Der in Dallas ansässige Günstigflieger erhielt seine letzte fabrikneue 737-700 vor vier Jahren. Inzwischen nimmt Southwest lieber die 737-800, in die 32 Passagiere mehr passen.
Van de Ven ließ offen, ob Southwest auch ihren Auftrag für den Nachfolger 737 MAX 7 überdenkt. Vor zwei Jahren stand Southwest dem Programmstart der MAX 7 als Erstkunde Pate. Auf die kleinste MAX entfallen allerdings nur 30 der 200 Flugzeuge, die Southwest bei Boeing von der neuesten 737-Generation bestellte.
Die 737 MAX 7 soll ab 2019 ausgeliefert werden, zwei Jahre nach der 737 MAX 8. Jeder zweite MAX 7-Auftrag stammt von Southwest. "Wenn Southwest nun komplett auf die MAX 8 umstellt, wäre der Business Case der MAX 7 angeschlagen", sagte Luftfahrtanalyst Michel Merluzeau von Frost & Sullivan.
Boeing hält am kleinen Flieger fest, auch wenn die 737 MAX 7 nur rund zwei Prozent der bislang 2.715 Aufträge im Programm 737 MAX ausmacht. Am beliebtesten ist die 737 MAX 8, der Nachfolger der 737-800, die auch Southwest in den letzten Jahren bevorzugte.
"Für uns ist klar, dass es einen Markt für die MAX 7 gibt", sagte Boeing Marketing-Frontmann Randy Tinseth am Mittwoch in einem Interview. "Sie wird nicht einfach verschwinden."
Ohne zusätzliche Kunden für die 737 MAX 7 drohe Boeing effektiv die Verengung der Modellfamilie auf die 737 MAX 8, sagte Merluzeau. Denn auch die große 737 MAX 9 ist im Verhältnis zur Standardvariante wenig gefragt. Bei Airbus sei die Verteilung der Aufträge zwischen A320neo und A321neo ausgewogener.
Die kleine A319neo ist allerdings auch bei Airbus ein Ladenhüter. Inzwischen haben Bombardier, Embraer und COMAC das Segment für sich entdeckt und mit Modellen besetzt.
Southwest plant mit 737-800 und 737 MAX 8
Southwest Airlines war einst Schirmherr der 737-700. Die Airline half bei der Entwicklung des Jets, war sein erster Betreiber und verlässt sich in zwei Dritteln ihrer Flotte auf die 700. Einst kaufte Southwest sogar 45 gebrauchte 737-700 hinzu. Southwest soll auch erster Betreiber der MAX 7 werden.
In Dallas lässt man aber keine Zweifel daran aufkommen, dass die Zukunft größeren Flugzeugen gehört. Günstigflieger Southwest wird 170 737 MAX 8 erhalten und hat vertraglich die Möglichkeit, einige 737 MAX 7 direkt auf die größere Variante umzuschreiben zu lassen.
Die 737 MAX 8 nimmt den Platz der 737-800 ein, die Southwest mit 175 Sitzen fliegt - 22 Prozent mehr, als die Airline in den Kabinen ihrer 737-700 verbaut. "Wir haben ehrlich noch nicht entschieden, ob wir die 7 oder die 8 wollen, denn vor 2019 ist die MAX 7 ohnehin nicht verfügbar", sagte Van de Ven.
Southwest setzt die 737-800 bevorzugt an ihren Heimat-Hub Dallas ein, wo die Gatekapazitäten inzwischen knapp werden. Auch bei der jüngsten Erweiterung ihres Netzwerks auf Auslandziele in Mexiko, Mittelamerika und in der Karibik vertraut die Airline auf die 800.
"Das ist für uns ein sehr wirtschaftliches Flugzeug", sagte Van de Ven. "Es ist größer. Das bedeutet zusätzlichen Umsatz pro Maschine bei minimal höheren Kosten. Wenn wir einen Markt für ihre Kapazität haben, dann besetzen wir ihn mit der 737-800."
Rückläufiger Auftragsbestand
Auch aus dem Auftragsbuch von Boeing geht der allgemeine Trend zu größerem Gerät eindeutig hervor. Seit 2011 hat Boeing 1.444 Flugzeuge der aktuellen 737-Generation verkauft. Darunter waren nur 36 737-700. Wenig Nachfrage für ein Modell, das bereits 1.111 Mal gebaut und ausgeliefert wurde.
Sollte Southwest ihre 56 offenen Aufträge für das Flugzeug nun überdenken, verblieben Boeing nur noch 32 737-700 im Auftragsbestand. "Southwest war der führende Abnehmer der 700", sagte Luftfahrtberater George Hamlin. "Jetzt sind sie weitergezogen."
© Bloomberg News | Abb.: Southwest Airlines | 04.05.2015 10:39
Kommentare (4) Zur Startseite
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Ô_o
Im Ernst?
Easyjet, momentan der groesste A319 Betreiber, hat auch nur den A320neo geordert, keine A319neo.
Die Carrier streben auf der Mittelstrecke alle Richtung 200PAX B737-800 / Max8 bzw A320(neo).
Ob deshalb gleich das Business Case fuer die kleine Maschiene wegfaellt?
Die Hersteller runden ihre Modelle gerne nach unten ab, alleine um den Markt zu protecten.
und graben damit u.a. der C-Series das Wasser ab- Qatar galt lange Zeit als Interessent hat aber nunmehr verkündet dass sie kein Interesse mehr haben. Die C-Series könne nichts was ein A319Neo nicht auch könne.......schade bin ein großer C-Series Fan und wünsche mir etwas mehr Erfolg für diesen Flieger