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Teures Kerosin treibt Air Berlin tiefer in die Verlustzone

Flughafen Salzburg Air Berlin
Air Berlin 737 in Salzburg, © Flughafen Salzburg

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BERLIN - Teures Kerosin und die Unruhen in Nordafrika haben die Fluggesellschaft Air Berlin im ersten Quartal tiefer in die roten Zahlen getrieben. Trotz gestiegener Umsätze stand unter dem Strich ein Verlust von 121 Millionen Euro, wie Deutschlands zweitgrößte Fluglinie am Mittwochabend überraschend mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte sich das Minus auf rund 94 Millionen Euro belaufen. Ausschlaggebend für den höheren Verlust seien stark gestiegene Betriebskosten, so Air Berlin.

Bei Fluglinien und Reiseveranstaltern ist das erste Quartal generell schwach. In diesem Jahr schlug sich zudem nieder, dass die wichtige Reisezeit um Ostern komplett in den April fiel.

Der Quartalsumsatz legte zwar um neun Prozent auf 752 Millionen Euro zu. Der hohe Ölpreis ließ die Betriebskosten jedoch um fast 19 Prozent anschwellen. Kerosin gilt bei Fluggesellschaften als einer der wichtigsten Kostenblöcke. Der operative Verlust (EBIT) der Gesellschaft verdoppelte sich fast: Er stieg um 91 Prozent auf 188 Millionen Euro.

Verzerrt wird die Entwicklung durch die österreichische Fluggesellschaft Niki, die erst seit Mitte 2010 zu Air Berlin gehört. Wäre sie im Vorjahr bereits in den Konzernzahlen enthalten gewesen, wäre der operative Verlust jetzt um rund 77 Prozent gestiegen. Ihren Quartalsbericht will Air Berlin wie geplant am Mittwoch (18. Mai) vorlegen.
© dpa-AFX | Abb.: Ingo Lang, edition airside | 11.05.2011 20:11

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Beitrag vom 12.05.2011 - 23:37 Uhr
Ich schließe mich all den Vorrednern an, die es als fragwürdig empfinden, einem großen nationalen Arbeitgeber den Untergang zu wünschen. Wir reden hier nicht über die Ergebnisse im Sport, wir reden hier über wirtschaftende Unternehmen, an denen sehr viele Schicksale hängen.

Es macht einen maßgeblichen Unterschied, ob man "etwas" nicht mag/mehr mag oder jemand anderem "etwas" schlechtes (wie zum Beispiel die Arbeitslosigkeit) wünscht.

und wieder ist wieder mal nicht das miserable management schuld ^^


.... das "miserable" Management kann nicht fuer alle Folgen verantwortlich gemacht werden denn ALLE "rentablen" >Strecken von heute auf morgen aendern (WEISS wohl Jeder, naja vielleicht auch nicht!?) geht nicht von jetzt auf >dann!

Wohl war, es ist aber auch eine Frage, welches Risiko man bei seiner Kalkulation in Kauf nimmt und wie man Verträge gestalltet, oder?

Die AB "Oberen" und Abteilungen arbeiten bestimmt wieder an rentablen Strecken aber das dauert eben alles und >das Management muss sich mit

>"aufmuepfigem" Personal, Integration, Streckenausbau, Flugzeugbeschaffung und Oneworld Auflagen >beschaeftigen,

Diese Faktoren sind absolut stimmig. Diese Probleme haben aber auch andere Airlines.
Ich persönlich halte wenig von diesem ewigen Fanboy-Kampf LH AB, aber:
LH hatte auch seine Streiks und aufmüpfiges Personal, Stichwort "unterschiedliche Bezahlung Alt vs. Neu und Mutter vs. Töchter"
Die Integration der Swiss hat über Jahre viele zig Millionen verschlungen, der von Austrian und BMI kostet aktuell fast so viel wie AB Umsatz macht ...
Auch LH baut das Streckennetz aus/um, kauft neue Flugzeuge und passt Systeme der neuen "Töchter" an die eigenen an ....

Wie gesagt: Mir geht es nicht um AB vs. LH -> Ich bin froh, als kleiner Patriot, wenn wir zwei starke nationale Carrier haben.
Aber die von dir angeführten Probleme und Herausforderungen per se hat AB nicht exklusiv.

>dazu dann noch unser heiss geliebter Staat der in der Schnelle mal ein paar neue und teure Steuern einfuehrt und >dann die Kerosinpreise/Benzinpreise in eine Hoehe schnellen laesst, dass einem schwindelig wird, kennt auch jeder >von uns, oder!!!???

Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, hat der Staat die allgemein bekannte neue Steuer NICHT exklusiv für AB erhoben. Daher sind die Konkurrenten genauso betroffen und das Argument fällt in marktvergleichender Betrachtung flach.
Die Ankündigung der Steuer erfolgte zwar nur mittelfristig, aber sie war ne zeitlang bekannt. Daher hätte hier eine Chance bestanden irgendwie zu reagieren (was auch für alle Marktteilnehmer gilt).

Air Berlin hatte in Deutschland noch zu guenstigeren Zeiten viel Kerosin im Voraus gekauft und so Geld gespaert, >da konnte der LH Konzern nur so ins Gebirge schaun, dass Herr H. und Co so schlau waren!

Was ist gerade deine Grundlage, dass du impliziert sagst, dass LH schlecht gehedged hat?
Der letzte Quartalsbericht, der so wunderbar in den Medien als Megaverlust zelebriert wurde?

Ich verstehe zwar wenig von Flugzeugtechnik, aber ich konnte wenigstens die offizielle (börsenrelevante) Zahlenveröffentlichung lesen/interpretieren. LH hat den "Finanzgeschäftsverlust" auf Grund von Bilanz- wie Buchungsregeln und den daraus resultierenden Effekten erzielt. Operativ wie real war das hedging absolut erfolgreich.

Warum ich dies so ausbreite:
Nicht, um LH gegenüber AB oder anderen stark zu reden. Daran habe ich kein Interesse. Ich habe keine LH-Aktien noch arbeite ich bei ihr.
Nein, LH ist ein Konzern von ordentlicher Größe, mit den zwangsläufig einhergehenden Problemen und Herausforderungen, Vor- und Nachteilen (vorallem für mich als Kunde) und einem Produkt, welches nicht an die eigene Werbung heran reicht.
ABER: LH ist auch ein Konzern, der, im Kontext der Branche, durchaus überdurchschnittlich wirtschaftet und dennoch mehr als ein LCC-Produkt wie -Netz offeriert.

Soooo schlecht scheint das Management also doch nicht zu sein!?

Es bleibt die Frage, ohne deine Aussage in Abrede stellen zu wollen, wo dann die Stärken sind, wenn Konkurrenten in ähnlichem Umfeld besser durch die stürmische See kommen?


NOCHMALS:

Ich habe nichts gegen AB. Ich liebe LH nicht.
Meiner Meinung nach hat AB ein strategisches (wo wollen wir eigentlich hin?) wie auch ein finanzielles Problem (die Kapitaldecke ist in Anbetracht der Bilanz/Verbindlichkeiten einfach sehr dünn) und LH ein strukturelles/philosophisches (war doch immer schon so, wir haben eh das beste Produkt, der Kunde kommt von allein zu uns und bei den Beamten ist's ja auch nicht anders [seeeehr platt formuliert]).

Und aus dieser Neutralität heraus gewinne ich momentan den Eindruck, dass AB real betrachtet das die Existenz gefährdendere Problem hat.
Beitrag vom 12.05.2011 - 21:52 Uhr
Ach Gott, als wenn der Kranich keinen Fuel gehedged hätte...

Soviel zur "Truth" - blanker Unfug.

Dem kann ich nur uneingeschränkt zustimmen.

Allein der Satz "wenn unser Staat die Kerosin/Benzinpreise in die Höhe schnellen lässt" gibt einen Einblick darauf das er von Marktwirtschaft und damit Preisfindung durch Angebot/Nachfrage nicht mal im Ansatz etwas versteht. Allen Vermutungen zum Trotz hat der Deutsche Staat eben keinerlei Möglichkeit das Preisniveau im internationalen Rohölhandel und damit weitgehend (abgesehen von der Mineralölsteuer) den Preis der einzelnen Produkte (hier eben Kerosin für Flugzeuge) zu steuern.
Beitrag vom 12.05.2011 - 21:28 Uhr
Jungs und Mädels,
viel Ahnung habt ihr von Optionsgeschäften wohl nicht. Dann wäre aber Zurückhaltung angesagt.


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