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"Kein Randphänomen, sondern weit verbreitete Realität": Die Vereinigung Cockpit hat eine Stichprobe unter 900 Piloten zum "Napping" im Cockpit durchgeführt. Der Begriff beschreibt im Luftfahrtkontext eine "kontrollierte Ruhephase" im Reiseflug.
"Napping ist in deutschen Cockpits längst die Regel", fasst Cockpit das Ergebnis der Kurzumfrage zusammen.
93 Prozent der Befragten gaben an, in den letzten Monaten eine Gelegenheit für ein Nickerchen im Sitz genutzt zu haben. Zwölf Prozent dösen sogar auf jedem Flug.
"Auf Kurzstrecken berichteten 44 Prozent, auf Langstrecken 56 Prozent von Napping", hei8t es in der Mitteilung weiter. "Für drei von vier Pilotinnen und Piloten - 74 Prozent - ist Napping inzwischen Standard."
Enge Dienstpläne, operativer Druck
"Was ursprünglich als kurzfristige Erholungsmaßnahme vorgesehen war, hat sich zu einem dauerhaften Mittel gegen strukturelle Überlastung entwickelt", sagte Katharina Dieseldorff, Vizepräsidentin der Vereinigung Cockpit.
Insbesondere in den Sommermonaten verschärfe sich die Lage: "Pilotinnen und Piloten berichten uns, dass sie ihre Einsätze trotz starker Ermüdung absolvieren. Ursache sind enge Dienstpläne, Personalmangel und zunehmender operativer Druck."
Ein "kurzes Napping" ist laut Cockpit "an sich unkritisch". "Eine dauerhaft erschöpfte Cockpitbesatzung stellt jedoch ein erhebliches Risiko dar", sagte Dieseldorff.
© aero.de | Abb.: Airbus | 10.09.2025 13:46







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