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Hauptstadtflughafen beendet Bestandsaufnahme – Zeitplan unklar

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Check-in-Halle von Berlin Brandenburg, © Berliner Flughäfen

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BERLIN - Am neuen Hauptstadtflughafen hat Technikchef Horst Amann die monatelange Bestandsaufnahme der Mängel und Fehlplanungen abgeschlossen. Ergebnisse sind aber noch nicht bekannt - bis zum 30. September läuft zunächst die Auswertung, wie Flughafensprecher Ralf Kunkel am Samstag sagte. Er bestätigte damit einen Bericht des Magazins "Focus". Ob dann ein neuer Eröffnungstermin genannt wird, erscheint nicht mehr als sicher.

"Wir werden dann in der Aufsichtsratssitzung am 25. Oktober die nächsten Schritte zur Inbetriebnahme des Flughafens vorstellen", sagte Kunkel lediglich. Flughafenchef Hartmut Mehdorn hatte dagegen im Juni noch einen neuen Zeit- und Kostenplan "bis etwa September" versprochen."Die Entrauchung ist das Problem, das letzten Endes den Zeitplan bestimmt", sagte Kunkel. Es zeichne sich aber eine vernünftige Lösung ab, sie betrifft die größte Teilanlage für die Entrauchung des Terminals. "Wir arbeiten derzeit daran, wie die Anlage 14 in drei Teile geteilt und damit besser beherrschbar gemacht werden kann."

Unterdessen geht der Machtkampf Mehdorns mit seinem Technikchef Horst Amann weiter. Der frühere Bahnchef verhinderte nach Informationen aus Flughafenkreisen in einer Sitzung des Projektausschusses Anfang August, dass Amann ein eigenes Konzept für eine Teileröffnung des Flughafens vorlegt. Der Bauingenieur versuche mit Alleingängen, Mehdorns eigene Pläne zu torpedieren, den Flughafen nach vier gescheiterten Startterminen Schritt für Schritt in Betrieb zu nehmen, hieß es. Über Amanns Vorschlag berichtete auch "Der Spiegel".

Nach Informationen der Zeitung "B.Z." gibt es unter den Flughafen-Eigentümern - Bund, Berlin und Brandenburg - Stimmen dafür, Amann nach der Bundestagswahl abzulösen. Dann dürfte eine hohe Abfindung fällig werden: Der Vertrag des vor einem Jahr als Retter für das Krisenprojekt geholten Amann läuft nach Flughafenangaben bis 2017.

Unterdessen bleibt offen, wer dem scheidenden Brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck (SPD) an der Spitze des Aufsichtsrats folgt. Der Bund ist laut "Focus" für einen Wirtschaftsexperten, das Magazin nennt als mögliche Kandidaten den früheren Präsidenten des Bundesverbands der Deutschen Industrie, Hans-Peter Keitel, die Unternehmensberaterin Tanja Wielgoß und den früheren Chef des Frankfurter Flughafens, Wilhelm Bender. Den Namen Wielgoß hatte zuerst die "B.Z." ins Spiel gebracht.

Eine Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums wollte sich zu der Personalie am Wochenende nicht äußern. "Der Ball liegt im Spielfeld des Landes Brandenburg." Potsdam müsse einen Nachfolge-Vorschlag machen. Der designierte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) will den Posten nicht von seinem Vorgänger übernehmen.
© dpa | 11.08.2013 10:10


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