Kein Bußgeld
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Datenschützer beanstandet Datenabgleich bei Airbus

HAMBURG (dpa) - Hamburgs Datenschutz- beauftragter Johannes Caspar hat den Abgleich von Mitarbeiter- und Lieferantendaten durch den Flugzeugbauer Airbus zur Korruptionsbekämpfung als unzulässig beanstandet. Ein Bußgeld könne mangels einer Rechtsgrundlage jedoch nicht verhängt werden, erklärte Caspar am Montag. Erneut forderte er ein eigenes Arbeitnehmerdatenschutz- gesetz, das über die jüngst vom Bundestag beschlossene Novelle des Bundesdatenschutzgesetzes hinausgeht.



Airbus hatte zwischen 2005 und Juli 2007 die Kontodaten der 20 000 deutschen Mitarbeiter und Lieferanten abgeglichen, um mögliche Korruptionsfälle aufzudecken.

Eine Anhörung des Unternehmens und des Betriebsrats habe ergeben, dass die Kontenabgleiche zahlreicher Mitarbeiter ohne deren Wissen, ohne die Beteiligung des Betriebsrats und ohne Einbeziehung des betrieblichen Datenschutzbeauftragten erfolgt seien. Auch hätten sie keinen konkreten Anlass gehabt und seien nicht in korruptionsanfälligen Bereichen gemacht worden. "Vor diesem Hintergrund verwundert es wenig, dass in keinem der wenigen Fälle, in denen eine Übereinstimmung der Kontodaten vorlag, ein individuelles Fehlverhalten der Arbeitnehmer festgestellt werden konnte", erklärte der Datenschützer.

Airbus hatte Anfang April eingeräumt, im Rahmen einer unternehmensinternen Analyse die Kontonummern aller rund 20 000 Mitarbeiter mit den Kontonummern der Zulieferer verglichen zu haben. "Ein interner Datenvergleich ist zum damaligen Zeitpunkt als rechtlich zulässig angesehen worden", teilte das Unternehmen damals mit. Der Chef von Airbus Deutschland, Gerald Weber, hatte sich nach Bekanntwerden der Aktion laut Betriebsrat bei den Arbeitnehmern dafür entschuldigt. Ähnliche Fälle hatte es zuvor bei der Telekom und der Deutschen Bahn gegeben.

Caspar erklärte, durch das Screening sei das "informationelle Selbstbestimmungsrecht der Arbeitnehmer" wesentlich beeinträchtigt worden und lasse sich durch den Zweck der Korruptionsprävention nicht rechtfertigen. "In der Gesamtabwägung war somit von einer datenschutzwidrigen Praxis durch Airbus auszugehen." Caspar forderte Airbus auf, die Vorschriften des Bundesdatenschutzgesetzes zu beachten. Bei Kontrollen sollten nur Daten von Mitarbeitern in besonders korruptionsanfälligen Bereichen überprüft und der betriebliche Datenschutzbeauftragte und der Betriebsrat beteiligt werden.

In diesem Zusammenhang kritisierte Caspar das novellierte Bundesdatenschutzgesetz, das über eine Rumpfregelung nicht hinaus gehe. "Angesichts des komplexen Spannungsverhältnisses zwischen betrieblicher Kontrolle zur Korruptionsbekämpfung und Arbeitnehmerdatenschutz fehlen jedoch nach wie vor klare Kriterien für das, was erlaubt und was zustimmungspflichtig ist."
© dpa | Abb.: Airbus | 06.07.2009 15:28


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Beitrag vom 17.10.2021 - 20:05 Uhr
was ist, gibt es Probleme?
Beitrag vom 16.08.2021 - 10:34 Uhr
@FloCo:
Das 'bemängele' ich an dem Beitrag:
"Planungen gibt es schon etwas länger. Nur haben die keinen der jeden Nasenpopel ins aero Forum schreibt. Und das hat auch seine Gründe. Und die Ereignisse überschlagen sich aktuell etwas schneller als auch Sie und ich uns das wohl ausmalen konnten. Andererseits kann man nicht bei jedem Ereignis gleich und sofort mit Sack und Pack das Land verlassen. Man hat eine Botschaft in dem Land eingerichtet die schließlich hoheitliche Aufgaben zu erledigen hat, incl. Betreuung der sich vor Ort befindlichen deutschen Bürger.".
Weil es nicht stimmt, quasi komplett falsch ist (und mich, wie schon öfters, diskreditieren sollte).

Außenminister H.Maas und Verteidigungsministerin A.Kramp-Karrenbauer werden zu Recht kritisiert - weil sie die Lage völlig falsch eingeschätzt und entsprechend schlecht 'vorbereitet' haben. Das kann man in anderen Medien (nicht Luftfahrtforen) nachlesen, z.B. auf Spiegel.de.

Aber prinzipiell haben Sie Beide Recht, ich hätte darauf gar nicht reagieren sollen. Mein Fehler.

Tut mir leid, aber ich kann in dem von Ihnen bemängelten Kommentar keinerlei Bezug zu Ihrem Kommentar sehen. Wie soll dieser Kommentar Sie dann diskreditieren?
Der User @Otto West redet über Planungen, die Sie mit keinem Wort erwähnt haben, der User @GB allerdings schon. Wie schaffen Sie es da sich gleich wieder in die Opferrolle zu lesen, dass Sie der User hier diskreditieren will? Der Kommentar von @74 bitte 63 würde dazu taugen; auf den nehmen Sie aber keinen Bezug.

Genau genommen antworten Sie jetzt hier auf einen Kommentar, der keinen wirklichen Bezug zu dem Ihrigen hat mit einer Beleidigung... und das gerade von Ihnen, wo Sie doch immer so sehr auf den guten Umgangston achten und immer sofort nach Moderation, Sperrungen und sonstigen rufen, wenn Sie sich angegriffen fühlen...

Das ist das, was ich nicht verstehe hier...

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