Airbus-Chef Fabrice Brégier sprach von einem "historischen Tag", denn Airbus liefere immerhin nicht jedes Jahr einen neuen Flugzeugtyp aus. Qatar-Chef Akbar Al Baker nannte es einen stolzen Augenblick, "dieses Flugzeug der neuesten Generation in unserer schnell wachsenden Flotte willkommen zu heißen".
Den ersten kommerziellen Flug soll die A350 am 15. Januar von Doha nach Frankfurt absolvieren, kündigte der Qatar-Chef an.
Ursprünglich war die Auslieferung der ersten A350 an Qatar Airways bereits für Anfang Dezember angesetzt, wurde dann jedoch noch einmal verschoben. Dies habe nicht an Airbus gelegen, sagte Qatar-Chef Akbar Al Baker. Es sei um Details gegangen, für die der Flugzeugbauer keine Verantwortung trage.
Qatar Airways hat 43 A350-900 und 37 A350-1000 bei Airbus bestellt. Bis Ende 2015 wird Qatar Airways die ersten acht A350-900 aus dem Auftrag erhalten.
Die Airline stattet die Flugzeuge mit 283 Sitzen und zwei Klassen aus. In der Business Class werden bis zu 36 Passagiere Platz nehmen, in der Economy Class 247.
Nach Qatar Airways werden Vietnam Airlines und Finnair, als erste europäische Fluggesellschaft, frühe A350 von Airbus erhalten. Finnair erweiterte ihren A350-Auftrag kürzlich auf 19 Flugzeuge und wird 2015 zunächst vier Maschinen erhalten. Bis 2023 soll die Teilflotte komplett sein.
Die A350-Jets werden am Firmensitz in Toulouse zusammengebaut. Teile von Rumpf, Leitwerken, Tragflächen oder Landeklappen stammen aus den Airbuswerken in Hamburg, Stade und Bremen.
Am 14. Juni 2013 hob die A350 zu ihrem Jungfernflug ab und begann eine Flugtestphase nach Drehbuch.
Als wir Anfang April auf Einladung von Airbus nach Toulouse reisten waren Piloten und Ingenieure noch täglich mit der Testflotte in der Luft. "Die größte Überraschung für unser Team war, dass es mit der A350 bisher keine Überraschungen gab", sagte A350-Testpilot Wolfgang Absmeier bei dem Besuch.
Es sollte bis zum Ende so bleiben - im September erteilte die EASA der A350 die Musterzulassung.
Lieferbeginn mit 778 Aufträgen
Nun kann sich Airbus ganz auf die Fertigung konzentrieren. Bereits für Frühjahr 2015 peilt Airbus eine Monatsrate von drei Flugzeugen für das Programm an, bis Ende 2018 will Airbus seine eigenen Kapazitäten und die Lieferkette auf zehn A350 im Monat ausgebaut haben.
Airbus beginnt die Auslieferungen bei einem Nettoauftragsbestand von 778 Flugzeugen, die von 41 Flug- und Leasinggesellschaften bestellt wurden. Auf die A350-900 entfällt dabei ein Programmanteil von 74 Prozent.
Im laufenden Jahr gingen bei Airbus 49 Neubestellungen, allerdings auch 83 Abbestellungen für die A350 ein - im Juni zog Emirates ihren Auftrag über 70 Flugzeuge überrashend zurück. Andere Kunden werden sich über die freigewordenen Lieferslots in den Jahren 2019 bis 2023 freuen. Zuletzt bestellten Iberia und Delta Air Lines die A350.
aero.de durfte im Sommer schon einmal A350-fliegen - lesen Sie hier unseren Eindruck vom neuesten Airbus.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Airbus | 22.12.2014 08:17
Kommentare (5) Zur Startseite
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.
1. Al Baker: Die Verzögerungen lagen nicht an Airbus, es waren nur "Details, für die Airbus nicht verantwortlich war"
2. Bregier: Es wäre "einfach nur verrückt" zu glauben, dass Airbus das A380-Programm aufgeben würde
Ob die beiden Aussagen das PR-Desaster der letzten Woche kompensieren können? Denke mal eher nicht, zumindest nicht was den
A 380 betrifft. Da hilft nur eine schnelle Ankündigung der NEO. Der A 350 wird sich sicher aufgrund seiner Sparsamkeit und positiven Rückmeldungen der ersten Kunden durchsetzen, da spielt die Verzögerung keine große Rolle. War dann halt eine vergebene Chance. Ich würde mir als Airbus (aber auch Boeing) beim nächsten neuen Flugzeug gut überlegen, an wen ich das erste Exemplar ausliefern möchte!
Gibt es schon genaue Ausliefertermine für den nähsten an Qatar?