Im Oktober spaltet Avia Solutions Smartlynx Airlines (Latvia) ab, die Betriebe in Malta und Estland gehen kurz darauf ebenfalls an einen Fonds mit Sitz in den Niederlanden und das Management über.
Die neuen Eigner leiten ein Sanierungsverfahren ein - und legen Smartlynx Airlines (Latvia) am 24. November kurzerhand still. Aus keinem der "sorgfältig geprüften Szenarien" habe sich eine gangbare Fortführungsperspektive ergeben, teilte das Unternehmen knapp mit.
Gläubigern droht ein finanzielles Desaster. Der auf Luftfahrt-Insolvenzen spezialisierte Datendienst "Blacklist.aero" hat ein Kreditorenverzeichnis von Smartlynx Airlines (Latvia) veröffentlicht - die Airline schiebt demnach ausstehende Verbindlichkeiten im Gesamtumfang von 238 Millionen Euro vor sich her.
Auf Firmen aus dem Spektrum des bisherigen Eigners Avia Solutions entfallen davon 175 Millionen Euro Forderungen gegen Smartlynx Airlines (Latvia). Einer der größten gruppenfremden Einzelgläubiger ist der Lufthansa-Konzern.
Die Airline schuldet demnach allein Lufthansa Technik rund 4,95 Millionen Euro. Lufthansa Systems wartet noch auf 81.500 Euro.
"Wir haben die Medienberichte zum Thema zur Kenntnis genommen, können die Sachlage aufgrund des laufenden Verfahrens aber nicht weiter kommentieren", sagte ein Lufthansa-Technik-Sprecher aero.de.
Laut Kreisen ist der Gesamtschaden für Lufthansa Technik noch nicht final absehbar. Der MRO-Dienstleister war in großem Stil für das Geflecht aus Smartlynx-Flugbetrieben tätig.
Smartlynx hatte 2023 Rahmenverträge mit Lufthansa Technik ausgebaut - die Airline beauftragte die Lufthansa-MRO-Tochter mit mehr als 25 C-Checks an Airbus A320 und Fahrwerkswartungen an den Teilflotten A320, A321 und A330. Ebenfalls seit 2023 war Smartlynx mit 60 Flugzeugen an Ersatzteilpools von Lufthansa Technik angebunden.
© aero.de | Abb.: Lufthans Technik | 28.11.2025 06:25







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