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Kurzschlüsse in 787-Batterien durch Metallablagerungen verursacht?

Überhitzte Lithium-Ionen-Batterie
Überhitzte Lithium-Ionen-Batterie, © NTSB

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WASHINGTON - Vor sechs Wochen brannte am Flughafen von Boston eine Lithium-Ionen-Batterie in einer Boeing 787 von Japan Airlines. Das NTSB, die in solchen Fällen ermittelnde Bundesbehörde, fand bei einer Zerlegung des Akkus Anzeichen für Kurzschlüsse in einzelnen Zellen, nicht aber deren Ursache. Jetzt geht das NTSB einer ersten heißen Spur nach - mikroskopisch kleine Metallabscheidungen, sogenannte Dendriten, könnten die Brände ausgelöst haben.

Es werde gegenwärtig untersucht, ob Dendriten beim Batteriebrand von Boston eine Rolle gespielt haben, erklärte das NTSB am Dienstag gegenüber US Medien.

Dendriten können sich in Form feinster, verästelter Strukturen bilden wenn beim Landevorgang metallisches Lithium an der negativen Elektrode abgeschieden wird. Durch diese Strukturen können in den Zellen lokale Kurzschlüsse entstehen, die eine schnell ablaufende Wärmereaktion in Gang setzen und letztlich zur Überhitzung der gesamten Batterie führen.

Es werde aber weiterhin in alle Richtungen ermittelt, schränkte das NTSB ein. Dendriten würden derzeit nur als eine mögliche Ursache in Betracht gezogen.

Gleichwohl böten Dendriten auch eine plausible Erklärung für den Umstand, dass bislang nur einige Dreamliner mit Batterieproblemen zu kämpfen hatten. Im Flugbetrieb unterschiedlich lange Lade- und Entladezyklen der Batterien können die Entstehung von Dendriten laut Experten maßgeblich beeinflussen.
© aero.de | Abb.: Kentaro, CCBYSA | 12.02.2013 15:30

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Beitrag vom 13.02.2013 - 17:45 Uhr
Aber das ist nur ein klitzekleiner Teil der Entwicklung, der finale und sichbare...
Begonnen hat das Problem schon viel früher, nur wann und wo, weiß noch keiner so recht. Und das ist das Problem Boeings und der Betreiber.
Eine intakte Batterie, an die Du einen Verbraucher anschließt, geht nicht so einfach durch. Alle Verbraucher an Bord sind bekannt und sicher in allen möglichen Belastungssituationen durchgespielt worden.
Irgendein Ereignis oder eine Reihe von Ereignissen (spielt da womöglich die Reihenfolge eine Rolle?) hat die Batterie so vorgeschädigt, dass eine an sich bekannte und reguläre Belastungssituation außer Kontrolle geraten konnte.
Die kokelnde Batterie, mit oder ohne Flammenerscheinung, ist zwar das Problem der im betreffenden Flieger Sitzenden, das generelle Problem der 787 liegt aber woanders. Und wenn das gelöst ist, gibt es auch keine unkontrollierte Umwandlung von chemischer in thermische Energie, vulgo: Hitzeentwicklung, mehr....

passagier 0815

Dieser Beitrag wurde am 13.02.2013 17:50 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 13.02.2013 - 15:01 Uhr
Genau das war ja das Problem: die JAL Batterie fing Feuer als sie beansprucht wurde (28V).
Beitrag vom 13.02.2013 - 11:27 Uhr
Ich bin etwas verwirrt - Dendritenbildung bei Li-Ion Zellen ist durchaus nichts neues und hätte berücksichtigt werden sollen?

Eine Dendriten-Bildung in Akkus ist allgemein nichts Neues, allerdings sollten diese bei "bestimmungsgemäßen Gebrauch" nicht auftreten... Das sieht nach einem weiteren Hinweis aus, dass der ursächlliche Grund tiefer in der Verschaltung und/oder Steuerung des Akkus zu suchen ist: Irgendwo ist ein Bug, der in den Anwendungsszenarien der Batterie so nicht vorkam.
Und die große Hitzeentwicklung ist zwar das Problem, aber letztlich doch nur ein Symptom. Die gebunkerte chemische Energie das Akkus will halt irgendwo hin. Geht das nicht als elektrische Energie kontrolliert, entfaltet sie sich unkontrolliert auf die qualitativ niedrigste Energiestufe, nämlich thermische Energie...

passagier 0815


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