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Boeing geht von weiterer Entspannung am Finanzierungsmarkt aus

Boeing Air France 777F
Air France Boeing 777F, © Air France

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SEATTLE - Staatliche Exportgarantien haben nach Einschätzung des US Flugzeugbauers Boeing im laufenden Jahr einen wesentlichen Beitrag in der Absatzfinanzierung geleistet. "Wir schätzen, dass bis Jahresende etwa 25 Prozent des gesamten Finanzierungsvolumens auf Exportkredite entfallen wird", sagte Boeing Sprecher Bernard Choi gegenüber aero.de. Im kommenden Jahr erwartet Seattle eine Entspannungstendenz am Finanzierungsmarkt.

"Für das Jahr 2010 ist es zwar noch zu früh, sich auf verbindliche Prognosen festzulegen, da der Markt weiterhin anfällig und volatil ist", erklärte Choi. "Gleichwohl stellt sich das Umfeld in der Flugzeugfinanzierung inzwischen erheblich anders dar als noch vor einem Jahr um diese Zeit. Wir sorgen uns daher eher um die Fortsetzung der wirtschaftlichen Erholung, (…) als um die Frage, ob hinreichend Finanzierungsmittel bereitstehen werden."

Die Bedeutung von Exportgarantien für den Verkehrsflugzeugbau im Jahr 2009 lässt sich an den Zahlen der amerikanischen Exportkreditagentur U.S. Export-Import Bank (Ex-Im) ablesen. Bis Ende des Fiskaljahres am 30. September hatte die Ex-Im ein Rekordvolumen von 21,0 Milliarden US Dollar an Exportfinanzierungshilfen zur Verfügung gestellt. Allein 8,6 Milliarden US Dollar entfielen hiervon auf die Finanzierung von Verkehrsflugzeugen.

"Die Bank hat damit hunderte sehr komplexe Transaktionen begleitet", erklärte Choi. Das Einschreiten der Exportkreditagenturen habe im laufenden Jahr nicht nur Verwerfungen am Finanzierungsmarkt abgefangen. Auch das Schließen der Finanzierungslücke durch Angebote der Hersteller gestaltete sich laut Choi "unter dem Strich als sehr lösbare Aufgabe". "Tatsächlich konnten wir das erwartete Volumen unserer eigenen Absatzfinanzierung auf unter 800 Millionen US Dollar für dieses Jahr herabsetzen."

Mit einer weiteren Marktkonsolidierung wird der Finanzierungsbeitrag der Exportkreditagenturen nach Einschätzung von Boeing künftig wieder geringer ausfallen, als in den Vorjahren. "Wenn sich der Erholungstrend fortsetzt, sind wir vorsichtig optimistisch, dass die Finanzierung auch weiterhin handhabbar bleibt", erklärte Choi.

Auslieferung von 359 Flugzeugen in den ersten drei Quartalen

Boeing hat in den ersten drei Quartalen 2009 359 neue Verkehrsflugzeuge an Kunden ausgeliefert. Im kommenden Juni wird Boeing die Fertigung im Widebody-Programm 777 von sieben auf fünf Einheiten im Monat herabsetzen. Der Effekt soll durch eine steigende 787-Fertigung ausgeglichen werden.

Im Oktober hatte Seattle angekündigt, die Produktionsrate der 747-8 zunächst bei 1,5 Einheiten im Monat zu belassen und eine geplante Erhöhung der Fertigung auf zwei Flugzeuge monatlich um zwei Jahre zu verlegen. Die Fertigung der 737 soll 2010 hingegen stabil bei 31 Einheiten im Monat belassen werden.

Keine White Tail-Produktion


Das Unternehmen werde auch 2010 keine White Tails produzieren, unterstrich Choi. "Boeing stellt Flugzeuge nach Kundenvorgaben und im Kundenaufrag her. Alle Flugzeuge in Everett, die gegenwärtig eine neutrale Lackierung tragen, wurden im Aufrag von Kunden gebaut und sind noch im laufenden Jahr zur Auslieferung vorgesehen. Daher sind dies keine Flugzeuge, die in der Branche langläufig als White Tails bezeichnet werden."
© aero.de | Abb.: The Boeing Company | 06.11.2009 11:05


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