FRANKFURT - Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport rechnet angesichts ausbleibender Entlastungen durch die Politik weiter mit einer mauen Entwicklung der deutschen Luftfahrt. Für 2025 sieht Fraport-Chef Stefan Schulte den Konzern zwar auf Kurs zu seinen Jahreszielen.
Dem Passagiergeschäft in Frankfurt sagt er aber auch für das kommende Jahr ein eher maues Wachstum voraus. Grund seien die hohen Standortkosten durch staatliche Vorschriften, die auch 2026 nicht sinken dürften. An der Börse kamen aber zumindest die Finanzzahlen gut an.
Die Fraport-Aktie gewann am Morgen rund fünf Prozent auf 67,80 Euro und gehörte damit zu den stärksten Titeln im MDax, dem Index der mittelgroßen Werte. Zeitweise erreichte das Papier den höchsten Kurs seit fast vier Jahren. Seit dem Jahreswechsel hat es damit um rund 16 Prozent zugelegt.
Fraport-Chef Schulte rechnet an Deutschlands größtem Airport für das laufende Jahr derweil weiterhin mit bis zu 64 Millionen Fluggästen. Dies wären allerdings immer noch deutlich weniger als die 70,6 Millionen aus dem Rekordjahr 2019, kurz vor der Corona-Pandemie.
In der ersten Jahreshälfte zählte Fraport in Frankfurt 29,1 Millionen Fluggäste, 1,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor und rund 45 Prozent des Jahresziels. Der Großteil der Hauptreisezeit im Sommer ist in diesen Zahlen jedoch noch nicht enthalten.
Auch an seiner Gewinnprognose für 2025 hält Schulte fest. So soll der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) den Vorjahreswert von 1,3 Milliarden Euro moderat übertreffen. Der Konzernüberschuss dürfte jedoch eher sinken und höchstens das Niveau aus dem Vorjahr erreichen.
Im zweiten Quartal verbuchte Fraport einen Umsatzrückgang um rund zwei Prozent auf gut 1,1 Milliarden Euro. Dies lag jedoch auch an Ausbau-Investitionen, die im Vorjahr in die Zahl einflossen. Der operative Gewinn legte hingegen um acht Prozent auf knapp 384 Millionen Euro zu. Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre ein Überschuss von 111 Millionen Euro, ein Rückgang um 17 Prozent.
Für das zweite Halbjahr rechnet Schulte zwar in Frankfurt wie auch an den Auslandsflughäfen des Konzerns mit Wachstum. Die Dynamik werde im Ausland jedoch stärker sein als in Frankfurt.
Auch für die nähere Zukunft rechnet der Manager hierzulande nicht mit großen Sprüngen: "Da die Bundesregierung die im Koalitionsvertrag angekündigten und dringend notwendigen Senkungen der viel zu hohen regulatorischen Standortkosten auch für 2026 nicht im Bundeshaushalt vorsieht, rücken zusätzliche Wachstumsimpulse für den deutschen Markt in weite Ferne." Im Ausland werde Fraport von der Erweiterung seiner Flughäfen in Perus Hauptstadt Lima und im türkischen Antalya profitieren.
Die Bundesregierung sah zuletzt im Haushalt keine Spielräume für die Einlösung eines Versprechens aus dem Koalitionsvertrag - die deutsche Ticketsteuer wird vorerst nicht abgesenkt.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Fraport | 05.08.2025 08:12
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Beitrag vom 08.08.2025 - 09:42 Uhr
"Wir haben zwar kein Problem (erreichen unsere Jahresziele), aber wir finden Steuerprivilegien sollten für alle Fossilabhängigen Industrien gelten."
Die Ziele werden vor allem in Ausland erreicht. Die Ticketsteuer ist ein "Privileg" der Luftverkehrsgesellschaften. Sowas gibt es sonst nirgendwo.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum sich diese falsche Idee so lange hält ...
https://de.wikipedia.org/wiki/Luftverkehrabgabe#Andere_EU-L%C3%A4nder
Daraus diese Aussage:
"Sie können aber die Nachfrage dämpfen, und so die umweltschädlichen Folgen des Luftverkehrs mindern. Auch gleichen sie teilweise Wettbewerbsvorteile aus, die durch Steuerbefreiungen des Luftverkehrs zulasten anderer Transportmittel entstehen."
sollte man sich öfters mal bewusst machen.
Es ist fast so, als würde da jemand gezielt Desinformation verbreiten ...
Aber wer macht denn sowas...;)
Das Modell der Luftverkehrsabgabe deckt aktuell fast gesamt Europa, EU und non-EU ab.
https://de.wikipedia.org/wiki/Luftverkehrabgabe#Nicht-EU-L%C3%A4nder
Beitrag vom 08.08.2025 - 08:11 Uhr
"Wir haben zwar kein Problem (erreichen unsere Jahresziele), aber wir finden Steuerprivilegien sollten für alle Fossilabhängigen Industrien gelten."
Die Ziele werden vor allem in Ausland erreicht. Die Ticketsteuer ist ein "Privileg" der Luftverkehrsgesellschaften. Sowas gibt es sonst nirgendwo.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum sich diese falsche Idee so lange hält ...
https://de.wikipedia.org/wiki/Luftverkehrabgabe#Andere_EU-L%C3%A4nder
Es ist fast so, als würde da jemand gezielt Desinformation verbreiten ...
Das Modell der Luftverkehrsabgabe deckt aktuell fast gesamt Europa, EU und non-EU ab.
https://de.wikipedia.org/wiki/Luftverkehrabgabe#Nicht-EU-L%C3%A4nder
Beitrag vom 07.08.2025 - 19:15 Uhr
"Wir haben zwar kein Problem (erreichen unsere Jahresziele), aber wir finden Steuerprivilegien sollten für alle Fossilabhängigen Industrien gelten."
Die Ziele werden vor allem in Ausland erreicht. Die Ticketsteuer ist ein "Privileg" der Luftverkehrsgesellschaften. Sowas gibt es sonst nirgendwo. Zudem in der Höhe völlig unverhältnismäßig. 2 Mrd pro Jahr ist weit mehr als die Branche an Gewinn einfährt. Im Ergebnis fliegen die Airlines einen weiten Bogen um Deutschland und Air Berlin ist Geschichte.
Auch an Sie meine Frage, die hier leider noch nie jemand beantworten konnte oder wollte:
Welche Airlines genau "fliegen die Airlines einen weiten Bogen um Deutschland",welche konkret haben sich aus Deutschland zurück gezogen? Danke fpr eine valide, verifizierbare Antwort.
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Die Ziele werden vor allem in Ausland erreicht. Die Ticketsteuer ist ein "Privileg" der Luftverkehrsgesellschaften. Sowas gibt es sonst nirgendwo.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum sich diese falsche Idee so lange hält ...
Daraus diese Aussage:
"Sie können aber die Nachfrage dämpfen, und so die umweltschädlichen Folgen des Luftverkehrs mindern. Auch gleichen sie teilweise Wettbewerbsvorteile aus, die durch Steuerbefreiungen des Luftverkehrs zulasten anderer Transportmittel entstehen."
sollte man sich öfters mal bewusst machen.
Es ist fast so, als würde da jemand gezielt Desinformation verbreiten ...
Aber wer macht denn sowas...;)
Das Modell der Luftverkehrsabgabe deckt aktuell fast gesamt Europa, EU und non-EU ab.
Die Ziele werden vor allem in Ausland erreicht. Die Ticketsteuer ist ein "Privileg" der Luftverkehrsgesellschaften. Sowas gibt es sonst nirgendwo.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum sich diese falsche Idee so lange hält ...
Es ist fast so, als würde da jemand gezielt Desinformation verbreiten ...
Das Modell der Luftverkehrsabgabe deckt aktuell fast gesamt Europa, EU und non-EU ab.
Die Ziele werden vor allem in Ausland erreicht. Die Ticketsteuer ist ein "Privileg" der Luftverkehrsgesellschaften. Sowas gibt es sonst nirgendwo. Zudem in der Höhe völlig unverhältnismäßig. 2 Mrd pro Jahr ist weit mehr als die Branche an Gewinn einfährt. Im Ergebnis fliegen die Airlines einen weiten Bogen um Deutschland und Air Berlin ist Geschichte.
Auch an Sie meine Frage, die hier leider noch nie jemand beantworten konnte oder wollte:
Welche Airlines genau "fliegen die Airlines einen weiten Bogen um Deutschland",welche konkret haben sich aus Deutschland zurück gezogen? Danke fpr eine valide, verifizierbare Antwort.