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Austrian senkt Gewinnprognose für 2014

Austrian Boeing 777-200ER
Austrian Boeing 777-200ER, © Ingo Lang

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WIEN - Austrian Airlines schließt das erste Halbjahr 2014 mit einem operativen Ergebnis von -44 Mio. Euro negativ ab. Das ist ein Minus von 25,7% im Vergleich zum Vorjahr.

Als Grund für den Rückgang um 9 Mio. Euro nennt die Airline die Bildung für finanzielle Vorsorgen zur Abgeltung von Ansprüchen aus dem Rechtsstreit für eine mögliche Nachwirkung des Kollektivvertrags Bord.

Austrian Airlines CEO Jaan Albrecht: "Die juristischen Signale aus Luxemburg haben uns dazu veranlasst, Vorsorgen für den Rechtsstreit mit dem Betriebsrat Bord zu bilden. Das belastet zum einen unser Ergebnis, aber vor allem auch unsere Zukunftspläne, da wir unsere Investitionen für den Ausbau der Langstrecke stoppen mussten."

Albrecht weiter: "Geschäftsführung und Betriebsrat Bord der Tyrolean sind nun erneut gefordert, am Verhandlungstisch eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Basis für unseren Flugbetrieb zu finden."

Nach einem traditionell schwachen ersten Quartal (-54 Mio. Euro) verlief das operative Ergebnis in Q2 mit 10 Mio. Euro positiv. Für das Gesamtjahr 2014 rechnet die Airline mit einem positiven Jahresergebnis in der Höhe des Vorjahres.

Die Zahlen im Detail

Die operativen Gesamterlöse lagen im ersten Halbjahr 2014 mit 1.008 Mio. Euro unter dem Wert des Vorjahres (erstes Halbjahr 2013: 1.043 Mio. Euro). Die operativen Kosten konnten um weitere 2,4% auf 1.052 Mio. Euro gedrückt werden (erstes Halbjahr 2013: 1.078 Mio. Euro), ein Zeichen, dass die Sanierungsmaßnahmen auf der Kostenseite greifen. Das operative Ergebnis hat zum 30. Juni 2014 somit -44 Mio. Euro betragen (erstes Halbjahr 2013: -35 Mio. Euro). Grund hierfür ist die bereits erwähnte Bildung von Rückstellungen für die Gerichtsverfahren im Zusammenhang mit der Klage des Betriebsrats Bord. Das zweite Quartal 2014 war mit 10 Millionen Euro positiv, lag jedoch ebenfalls unter dem Vorjahr (Q2 2013: 21 Mio. Euro).
 
Krisengebiete in Europa und Nahost, gute Performance in Nordamerika

Austrian Airlines, der Osteuropaspezialist, verzeichnete Umsatz- und Passagierrückgänge in den Krisengebieten um die Ukraine und Russland. Ähnlich schwierig stellt sich die Situation im Nahen Osten dar: Die Destinationen Damaskus, Tripolis und nun auch Bagdad mussten vorübergehend eingestellt werden. In Tel Aviv bleibt die Lage angespannt.
 
Sehr positiv entwickelt sich die Langstrecke nach Nordamerika. Die neuen Routen nach Chicago und Newark sind sowohl bei der Auslastung als auch im Ergebnis hervorragend. Auch das erweiterte Angebot nach Washington, wo das eingesetzte Fluggerät  von einer Boeing 767 auf eine größere Maschine vom Typ Boeing 777 getauscht wurde, konnte gut abgesetzt werden.
 
Bessere Auslastung, mehr Passagiere

In den ersten sechs Monaten des Jahres beförderte Austrian Airlines rund 5,4 Millionen Passagiere. Das sind um 1,4 Prozent mehr Fluggäste als im Vorjahr. Die Kapazität wurde um 3,1 Prozent erhöht. Die Passagierkilometer (RPK) hingegen sind um 5,4 Prozent auf 8,5 Mrd. gestiegen. Die Auslastung konnte somit um weitere 1,7 Prozentpunkte auf 77,4 Prozent gesteigert werden.
 
Der Personalstand der Austrian Airlines Group lag zum Stichtag 30. Juni 2014 bei 6.300 Mitarbeitern (30. Juni 2013: 6.244 Mitarbeiter). Die Erhöhung der Mitarbeiteranzahl steht im Zusammenhang mit dem zusätzlichen Langstreckenflugzeug vom Typ Boeing 777.

Ausblick 2014

Trotz der Rückstellungen und eines weiterhin schwierigen Umfelds hält Austrian Airlines an einem positiven Ergebnis für das Jahr 2014 fest. Austrian-Chef Jaan Albrecht dazu: "Für das Gesamtjahr streben wir ein Jahresergebnis in der Höhe des Vorjahres an."
© aero.at mit Austrian Airlines | 04.08.2014 13:01


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