Militär schießt Drohnen ab
Älter als 7 Tage

Polnische Flughäfen mehrere Stunden geschlossen

Polen steuert auf Lotsenstreik zu
Flugsicherung in Polen, © Pansa

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WARSCHAU / WASHINGTON - Immer wieder waren in den vergangenen Wochen Drohnen in den polnischen Luftraum eingedrungen. Erstmals wurden dieses Mal deswegen vier Flughäfen geschlossen. Die polnische Luftwaffe konnte nach offiziellen Angaben "drohnenartige Objekte" abschießen.

Nach Berichten über den Anflug russischer Drohnen haben die polnischen Behörden mehrere Flughäfen seit Dienstagabend geschlossen, darunter das LOT-Drehkreuz in der Hauptstadt Warschau. Das berichteten mehrere Medien unter Berufung auf die US-Luftfahrtbehörde FAA.

In einer NOTAM hieß es, der Flughafen Warschau-Chopin sei "aufgrund ungeplanter militärischer Aktivitäten im Zusammenhang mit der Gewährleistung der staatlichen Sicherheit" nicht verfügbar. 

Betroffen waren demnach zudem Warschau-Modlin und die Flughäfen in Lublin und Rzeszow. Es war zunächst unklar, wie viele Drohnen sich im polnischen Luftraum befanden. Laut ukrainischer Luftwaffe waren Drohnen in der Nähe zur polnischen Grenze unterwegs.

Der Flughafen Warschau-Chopin teilte in der Nacht mit, wegen Aktivitäten der Armee sei ein Teil des Luftraums über Polen geschlossen. Es würden zurzeit keine Starts und Landungen ausgeführt. Mehrere Flüge wurden am Morgen umgeleitet.

Polens Luftwaffe schießt Drohnen ab – Bevölkerung gewarnt

Zuvor hat Polens Luftwaffe Drohnen während russischer Luftangriffe gegen die Ukraine zerstört, die in den Luftraum des NATO-Landes eingedrungen waren. Dies teilte das Oberkommando der Streitkräfte auf X mit. "Die Operation zur Identifizierung und Neutralisierung der Objekte ist noch im Gange", hieß es.

Polen: Mehrere Flüge umgeleitet, © XSL
 
Die Bevölkerung wurde aufgefordert, zu Hause zu bleiben und die Mitteilungen der Behörden zu verfolgen.  Polens Regierungschef Donald Tusk schrieb auf X, es seien Waffen gegen die Flugobjekte eingesetzt worden. Er sei in ständigem Kontakt mit der Armeeführung, dem Verteidigungsminister und dem Präsidenten.

Härteres Vorgehen gegen Luftraumverletzungen angekündigt

In den vergangenen Wochen waren mehrfach Drohnen in den Luftraum über Polen eingedrungen und abgestürzt. Verletzt wurde dabei niemand. Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz hatte bereits am Dienstag gesagt, die Drohnen könnten zukünftig abgeschossen werden, wenn dies vertretbar sei. 

Das EU- und Nato-Mitglied Polen ist ein wichtiger politischer und militärischer Verbündeter der von Russland angegriffenen Ukraine. Das Land hat auch eine zentrale Funktion als logistische Drehscheibe für die Militärhilfe des Westens für Kiew. Polen fühlt sich auch selbst von Russland bedroht und rüstet massiv auf.

Militär sucht nach abgeschossenen "drohnenartigen Objekten"

Der Führungsstab des polnischen Militärs hat am Mittwochmorgen eine Stellungnahme zu dem Waffeneinsatz veröffentlicht. Polnischer Luftraum sei "wiederholt" durch "drohnenartige Objekte" verletzt werden, heißt es in der Erklärung. Das Militär spricht von einem "feindseligen Akt". Nach den abgeschossenen Flugobjekten werde derzeit gesucht.

Polnische Saab 340, © Polnische Saab 340
 
Zentren des Einsatzes seien die Verwaltungsbezirke Podlachien, Masowien und Lublin im Landesosten. Das Militär setzte in den Regionen einen Luftraumaufklärer vom Typ Saab 340 AEW & C ein.

Update 8:28 Uhr: Flughäfen wieder in Betrieb

Am Mittwochmorgen haben die polnischen Behörden die Flughäfen mit Ausnahme von Lublin wieder geöffnet. Um 7:55 Uhr landete in Warschau-Chopin die erste Maschine - Lufthansa 1610 aus München.
© dpa, aero.de | Abb.: Pansa | 10.09.2025 05:50


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