Streit um Emissionshandel
Älter als 7 Tage

China versagt Lufthansa A380-Linie nach Shanghai

Lufthansa A380 in Changi
Lufthansa Airbus A380 am Flughafen Singapore Changi, © Changi Airport

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BRÜSSEL - Der Start des Emissionshandels für den Luftverkehr in der Europäischen Union entwickelt sich zu einem Handelsstreit der EU mit dem Rest der Welt. Indien droht damit, Verkehrsrechte für EU-Airlines nicht mehr zu verlängern. Russland will Überflugentgelte anheben. Die Vereinigten Staaten prüfen, Airlines die Teilnahme am Handelssystem für Emissionsrechte EU-ETS per Gesetz zu untersagen. In China ist die Regierung bereits einen Schritt weiter.

Europäischen Fluggesellschaften und Unternehmen der Luftfahrtindustrie bläst in diesen Tagen ein kalter Wind aus Peking entgegen. Ein Milliardenauftrag von Hong Kong Airlines über zehn Airbus A380 wurde ebenso auf Eis gelegt wie eine chinesische Sammelbestellung von 35 Flugzeugen der A330-Serie.

Eine weitere Gegenmaßnahme Chinas gegen das EU-ETS traf jetzt die Deutsche Lufthansa. "Vor ein paar Tagen wurde es Lufthansa erneut versagt, eine A380 auf der Strecke nach Shanghai einzusetzen", zitiert die "Air Transport World" aus einer Rede von Lufthansa Vorstandschef Christoph Franz vor dem European Aviation Club in Brüssel.

Europäische Airlineverbände warnen seit Monaten vor Sanktionen aus dem Ausland und einer Verzerrung des Wettbewerbs. Die EU-Kommission will bislang dennoch nicht einlenken. Dem sich gegen den Emissionshandel formierenden Widerstand aus dem Ausland wird sich aber auch Brüssel nicht auf Dauer entziehen können.

Im Februar trafen sich 29 Staaten zu Beratungen in Moskau, um ihre Maßnahmen gegen den von der EU einseitig über den Rest der Welt verhängten Emissionshandel abzustimmen.

Auch Brüssel werde es letztlich nicht auf einen eskalierenden Handelsstreit mit diesen Staaten ankommen lassen, sagte TEAL Group-Analyst Richard Aboulafia kürzlich in der "Washington Times" voraus. Der Emissionshandel werde seiner Ansicht nach schon bald wieder vom Tisch sein.
© aero.de | Abb.: Changi Airport | 21.03.2012 09:35

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Beitrag vom 21.03.2012 - 22:27 Uhr
Alles ganz nette Überlegungen, nur hilft das eine Lufthansa nicht, die zum einen die CO2-Zertifikate kaufen muss, dann in Frankfurt mit Nachtflugverbote düpiert wird, in Shanghai weiterhin nicht mit dem A380 landen darf und jetzt auch noch Probleme mit Überflugrechte bekommt.
Wenn Regierung, EU-Komission und die Gerichtsbarkeit Lufthansa unbedingt in Konkurs zwingen wollen, dann macht nur so weiter...
Beitrag vom 21.03.2012 - 13:23 Uhr
Typisch. Wir in der EU wollen mal wieder sauber und einwandfrei sein. Setzt doch einfach für alle die/eine Flughafensteuer/Passagiersteuer herauf und senkt auf der anderen Seite direkte Steuern der EU Luftfahrtgesellschaften. Da hätte keine gemault.

...NCC1701
Beitrag vom 21.03.2012 - 11:57 Uhr
Das EU-ETS ist nun auch der denkbar dümmste Ansatz für Klimaschutz. Klar, dass sich kein Staat und keine Airline in ein System zwingen lassen will, das Emissionen besteuert., die außerhalb des Hoheitsbereichs der EU anfallen.

Wenn man Anreize für den Klimaschutz setzen will, hätte es auch eine EU-einheitliche Besteuerung von Kerosin getan.


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