Es ist eine ebenso pragmatische wie konzerninterne Lösung: Piloten der Cityline werden für Lufthansa ab 2015 Langstrecken mit Flugzeugen der Airbus A340-300 Teilflotte fliegen.
Ein Verzicht auf die First Class und geringere Ausgaben für das Bordpersonal sollen bis zu 14 Lufthansa-Flugzeugen ein zweites Leben auf Langstrecken zu Warmwasserzielen geben, skizzierte Spohr die Pläne im Sommer. Das Vorhaben läuft unter dem Arbeitstitel "Jump".
"Die Lufthansa möchte hier die bestehende Vereinbarung zum Wetlease nutzen und die Flugzeuge außerhalb des KTV, nämlich mit Piloten der Cityline besetzen", sagte VC-Sprecher Jörg Handwerg aero.de am Donnerstag. "Dazu wurde bei der Cityline eine entsprechende tarifliche Vereinbarung getroffen."
Ein wenig zähneknirschend tragen die Piloten das mit. "Da die Kollegen der Cityline aufgrund des Abbaus von Flugzeugen einen Personalüberbestand haben, haben wir uns nicht gegen diese Lösung gestellt", ergänzte Handwerg. Obgleich bereits die Konzern-Tarifkommission "die geforderte Summe an Zugeständnissen" erbracht habe, schlage Lufthansa den Weg zur Cityline ein.
Cityline siedelte im Oktober nach München um. Die Regionalairline dehnte 2013 die Verkleinerung ihrer Flotte auf die 20 CRJ 700 70-Sitzer aus. Zwölf zuletzt noch bei Cityline verbliebene CRJ 700 wurden im Oktober an den US amerikanischen Flugzeughändler Regional One verkauft, der die Flugzeuge bis Ende 2015 weitervermarkten will.
Nach Verständnis von aero.de bildet Lufthansa Piloten der Cityline nun zunächst für acht A340-300 aus. Der Einsatz von einschließlich Piloten geleasten Flugzeugen ist innerhalb der Lufthansa-Kerngesellschaft auf 6,5 Prozent begrenzt. Als mögliche Leasing-Geber zur Durchführung des "Jump"-Projektes waren auch Gesellschaften außerhalb des Lufthansa-Konzerns im Gespräch.
Cockpit: Personalüberhang nur verschoben
Die VC kritisierte trotz ihrer Zustimmung die Verlagerung der Maschinen von der Lufthansa auf Cityline. Damit entstehe nun bei der Lufthansa-Mutter ein Personalüberhang, der angesichts der nicht mehr wachsenden Flotte nur sehr langsam wieder abgebaut werden könne, sagte Handwerg. Die verlangte Kostensenkung hätte man auch auf anderem Weg innerhalb des Konzerntarifvertrags erreichen können. Lufthansa habe aber den entsprechenden VC-Vorschlag ignoriert.
Konzern und Flugbegleiter einigten sich bereits im August über die neue Strategie für die Teilflotte. Die Kabinengewerkschaft UFO stimmte zu, die Flüge mit weniger Flugbegleitern an Bord durchzuführen, da die personalintensive First Class ohnehin entfalle.
Lufthansa wird die Flüge unter ihrer eigenen Marke anbieten. Parallel dazu plant Spohr günstige Interkontflüge unter der Marke Eurowings, die aber mit AOC und Crews von SunExpress Deutschland stattfinden sollen.
Den Aufbau von Europaverkehren mit Eurowings werde Cockpit "nicht wegstreiken", stellte Handwerg kürzlich klar. Die Piloten zweifeln aber an den Erfolgsaussichten für Eurowings-Langstrecken zu Niedrigpreisen. "Das kann nicht funktionieren, weil wir unsere eigenen Preise kannibalisieren."
Update: Lufthansa bildet 160 Cityline-Piloten aus
Ein Lufthansa-Sprecher hat unseren Bericht am Freitag bestätigt. Man werde im kommenden Jahr acht Airbus A340-300 auf die Lufthansa-Cityline verlagern und sie dann samt Cockpitbesatzung zurückleasen. Es gehe um mehr als 160 Piloten und Copiloten, die bei der Cityline angestellt und von der Lufthansa selbst ausgebildet werden.
© aero.de | Abb.: world-of-aviation.de, Björn Schmitt Aviation Photography, klein: Lufthansa | 12.12.2014 09:22
Kommentare (71) Zur Startseite
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Na klar klappt das. Wurde im Rahmen der Sondervereinbarung 2007 von FO z CPT bei CFG umgeschult. . Die Rückkehroption ist ja bei gültiger Bewerbung ausgehandelt.
Grüße
Glückwunsch, das ist ja sehr schön für dich. Aber noch über 30 Jahre LR? Geht auf die Gesundheit. Am besten auf 748 wechseln, dann hast Du ja noch eine weitere Option wenn der ausgeflottet wird und es wird nicht so langweilig. ;>)