Zu wenig Flugbegleiter
Älter als 7 Tage

Lufthansa fliegt mit verkleinerten Crews

Lufthansa Airbus A330-300
Lufthansa Airbus A330-300, © Ingo Lang, edition airside

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FRANKFURT - Mitten in der Ferienzeit fliegt die Lufthansa mit einer dünnen Personaldecke. Weil Kabinenpersonal fehlt, seien bereits einzelne Flüge ausgefallen und viele hundert mit reduzierten Besatzungen geflogen worden, berichtete der Vorsitzende der Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo, Nicoley Baublies, am Mittwoch.

Er verwies auf einen seit Mai weit überdurchschnittlichen Krankenstand von rund acht Prozent. Damit seien die "auf Kante geplanten" Dienstpläne nicht mehr zu erfüllen.

Lufthansa bestätigte einen hohen Krankenstand über dem Durchschnitt, der nicht näher beziffert wurde. Flüge seien wegen fehlender Crews aber nicht abgesagt worden, erklärte ein Sprecher in Frankfurt.

Auch werde nur auf einer kleinen Zahl von etwa 50 Interkontinentalflügen im Monat eine meist um eine Kraft verringerte Mannschaft eingesetzt: "Das merkt der Fluggast so gar nicht." Lufthansa setze auf ihren Flügen regelmäßig mehr Personal ein als von behördlicher Seite vorgeschrieben.

Weiterhin hat Lufthansa Personalschulungen am Boden abgesagt und für arbeitswillige Flugbegleiter die maximale Flugstundenzahl von 87 auf 94 pro Monat hochgesetzt. Zuerst hatte die "Neue Ruhr Zeitung" über die Engpässe berichtet.

Baublies sieht in den häufigen Fehlzeiten eine eher unbewusste Reaktion des Personals auf ständige Kritik und höhere Anforderungen. Es sei kein Wunder, dass die Leute mental und moralisch abbauten, wenn ihnen immer wieder vorgehalten werde, dass sie eigentlich zu teuer seien.

"Das Gefühl "Meine Firma braucht mich" hat einfach nachgelassen", sagte der Gewerkschafter. "Die Zitrone ist vielleicht schon leerer, als man gedacht hat", sagte er in Anspielung auf eine Äußerung des früheren Lufthansa-Chefs Christoph Franz.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 06.08.2014 16:10

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Beitrag vom 07.08.2014 - 21:55 Uhr
Nun, was den Service bei den Airlines angeht - der Kunde heute schaut in Internetportalen schlichtweg nach dem billigsten Preis. Airlines wie Condor müssen da nachziehen, um noch konkurrenzfähig zu bleiben. Darunter leidet der Service, leider. Ich bemängele heutzutage dass Passagiere nur noch danach schauen,wo bekomm ich den billigsten Preis. Ob die Airlines wie R****** und Co (bei denen ich freiwillig keinen Fuß in den Flieger setze) nur ein Viertel des Trainings der Besatzungen bekommen wie z.B. bei Condor oder Lufthansa ist den Leuten schlichtweg egal. Hauptsache ich habe jedes Jahr das neuste Smartphone in der Hand. "Es passiert doch eh nichts"... Leider die falsche Einstellung. Die Geiz ist geil Mentalität in Deutschland is beschämend. Ich buche weiterhin bei Condor und Lufthansa, denn ich weiß dass deren Piloten viermal so viel Training bekommen wie bei den Billigairlines, Service hin oder her.
Beitrag vom 07.08.2014 - 21:42 Uhr
Die minimum crew richtet sich eben NICHT nach tatsächlich verkauften Sitzen sondern nach maximal erlaubter Passagieranzahl. Auch wenn gar kein Service angeboten wird und nur EIN Passagier an Bord ist: minimum crew erforderlich.
Ist das so schwer? ;-)
Beitrag vom 07.08.2014 - 18:54 Uhr
Das beste für LH wäre, wenn ichglaubdasnicht die Geschäftsleitung bei Emirates übernehmen würde...


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