Probleme im Kerngeschäft
Älter als 7 Tage

Lufthansa warnt vor "gefährlicher roter Zone"

FRANKFURT - Die Lufthansa warnt angesichts des Preiskampfs im Passagiergeschäft und steigender Kosten vor einer gefährlichen Lage für Europas größte Fluggesellschaft. Der Vorstand schwörte die Mitarbeiter am Freitag auf einen nochmals strikteren Sparkurs ein.

Die Durchschnittserlöse im Fluggeschäft seien 2014 um mehr als drei Prozent gesunken, Personalkosten und Gebühren seien 2015 aber weiter nach oben gegangen, schrieben Passage-Chef Karl Ulrich Garnadt und Personalvorstand Bettina Volkens am Donnerstag in einem Brief an die Belegschaft.

Lufthansa Boeing 747-8
Lufthansa Boeing 747-8, © world-of-aviation.de Björn Schmitt Aviation Photography

Dabei gehe unter dem Strich eine "Schere auf, die uns ohne Korrekturen in eine gefährliche rote Zone führt". Laut einem Lufthansa-Sprecher sind diese Worte aber nicht als drohender Verlust zu verstehen.

Den Angaben zufolge liegt das Kostenniveau im Kerngeschäft der Kranichlinie inzwischen 30 bis 40 Prozent höher als bei Wettbewerbern wie Easyjet und Turkish Airlines. Die Intitiativen JUMP und WINGS sollen den Abstand verkleinern, stoßen beim fliegenden Personal aber nicht auf viel Gegenliebe.

Konzernweit mehr Flexibilität

Der Vorstand will daher alle Kostenpositionen der Fluggesellschaft anpacken und die Organisation von Konzern und Passagiersparte "deutlich" flexibler und effizienter machen. Entlassungen von Piloten oder eine Verkleinerung der Flotte sind dem Schreiben zufolge jedoch "aus heutiger" Sicht nicht geplant.

Näheres dazu will das Management bei einer Mitarbeiterveranstaltung am 19. Februar erläutern. Über den Brief der Vorstände, der der Nachrichtenagentur dpa-AFX vorliegt, hatte zunächst das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" vorab berichtet.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: world-of-aviation.de, Björn Schmitt Aviation Photography | 06.02.2015 18:09

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Beitrag vom 10.02.2015 - 08:05 Uhr
Die Buchungszahlen in 2014 sind um rd. 1,4% gestiegen (Alle Flugbetriebe). Und das trotz Pilotenstreik. Aber das mit den Aktien für die Mitarbeiter sollte generell in D mehr gemacht werden. Boni in Form von Aktien die bis zum Ausscheiden gehalten werden müssen und dann zum aktuellen Kurs zurückgekauft werden um für das Programm genügend zu haben.

Bei 467 Mio Stückaktien und 117 T Mitarbeitern könnte ich mir einen durchschnittlichen Aktienbestand von 1.000 (über Jahre angesammelt) gut vorstellen, würde z.Zt. 25% in Mitarbeiterhand bedeuten.

Ein Anstieg der Buchungszahlen um 1,4% was heißt das schon. In jedem Quartalsbericht bejubelt das LH Management mit Angabe bis in die Nachkommastelle dieses im Vergleich zu anderen Airlines bescheidene Wachstum. In jedem Quartalsbericht kommt dann auch immer der Satz, die Ticketpreise sind deutlich gesunken, diese Angabe erfolgt dann nur qualitativ, obwohl LH natürlich genau mit Nachkommastelle auch angeben könnte, um wie viel Prozent gesunken. Hier schweigt das Management. Das Management sagt aber warum die Ticketpreise sinken, laut Finanzchefin der LH Frau Menne – wegen der großen Überkapazitäten an den HUBS FRA und MUC. Als LH Fan staunt man über diese Angabe, ist nicht LH ein großer Befürworter des weiteren Ausbaus in FRA.
Wie sieht den die Überkapazität aus wenn FRA mit dem Ausbau fertig ist, aktuell jährlich ca 470000 Flugbewegungen nach Ausbau dann bis 700000. Frage an das Forum, welche Airlines werden die vielen freien Slots besetzen? Wie sieht dann die Marge der LH aus?
Aus der Sicht von Fraport ist das letztlich egal, ob Turkish, Quatar, Emirates und dann vermutlich auch Ryanair in FRA landet.


Hatte vor gefühlt 100 Jahren Willi Brand mal generell für Industrieunternehmen in D angeregt, die Gewerkschaften waren dagegen - die Einflussnahme wäre gesunken...
Beitrag vom 09.02.2015 - 20:57 Uhr
Woher nimmt das Management die Erkenntnis das keiner mehr bereit ist gutes Geld für Flüge zu zahlen. Die meisten die ich kenne haben zbs. gerne von DUS 10€ mehr für LH bezahlt. Aber jetzt dank 4U schaut man sich auch nach anderen Airlines um.

Definitiv hat LH Classic Probleme ihre Tickets zu dem Preis abzusetzen welcher die Kosten decken würde. LH muss einen immens teuren Apparat bezahlen. Ich brauche Ryanair nicht, und viele andere Low Cost Airlines auch nicht, aber der Markt für die s.g. Legacy Carrier wird in Europa immer kleiner, das Wachstum findet am Golf (EK, QR, EY) und in Asien statt. Hierzulande machen EasyJet und Ryanair super Gewinne, und LH guckt zunehmend in die Röhre. Da muss sich was bei denen ändern.
Beitrag vom 09.02.2015 - 18:21 Uhr
Die Buchungszahlen in 2014 sind um rd. 1,4% gestiegen (Alle Flugbetriebe). Und das trotz Pilotenstreik. Aber das mit den Aktien für die Mitarbeiter sollte generell in D mehr gemacht werden. Boni in Form von Aktien die bis zum Ausscheiden gehalten werden müssen und dann zum aktuellen Kurs zurückgekauft werden um für das Programm genügend zu haben.

Bei 467 Mio Stückaktien und 117 T Mitarbeitern könnte ich mir einen durchschnittlichen Aktienbestand von 1.000 (über Jahre angesammelt) gut vorstellen, würde z.Zt. 25% in Mitarbeiterhand bedeuten.

Hatte vor gefühlt 100 Jahren Willi Brand mal generell für Industrieunternehmen in D angeregt, die Gewerkschaften waren dagegen - die Einflussnahme wäre gesunken...

Dieser Beitrag wurde am 09.02.2015 18:22 Uhr bearbeitet.


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