Übernahmegerüchte geben der Easyjet-Aktie Auftrieb: Unter anderem lote aktuell die Schweizer Großreederei MSC gemeinsam mit einem Investmentfonds ein Angebot aus, berichtete unlängst die italienische Zeitung "Corriere della Sera" unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.
Easyjet selbst hält sich bedeckt, MSC dementierte eine Beteiligung an Gesprächen. Neben MSC hätten weitere Akteure ein Auge auf Easyjet geworfen, schrieb die Zeitung weiter. Die Optionen reichten vom Kauf einer Minderheitsbeteiligung bis hin zur vollständigen Kontrolle. Die Erwägungen seien aber erst im Anfangsstadium.
Die von der Familie Aponte kontrollierte MSC gehört zu den größten Reedereien der Welt. Im Logistikbereich hat MSC mit einer eigenen Frachtairline wie die Konkurrenten Maersk und CMA CMG bereits ein Standbein in der Luftfahrt.
Auch der Hamburger Reeder Klaus-Michael Kühne hat sein Logistikimperium um Kühne+Nagel und Hapag-Lloyd mit einer Beteiligung an Lufthansa um eine Luftfahrtkomponente erweitert.
Im Gegensatz zu den Konkurrenten verfügt MSC über eine große Kreuzfahrtsparte - hier könnte eine Beteiligung an Easyjet laut Analysten für die Reederei durchaus Sinn ergeben.
Die Airline ist bei Ferienflügen stark aufgestellt - und hat in den letzten Jahren ein eigenes, margenstarkes Veranstaltergeschäft aufgebaut. Auch auf dem umkämpften italienischen Flugmarkt hat sich Easyjet in der Vergangenheit behauptet.
Easyjet kommt derzeit auf eine Marktbewertung von umgerechnet auf rund vier Milliarden Euro - eine Summe, die laut der Zeitung bei den möglichen Investoren als interessant angesehen wird.
Easyjet statt ITA?
Schon im Jahr 2021 war die Fluggesellschaft das Objekt eines Übernahmeversuchs: Damals wollte die Konkurrentin Wizz Air aus Ungarn Easyjet übernehmen, doch die Briten blockten die Offerte ab.
MSC hatte bereits 2022 Interesse an einer Fluggesellschaft bekundet: Damals wollte sie zusammen mit der Lufthansa die Mehrheit an der italienischen Fluggesellschaft ITA übernehmen, sprang später aber ab. Lufthansa griff später alleine zu.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Airbus, FBB (Günter Wicker) | 26.10.2025 06:12







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