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Spirit Airlines rutscht zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres in die Insolvenz. Die US-Fluggesellschaft hat am Freitagabend in New York erneut Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts beantragt.
Die Airline litt zuletzt unter Refinanzierungsproblemen, Kreditkartenfirmen forderten von Spirit Airlines zusätzliche Sicherheiten ein. Auch eine Buchungsflaute im Spirit-Kernsegment günstiger Privatreisen setzt der Fluggesellschaft zu. Aktien von Spirit Airlines brachen nach der Insolvenzmeldung ein.
Letzter Auslöser der Insolvenz ist mutmaßlich der Ausstieg von AerCap aus einem Flottendeal. Spirit Airlines hatte 2024 Aufträge für 36 Airbus A320neo an AerCap abgetreten. Seither überweist die Leasingggesellschaft fällige Vorabzahlungen an Airbus für die Flugzeuge, die 2027 und 2028 zur Lieferung - dann im Leasing - an Spirit anstehen.
AerCap fordert 75,6 Millionen US Dollar
Der Schritt verschaffte Spirit Airlines finanziell Luft. Am 25. August flatterte Spirit dann aber eine sogenannte "Notice of Default" ins Haus: AerCap zieht eine Ausstiegsklausel. Spirit Airlines zweifelt laut einer Mitteilung zwar an, dass die Voraussetzungen für einen AerCap-Ausstieg vorliegen. Das Management will gerichtlich gegen die Vertragskündigung vorgehen.
Zunächst ist die Fluggesellschaft aber mit einer gewaltigen Forderung konfrontiert. Für jedes der 36 Flugzeuge stelle AerCap eine "Leasing-Beendigungsgebühr" über 2,1 Millionen US-Dollar in Rechnung, die nach Vertragsbedingungen "sofort fällig" werde, teilte Spirit mit.
AerCap sieht Spirit Airlines zudem bei 37 Leasingflugzeugen, die aktuell schon bei Spirit Airlines fliegen, im Obligo. Bisher habe die Leasinggesellschaft in Hinblick auf diese Flugzeuge aber keine weiteren Schritte unternommen, heißt es in der Mitteilung weiter.
Notübernahme durch Frontier Airlines?
Unterdessen bahnt sich möglicherweise eine rettende Übernahme an. "Bloomberg" berichtet über neue Kontakte von Spirit Airlines ins Frontier-Lager in den letzten Tagen.
Die Frontier-Gruppe hatte sich mit JetBlue Airways 2022 einen wahren Bieterkrimi um Spirit Airlines geliefert, bei einem JetBlue-Gebot über 3,8 Milliarden US-Dollar aber das Handtuch geworfen.
Die Übernahme durch JetBlue Airways scheiterte im Nachgang an der US-Kartellbehörde. Seither steckte Spirit Airlines in Schwierigkeiten. Eine Notübernahme durch Frontier Airlines hatte sich laut Medienberichten Tage vor der ersten Chapter-11-Insolvenz im November 2024 zerschlagen.
Im aktuellen Verfahren will Spirit Airlines Hebel des Insolvenzrechts nutzen. Die Betriebskosten sollen gesenkt, das Flugnetz optimiert und die Flotte verkleinert werden.
© aero.de | Abb.: Airbus | 01.09.2025 08:32







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