Verkaufsprozedere
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Adria Airways erneut in schweren Turbulenzen

Adria Airways CRJ900
Adria Airways CRJ900, © Ingo Lang

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LJUBLJANA - Nach Angaben der Airline sollten am letzten Montag vom Aufsichtsrat das Verfahren zum Verkauf der schwer defizitären Airline beschlossen und ein Financial Adviser bestellt werden. Dabei dürfte es zwischen Aufsichtsrat und Vorstand zu einem heftigen Streit gekommen sein. Nach dem missglückten Versuch CEO Klemen Boštjančič abzusetzen, traten der Chef des Aufsichtsrats Vinko Može und drei weitere AR-Mitglieder zurück. Der Aufsichtsrat war damit beschlußunfähig.

Wie die slowenische Zeitung "Dnevnik" berichtet, dürfte der Hintergrund des Machtkampfs der Versuch von Može gewesen sein, einen eigenen Mann in den Vorstand zu hieven. Dies misslang, weil der Accountable Manager eine Lizenz der Flugbehörde benötigt.

Der bereits abgewählte CEO Boštjančič musste wieder eingesetzt werden, die Airline wäre sonst am Boden geblieben. So konnte während der Verhandlungen ein Adria-Jet erst nach Wiederberufung des geschaßten Managers starten. Der Start der Maschine verzögerte sich um rund 40 Minuten.

Der als versierter Sanierer geltende Klemen Boštjančič wurde im Zuge der Restrukturierung des Unternehmens im Januar 2011 in den Vorstand berufen und übernahm erst im letzten Dezember die zuvor vom jetzigen Aufsichtsratchef Može gehaltene Position des C.E.O.

Nach substantiellem Rückbau des Netzes, Flugzeugverkäufen und Einstellung defizitärer Strecken konnte die hochverschuldete Adria im Herbst 2011 nur durch eine staatliche Kapitalspritze von 49,5 Mio. Euro in der Luft gehalten werden. Ausserdem wandelten Banken Schulden in Höhe von 19,7 Mio. Euro in Beteiligungen um.

Als verkaufsbegleitender Financial Advisor wurde in Absprache mit den Eigentümern der Airline inzwischen das in Genf und London ansässige Finanzberatungsunternehmen 'Barons Financial Services (BFS)' bestellt. Das vor 25 Jahren gegründete Unternehmen betreute u.a. auch den Verkauf der deutschen British Airways Tochter 'dba' an die Nürnberger 'Intro-Verwaltungs GmbH', die ihrerseits die 'dba' an Airberlin weiterverkaufte. BFS betreute auch den Verkauf der 'swissport' an die britische 'Candover'.
© aero.at | Abb.: Ingo Lang | 30.03.2012 18:32


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