Die Flugzeuge gehörten einst zur Flotte der indischen Low-Cost-Airline Go First (ehemals GoAir), die 2023 den Betrieb eingestellt hat.
Der britische Ersatzteilhänder AerFin hat die Flugzeuge dieses Jahr erworben. Jeder der vier Narrowbodies spendet rund 1.400 ausgeschlachtete Teile, die nun verkauft werden. Dazu gehören besonders nachgefragte Komponenten wie Fahrwerke, Triebwerke und Hilfsturbinen. Eine fünfte, von AerFin gekaufte A320neo soll auf den Philippinen demontiert werden.
Die Zerlegung der noch jungen A320neo wird durch die aufwendigen Inspektionsprogramme und Upgrades der Triebwerke befeuert. Go First machte für die Einstellung ihres Betriebs unter anderem die Probleme mit dem Getriebefan von Pratt & Whitney verantwortlich und verklagte den US-Triebwerkshersteller.
Ausschlachten in vier Phasen
Die vier A320neo wurden zunächst trockengelegt, das heißt sämtliche Flüssigkeiten wie Treibstoff, Hydraulikflüssigkeit und Öl wurden entfernt. Dann bauten die Mitarbeiter von Tarmac Aerosave Schritt für Schritt die vom Kunden angefragten Teile aus, beschrifteten, katalogisierten und lagerten sie.
Anschließend wurden Sitze, Gepäckfächer, Teppiche, Kabel, Seitenwände und Bordunterhaltungssysteme entfernt. Als Kabine, Cockpit und Frachtraum leer waren, wurden Rumpf und Flügel in Stücke geschnitten, die Materialien sortiert und dem Recycling zugeführt. Nach Angaben von Tarmac Aerpsave und AerFin können bis zu 92 Prozent der Werkstoffe wiederverwertet werden.
Tarmac Aerosave betreibt im französischen Tarbes und in Toulouse-Francazal sowie im spanischen Teruel die größten europäischen Flugzeugfriedhöfe und Abstellflächen. Zudem bietet das Unternehmen Instandhaltungsdienstleistungen und Flugzeugrecycling an. Hinter Tarmac Aerosave stehen Airbus, Safran und Suez.
© FLUG REVUE - Ulrike Ebner | Abb.: Airbus | 10.10.2025 08:43
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Aber was will man machen, wenn die Produktion nicht hinterherkommt.