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111 Tonnen Nutzlast, 8.700 Kilometer Nonstop-Reichweite und eine große Klappe - für sperrige Fracht: Airbus will mit der A350F Marktanteile von Boeing im Frachtersegment holen. 2026 will Airbus den gerade entstehenden Prototypen in die Flugerprobung schicken, Auslieferungen sollten im zweiten Halbjahr 2027 einsetzen.
Lieferkettenprobleme warfen den Konzern bei Bau und Zulassung des neuen Frachters A350F zuletzt aus dem Soll. Nach der jüngsten Aktualisierung des Auftragsbuchs fehlt dem Programm zudem der prominente Erstkunde: Leasingschwergewicht ALC hat seinen Auftrag über sieben Flugzeuge augenscheinlich zurückgezogen.
ALC stand der A350F beim Verkaufsstart im November 2021 als Erstkundin Pate. Offizielle Angaben über die Beweggründe für die Auftragsstorno fehlen. ALC könnte im aktuellen Cargoumfeld aber Schwierigkeiten gehabt haben, frühe A350F zu rentablen Raten im Markt zu platzieren.
Nach Daten des Linienluftfahrtverbands IATA hat die internationale Luftfrachtkapazität 2025 bislang um 4,6 Prozent zugenommen, während der Absatz nur 4,0 Prozent zulegte - Volten der US-Regierung in der Zollpolitik sorgen im Welthandel für Unsicherheiten.
Der Storno von ALC stehen 2025 gleichwohl 18 Neuaufträge für die A350F gegenüber, darunter fünf weitere A350F für Starlux aus Taiwan. Am 5. Juni gewann das Programm einen zusätzlichen Neukunden: Avilease, ein saudischer Lessor mit dem Staatsfonds als Aktionär, hat zehn A350F bestellt. Damit kann Airbus aktuell 66 Festbestellungen vorweisen.
Air France trimmt Auftrag
Im Auftragsbuch dürfte es 2025 noch weitere Bewegungen in beide Richtungen geben: Air France-KLM hatte im März angekündigt, ihren Programmauftrag von acht auf sechs A350F zu stutzen. Die türkische MNG Airlines unterzeichnete im Mai eine Kaufabsicht für zwei A350F.
Air France-KLM plant jetzt mit je drei A350F bei Air France und Martinair. Angesichts der Unwägbarkeiten im Luftfrachtmarkt will der Konzern stärker auf die Vermarktung von Frachtkapazitäten auf Passagierlinienflügen setzen.
© aero.de | Abb.: Airbus | 18.07.2025 06:50
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Der US-Kongress kann nur für den US-Markt eine Ausnahme machen. Die Maschinen dürfen schlicht nicht mehr auf internationalen Routen eingesetzt werden. Stand Juli 2025 waren noch 27 Bestellungen für die 767-300F offen. Das sind weniger als 2 Maschinen pro Monat bis 2027. UPS und FedEx wollten schlicht keine 767. Wahrscheinlich wird es in Richtung P2F gehen, egal ob 767 oder A330.
Beide aktuellen Boeing Frachter, sowohl die 767-300F als auch die 777F, dürfen nach 2027 nicht mehr ausgeliefert werden, weil ihre Triebwerke der dann geltenden Emissionsrichtlinie nicht mehr entsprechen.
Im Fall der B767F wurde die Frist für neue Auslieferungen letztes Jahr vom US-Kongress bis 2033 verlängert. Boeing hat dann ein paar Monate später von sich aus die Einstellung der Produktion für Ende 2027 angekündigt.
Die 777-8F wird auf jeden Fall erst nach der 777-9 kommen.
Beide aktuellen Boeing Frachter, sowohl die 767-300F als auch die 777F, dürfen nach 2027 nicht mehr ausgeliefert werden, weil ihre Triebwerke der dann geltenden Emissionsrichtlinie nicht mehr entsprechen.
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