlossene Sache.
Zwei Konzepte lagen der Regierung am Ende auf dem Tisch. Die Flughafenbetreiber forcierten eine 3.500 Meter lange Piste. Deren Bau erfordert eine Verlegung der am Flughafen verlaufenden Autobahn M25.
Hauptnutzer British Airways hatte sich zuletzt angesichts enormer Baukosten - und drohender Gebührenschocks - für eine 2.800-Meter-Bahn ausgesprochen. Auch hierfür gab es konkrete Vorplanungen.
Diese Woche hat die britische Regierung entschieden: Heathrow bekommt die große Lösung - der Betreibervorschlag "wird die Basis für die weiteren Planungen bilden", teilte das britische Verkehrs- und Infrastrukturministerium mit.
Aktuell wird der größte Londoner Flughafen bei 480.000 Flugbewegungen im Jahr abgeregelt. Die dritte Start- und Landebahn, flankiert von weiteren Ausbaumaßnahmen, wird die Systemkapazität von Heathrow nach neuen Schätzungen des Flughafenbetreibers "auf 756.000 Flugbewegungen und 150 Millionen Jahrespassagiere" hebeln.
Die Realisierung der 3.500 Meter langen dritten Start- und Landebahn im Nordwesten des Areals werde rund 21 Milliarden Pfund kosten, warnte der Flughafenbetreiber im August 2025 vor - sieben Milliarden Pfund mehr als noch 2019 veranschlagt.
Für einen Terminalneubau, das "T5X", setzt Heathrow weitere 12 Milliarden Pfund an. Nochmal 15 Milliarden Pfund sollen in die Modernisierung bestehender Infrastrukturen und eine Erweiterung des T2 fließen. Umgerechnet wird der privat finanzierte Ausbau damit bis zu 57 Milliarden Euro kosten.
Der dritte Runway soll nach sechs Jahren Bauzeit gegen 2035 betriebsbereit sein, die weiteren Bauten will das British-Airways-Drehkreuz über einen längeren Zeitraum strecken.
British Airways will auf Wellen umstellen
Abseits zusätzlicher Kapazität wird die dritte Start- und Landebahn noch einen weiteren Effekt auf British Airways haben - der Hauptnutzer kann in Heathrow von einem rollierenden System auf ein effizienteres Hub-and-Spoke-Betriebsmodell umstellen.
"Eine dritte Start- und Landebahn könnte im Endeffekt die Art und Weise verändern, wie wir unser Netz planen", zitierte die "Aviation Week" British Airways Strategiechef Neil Chernoff im Februar.
Im Hub-and-Spoke-Verfahren wechseln sich über den Flugtag Anflug- und Abflugwellen am Drehkreuz ab. "Das ist in Heathrow (derzeit) nicht darstellbar", sagte Chernoff. Über eine Piste wickelt der Flughafen permanent Starts ab, auf der anderen Landungen.
Dieser "konstante Betrieb" geht laut Chernoff auf, "weil London ein sehr großer Punkt-zu-Punkt-Markt ist", erschwert es British Airways aber "Konnektivität aufzubauen". Mit einer dritten Start- und Landebahn will die IAG-Airline "Ankünfte und Abflüge besser strukturieren, Verbindungen verbessern und das Netzwerk erweitern".
© aero.de | Abb.: Heathrow Airport | 28.11.2025 08:20







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