Economy-Sitze
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Airbus: Boeing hat die Komfortzone verlassen

Airbus Schlafstudie
Airbus Schlafstudie, © Airbus

Airbus Schlafstudie

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(© Airbus)
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Airbus Schlafstudie
HAMBURG - Zwischen süßen Träumen und unruhigem Halbschlaf in 10.000 Metern Höhe liegen laut Airbus drei Zentimeter. Der Flugzeugbauer hat Probanten auf 18 Zoll (46 cm) breiten Eco-Sitzen und eine Vergleichsgruppe auf Sitzen mit 17 Zoll (43 cm) Breite schlafen lassen. Die wenig überraschende Erkenntnis: auf den geräumigeren Sesseln schlummerte es sich besser. Also sollten 18 Zoll der Mindeststandard in der Economy sein, meint man bei Airbus.

"Wenn die Luftfahrtindustrie heute nicht Stellung bezieht, riskieren wir, den Passagierkomfort bis 2045 und darüber hinaus zu gefährden", warnt Keith Keniston, der bei Airbus das Ressort Passagierkomfort leitet. "Dies bedeutet, dass eine weitere Generation von Passagieren an Sitze gefesselt ist, die auf längst überholten Standards basieren."

Aber sorgt man sich in Toulouse wirklich nur um den gesunden Nachtschlaf der Flugreisenden oder leitet Airbus hier etwa die nächste Runde der "Seat Games" mit Boeing ein?

Über die maximal mögliche Bestuhlungsdichte der Kabine können die Hersteller eine wichtige Kennzahl beeinflussen - den Treibstoffverbrauch pro 100 Passagierkilometer. Je mehr Passagiere an Bord passen, desto günstiger fällt diese - äußert werbewirksame - Verbrauchsangabe aus.

"Andere Hersteller untergraben (...) die Standards für den Passagierkomfort, indem sie zu schmaleren Sitzbreiten aus den 50er Jahren zurückkehren", merkt Airbus in der Pressemitteilung zur Studie an und meint Boeing.

Denn der Rivale aus den USA bedient mit 17 Zoll breiten Economy-Sitzen eine steigende Nachfrage unter seinen Kunden nach möglichst effizient bestuhlten Kabinen.

Gut zwei Drittel aller neuen 777-300ER werden in der Eco inzwischen mit zehn Sitzen je Reihe ausgeliefert, üblicherweise als 3-4-3 Kombination. An Bord der 787 ist mit 17 Zoll Sitzen eine - oft gewählte - 3-3-3 Bestuhlung möglich, mit 18 Zoll Sitzen nur die weniger raumeffiziente 2-4-2 Anordnung.

18 Zoll im A350 XWB

In der Economy des Airbus A350 dürfte für die künftigen Betreiber hingegen kein Weg am 18 Zoll Sitz vorbeiführen: um in einer A350 zehn Passagiere in einer Sitzreihe unterzubringen, müsste die Sitzbreite 17 Zoll unterschreiten. Typischerweise werden in der A350 daher immer neun Eco-Passagiere nebeneinander auf 18 Zöllern reisen und schlafen.

"Man kann sich gar nicht genug bewusst machen, welchen Unterschied ein Zoll bei einem Langstreckenflug in der Economy Class macht", sagt Keniston. Passagiere sollten daher vor einer Buchung immer vergleichen, welche Sitze ihre Airline anbiete. Am besten hilft - nach Erfahrung der aero.de-Redaktion - aber immer noch ein Schlummertrunk aus der Bordbar beim Einschlafen.
© aero.de | Abb.: Airbus | 30.10.2013 08:06

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Beitrag vom 31.10.2013 - 22:05 Uhr
Was übrigens den Klappflügel angeht ... ich glaube Sie verlaufen sich da wieder in den Gedanken, das man militärische Entwicklungen so einfach auf zivile Flugzeuge übertragen kann.
Was man bei all der unnützen Aufregung hier festhalten muss, nicht ich hab den Klappflügel in der Presse präsentiert, sondern Boeing selber.

Ich denke hier wurde schon mal erwähnt, das alleine die Wartung pro Stunde Flug absolut nicht miteinander vergleichbar ist.
Stimmt auf einem Träger sind die Anforderungen deutlich höher. Das Salzwasser, die höheren Belastungen die eine Militärmaschine widerstehen muss und nicht zuletzt reale Einsatz von grösseren Klappflügeln: Mit der E2 Hawkeye gibt es schonJahrzehnte Klappflügel mit über 7m Grösse. Es ist ein anderer, komplizierterer Faltmechanismus, weil der simple Weg über die Höhe natürlich auf dem Träger nicht funktioniert.

@Godzilla
Tschuldigung, aber da muss ich drauf antworten. Du bist weder Moderator, noch trägst du deeskalierend zur Diskussion bei, wenn du in der Art Noten verteilst.

Dieser Beitrag wurde am 31.10.2013 22:06 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 31.10.2013 - 21:46 Uhr
@hmd: Vielleicht entwickelt ja jemand einen Bistrohocker, der für Flugzeuge zugelassen wird. Der ist dann für dich reserviert. ;-)

Ich freue mich derweil auf meinen nächsten Flug mit dem A380 von Air France im Dezember: 19" breiter Eco-Sitz.
Beitrag vom 31.10.2013 - 21:10 Uhr
@hmd: Passt trotzdem schon ... 20 cm weniger macht einen gewaltigen unterschied auf der Bestuhlung. Und wenn ich mich so umgucke bin ich längst nicht mehr selten

Mir ist schon klar, das Sie das als Nachteil sehen, das Airbus nicht den Weg mit 17" gehen will und das man 18" als massstab genommen werden. Die Überprüfung ob 17" vom europäischen Kunden angenommen wird, muss man auch erst mal abwarten. Und mit Kunden meine ich nicht die Fluglinie, sondern den Kunden in den Flugzeugen. Man wird das sehen.

Vielleicht in dem Zusammenhang interessant ein Artikel aus dem letzten Jahr ... Juni 2012, von einem amerikanischen Medium.  http://edition.cnn.com/2012/05/30/travel/airline-seats/index.html . Und Europäer sind noch groesser als Amerikaner.

Was übrigens den Klappflügel angeht ... ich glaube Sie verlaufen sich da wieder in den Gedanken, das man militärische Entwicklungen so einfach auf zivile Flugzeuge übertragen kann. Ich denke hier wurde schon mal erwähnt, das alleine die Wartung pro Stunde Flug absolut nicht miteinander vergleichbar ist. Und wenn Sie auf den Innovationsgrad verweisen: Nun sagen wir es mal so .... wird spannend, wenn dann über Monate es irgendwo andauernd ärger gibt, weil irgendein Flugzeug seine Tragfläche nicht herunter bekommen hat. Wobei hier anzumerken ist, das so wie ich das lese, es sich hier nicht um einen folded wing im eigentlichen Sinne handelt, sondern man das raked wingtip einklappen will, was vermutlich wesentlich einfacher ist, als etwas hochzuklappen, in dem aktive Bestandteile sind. Das mag wirklich die Komplexität haben die dem Betätigen einer Fahrwerksklappe entspricht.


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