Flug 4U-9525
Älter als 7 Tage

Entsetzen am Absturzort

FRANKFURT - Nach dem Absturz der Germanwings-Maschine in Südfrankreich wartet auch die Lufthansa auf erste Hinweise zur Ursache des Unglücks. Aus Sicht der Airline gebe es dazu am Mittwochmorgen noch nichts Neues, sagte ein Sprecher in Frankfurt. Der Absturzort gleicht einer Trümmerwüste.

Auch die Airline sei auf die Untersuchungen der Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung und ihrer französischen Kollegen angewiesen. Diese nahmen am Mittwochmorgen ihre Arbeit wieder auf.

Germanwings Flug 4U9525
Germanwings Flug 4U9525, © Reuters

Am Mittwoch werden auch erste Angehörige der Opfer in Seyne-les-Alpes erwartet. Für sie werde ein Ort der Stille eingerichtet, sagte Innenministeriumssprecher Pierre-Henry Brandet.

Trümmerwüste


Die Wucht des Aufpralls hat die Unglücksmaschine nach Aussage von Rettungskräften in kleinste Trümmer zerbersten lassen.

"Alles ist pulverisiert. Man kann nichts mehr auseinanderhalten. Man sieht nichts, man kann nicht einmal ein Flugzeug darin erkennen", sagte Feuerwehr-Leutnant Éric Sapet der französischen Zeitung "Le Monde" über den Anblick an der Absturzstelle in den französischen Alpen.

Fast 800 Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr werden am Mittwoch weitere Tote und Wrackteile bergen. Bereits am Dienstag fanden sie den ersten Flugschreiber, dessen Aufzeichnungen bei der Aufklärung des Absturzes helfen sollen.

Kein Funkkontakt


Das Gerät sei "beschädigt, aber verwertbar", sagte Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve dem Sender RTL. Nähere Informationen über die Beschädigung gab es zunächst nicht. Bei dem gefundenen Flugschreiber soll es sich um den Cockpit Voice Recorder (CVR) handeln. Nach dem Flugdatenschreiber wird noch gesucht.

Der Staatsanwaltschaft Marseilles liegt inzwischen ein Protokoll des Funkverkehrs vor. "Daraus geht hervor, dass das Flugzeug nicht mehr erreichbar war nachdem es begann, Höhe zu verlieren", sagte Staatsanwalt Brice Robin. "Als die Fluglotsen sie (die Piloten, Red.) kontaktierten erhielten sie keine Antwort."

Germanwings-Crews unter Schock

Der Flugbetrieb bei der Lufthansa werde am Mittwoch wie geplant laufen, erklärte Lufthansa. Bei Germanwings komme es aber wie schon am Dienstag zu einzelnen Flugausfällen, weil sich einige Crewmitglieder nicht flugtauglich fühlten. Die Lufthansa werde versuchen, möglichst viele Germanwings-Verbindungen zu übernehmen.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: world-of-aviation.de, Björn Schmitt Aviation Photography | 25.03.2015 09:19

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Beitrag vom 25.03.2015 - 16:33 Uhr
Man sieht auf den Fernsehbildern nur noch Fetzen. Keine größeren Stücke von Sitzgestellen, Gepäck oder ähnliches? Wie mögen die menschlichen Körper dort wohl aussehen? Schrecklich.
Beitrag vom 25.03.2015 - 16:11 Uhr


Was mich persönlich wundert, dass die Maschine dermaßen zerstört ist. Man sieht es ja auf den Bildern, welche bisher veröffentlicht wurden.

Die Maschine ist wohl mit ca. 380 Kn bzw. knapp 700 km/h in eine Felswand gekracht. Bei den dabei auftretenden Kräften ist klar, warum die Zerstörung so extrem ausgefallen ist.
Beitrag vom 25.03.2015 - 13:50 Uhr
@LAWOLF:
Eine Explosion (hoch) in der Luft würde auf eine weitverstreuten Trümmerteppich hindeuten. Die Trümmer liegen aber eher kleinräumig verteilt.
Bei einer bodennahen Explosion müsste da recht viel Explosivmasse da gewesen sein um den Fragmentationsgrad durch eine Explosion zu erklären - was zu Brand-/Explosionsspuren am Boden führen würde. Danach sieht es aber auch nicht aus.
Das Trümmerfeld sieht eher nach CFIT (controlled flight into terrain - wenn IFR bei keiner Sicht aus welchen Gründen auch immer in normaler Flugphase in den Boden hinein geflogen wird) aus - was allerdings bei schönem Wetter nicht so ganz passt.
Mein Tipp: Die Piloten konnten oder wollten nicht steuern. Warum? Keine Ahnung. Es heißt einfach abwarten.


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