Schlichtung
Älter als 7 Tage

Lufthansa und UFO wollen neuen Streik verhindern

Lufthansa in Frankfurt
Lufthansa in Frankfurt, © Deutsche Lufthansa AG

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FRANKFURT - In die Schlichtungsgespräche bei der Lufthansa ist kurz vor der Bruchlandung doch noch Bewegung gekommen. Unter dem Vorsitz des früheren Wirtschaftsweisen Bert Rürup feilten das Unternehmen und die Kabinengewerkschaft Ufo am Montag an einem Tarifkompromiss für die rund 18.000 Flugbegleiter, wie aus Verhandlungskreisen bestätigt wurde. Erneute Streiks der Flugbegleiter sind damit ein Stück weit unwahrscheinlicher geworden.

An diesem Dienstag läuft eine selbst gesetzte Frist aus, bis zu der sich die Parteien zum noch geheimen Schlichterspruch äußern sollten. Die vereinbarte Friedenspflicht endet aber erst am 30. November. Nach Informationen des "Tagesspiegel" wollen beide Seiten einen erneuten Streik der Belegschaft vermeiden und hätten daher grundsätzliche Zustimmung signalisiert. Dies wurde am Montag weder von Ufo noch Lufthansa bestätigt. Stattdessen liefen die Verhandlungen weiter.

Dem Vernehmen nach hat der als Rentenexperte bekannte Rürup in seinem ersten Schlichtermandat umfassende Vorschläge entwickelt, die über den strittigen Vergütungstarifvertrag weit hinausgehen. Auch für den aus Lufthansa-Sicht notwendigen Personalabbau in der Kabine und die Verlagerung von 30 Maschinen samt Personal zur tariflich günstigeren Tochter Germanwings hat er Lösungen vorgeschlagen, hieß es.

Die Lufthansa Passage wird als Kerngesellschaft des größten Luftfahrtkonzerns Europas in diesem Jahr ein operatives Minus einfliegen. Wegen der nicht ausreichenden Ertragskraft hat das Management ein umfassendes Sparprogramm entwickelt.

Im Kern geht es bei der Schlichtung um den Vergütungstarifvertrag für die rund 18.000 Flugbegleiter der Lufthansa Passage. Ufo verlangt 5 Prozent mehr Geld. Lufthansa hat bei einer längeren Laufzeit und längeren Arbeitszeiten 3,5 Prozent angeboten, außerdem will das Unternehmen die Gehaltsstufen abflachen. Im August und September hatten die Stewards und Stewardessen bei ihrem ersten Streik in der Lufthansa-Geschichte in drei Wellen mehr als 1000 Flüge ausfallen lassen. Das Unternehmen bezifferte den auf 33 Millionen Euro.

Noch vor wenigen Tagen hatte die Gewerkschaft von einem drohenden Scheitern der Schlichtung gesprochen, weil zunächst keine weiteren Gesprächstermine vereinbart worden waren.
© dpa-AFX | Abb.: Deutsche Lufthansa AG | 12.11.2012 13:24


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