Fair statt Open
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US Airlines fordern neue Spielregeln für Golfstaaten

NEW YORK - Drei gegen drei: die Vorstände von American Airlines, Delta und United würden den Marktzugang für Golfairlines in den USA gerne begrenzt sehen. Emirates, Etihad Airways und Qatar Airways verzerrten mit Milliarden ihrer staatlichen Eigner den Wettbewerb, lautet ihr Argument. Das trifft einen Nerv.

American, Delta und United hätten stark vom US Insolvenzrecht profitiert, das es ihnen ermöglicht habe, Schulden zu streichen und Kosten zu senken, keilte Emirates Vorstandschef Tim Clark zurück.

Nach einjähriger Ermittlungsarbeit rechneten Doug Parker von American, Jeff Smisek von United und Richard Anderson von Delta der US Regierung Ende Januar vor, dass in Emirates, Etihad und Qatar Airways über die Jahre 40 Milliarden US Dollar staatlicher Gelder geflossen seien.

55 Seiten umfasst das Dokument, in dem die Vorstände zu einer Überprüfung der Luftfahrtabkommen mit den Golfstaaten auffordern. An die Stelle liberaler "Open Skies"-Regeln sollten "Fair Skies"-Abkommen treten. Im Klartext: der Verkehr möge auf die originäre Nachfrage aus und in die Region begrenzt werden.

Emirates Boeing 777-300ER in SFO
Emirates Boeing 777-200LR in SFO, © world-of-aviation.de Björn Schmitt Aviation Photography

"Sie (die Golfairlines, Red.) streben die Übernahme von Marktanteilen internationaler Fluggesellschaften in deren Heimatmärkten an und erhalten dafür Subventionen", sagte Delta-Sprecher Trebor Banstetter. Europäischen Carriern habe die Ausbreitung der Golfairlines bereits geschadet.

"Wir würden gerne nachvollziehen, wie sich Zahl von 40 Milliarden US Dollar in der Studie errechnet", entgegnete Clark. Emirates habe 1985 eine Anschubfinanzierung von 10 Millionen US Dollar und weitere 88 Millionen US Dollar für die Anschaffung von zwei Boeing 727 erhalten.

Soweit die USA die Open Skies-Abkommen in Frage stellten, müssten sie ihr Verhältnis auch zu Airlines aus China, Thailand, Malaysia oder Japan überdenken, die staatliche Hilfen erhielten oder erhalten hätten, meint der Manager.

Emirates fliegt in den Vereinigten Staaten die Ziele New York, Dallas, Houston, Los Angeles, Boston, San Francisco, Seattle und Chicago an. Ihr Drehkreuz Dubai löste London Heathrow 2014 als Flughafen mit dem höchsten Aufkommen internationaler Passagiere ab.

Einen seltenen Einblick in die Finanzausstattung einer Golfairline gaben 2014 der "Australian Financial Review" zugespielte Dokumente, nach denen die Regierung von Abu Dhabi 3,53 Milliarden US Dollar Aktienkapital in Etihad Airways investiert habe.

Etihad sei zudem ein zinsfreier Eignerkredit von weiteren 3,01 Milliarden US Dollar mit einer Laufzeit bis 2027 eingeräumt worden. Etihad Vorstandschef James Hogan verteidigte das später als vollständig rückzahlbare Anschubfinanzierung.
© Bloomberg News, aero.de | Abb.: world-of-aviation.de, Björn Schmitt Aviation Photography | 12.02.2015 09:23

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Beitrag vom 18.02.2015 - 12:11 Uhr
gestern nacht war bei cnn ein telefoninterview mit dem ceo von qatar. interresant war mit zu kriegen, dass die subventionen garnicht mal so hoch sind, wie es dargestellt wird. der einzige unterschied zu europa (für usa kann ich nicht sprechen), ist jener das es in europa vor 40-50 jahren stattgefunden hat.
dahe rsollte man das nicht als unrecht beurteieln oder wettbewerbsvorteil.

fakt ist, dass die meisten passagiere nicht allein wegen dem preis mit ihnen fliegen, sondern weil gerade die grossen europäischen airlines erst spät erknnt haben, dass passagiere auch etwas namens service verlangen. die asiatischen korean, ana usw haben das früh erkannt und auch umgesetzt. allerdings haben sie nicht in den europäische. und us markt nicht so eingegriffen, wie die golfstaaten
jahrzehntelang wurde ausstattung und service vernachlässigt und jetzt versucht man krampfhaft aufzuholen, was auch gut ist. allerdings ist kundenfreundlichkeit nichts was innerhalb von ein paar jahren zu ändern ist. wer mit anderen statt lh oder klm geflogen ist, weiss von was man spricht.

Die ME3-Carrier drängen mit Dumpingpreisen in den europäischen als auch in den US-Markt. Und sehr wohl fliegen viele Passagiere vor allem wegen des Preises mit denen. Anders ist nicht zu erklären, warum solch gravierende Umwege in Kauf genommen werden.
Es mag zwar richtig sein, dass die Euroäer (LH, BA, AF, KL ) und vor allem die Amis ( AA, UA, DL ) serviceschwächer sind. Aber auf Routen, die von Asiaten (SQ, CX, TG, KE, NH, JL ) sogar nonstop bedient werden, haben die ME3 enormen Marktanteil. Und das kommt nur über den Preis.
Ich kann Herrn Anderson; CEO/Delta Airlines; nur zu diesem Interwiew beglückwünschen. Weiter so.
Beitrag vom 18.02.2015 - 11:35 Uhr
gestern nacht war bei cnn ein telefoninterview mit dem ceo von qatar. interresant war mit zu kriegen, dass die subventionen garnicht mal so hoch sind, wie es dargestellt wird. der einzige unterschied zu europa (für usa kann ich nicht sprechen), ist jener das es in europa vor 40-50 jahren stattgefunden hat.
dahe rsollte man das nicht als unrecht beurteieln oder wettbewerbsvorteil.

fakt ist, dass die meisten passagiere nicht allein wegen dem preis mit ihnen fliegen, sondern weil gerade die grossen europäischen airlines erst spät erknnt haben, dass passagiere auch etwas namens service verlangen. die asiatischen korean, ana usw haben das früh erkannt und auch umgesetzt. allerdings haben sie nicht in den europäische. und us markt nicht so eingegriffen, wie die golfstaaten.

jahrzehntelang wurde ausstattung und service vernachlässigt und jetzt versucht man krampfhaft aufzuholen, was auch gut ist. allerdings ist kundenfreundlichkeit nichts was innerhalb von ein paar jahren zu ändern ist. wer mit anderen statt lh oder klm geflogen ist, weiss von was man spricht.
Beitrag vom 12.02.2015 - 22:56 Uhr
So könnte Indien ja auch die LH aus dem Land jagen, da keine indische Maschine nach Deutschland fliegt. Machen sie aber nicht, da sie sich an den Abkommen halten. Nur willst du das ja anscheint nicht.

Ach ja, Indien. Waren das nicht die, die der LH damit gedroht hatten, denen die Betriebsrechte für Indien zu entziehen, wenn sie Air India nicht in die Star Alliance aufnehmen? Jaja...



Dieser Beitrag wurde am 12.02.2015 23:09 Uhr bearbeitet.


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