BERLIN - Hubschrauber sollen in Deutschland trotz neuer EU-Vorgaben weiter direkt an Kliniken landen können. Rund 1600 dafür genutzte Flächen sollen als "Landestellen von öffentlichem Interesse" ausgewiesen werden, wie das Bundesverkehrsministerium am Mittwoch in Berlin mitteilte.
Vorgesehen sind außerdem Nachrüstungen mit geringem Aufwand wie Kennzeichnungen oder das Bereithalten von Feuerlöschern. Ressortchef Alexander Dobrindt (CSU) sagte der "Bild"-Zeitung (Mittwoch): "Wir werden für die Luftrettung in Deutschland alle Hubschrauberlandestellen an Krankenhäusern erhalten - nicht eine muss geschlossen werden."
Hintergrund ist eine EU-Verordnung, die ab 28. Oktober strengere Anforderungen an den Flugbetrieb mit Hubschraubern stellt. Viele Landestellen an Kliniken haben bisher keine förmliche Genehmigung als Flugplatz, für die etwa auch Anforderungen an Hindernisfreiheit und Brandschutz gelten. Bisherige Ausnahmeregelungen für diese Plätze sollen mit den vorgesehenen Schritten auch künftig ermöglicht werden. Mit Luftrettungsanbietern wie dem ADAC oder der Bundespolizei soll nun eine Liste der entsprechenden Plätze erstellt werden.
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft begrüßte das Eingreifen des Ministers. "Die Aufrechterhaltung der medizinischen Notfallversorgung für Schwerstkranke ist damit zunächst gesichert." Die Kliniken hatten befürchtet, dass die Hälfte der Plätze aufgegeben werden müsste. Benötigt werden sie für Rettungshubschrauber, die Verletzte nach schweren Unfällen transportieren. Per Helikopter werden aber auch Schwerverletzte von Krankenhäusern in Spezialkliniken gebracht.
© dpa | 24.07.2014 06:44
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Beitrag vom 24.07.2014 - 10:28 Uhr
Frage an die Redaktion: Ist das eine EU-Vorgabe oder eine EASA-Vorgabe?
Falls es eine EU-Vorgabe wäre, wäre es ja schon wieder sehr früh vorbei mit EASA-gebietsweiten Regelungen (ok - EASA lässt ja auch beispielsweise für Luftraumstruktur und VFR Nacht explizit nationale Befindlichkeiten zu; wäre also nichts ganz Neues).
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