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Lufthansa holt Lizenzen für erweiterte Plattformen ein

FRANKFURT - Lufthansa sucht ihr Heil in günstigen Flügen durch Europa und in die Welt. Die Flugbetriebe von Cityline, Eurowings und SunExpress Deutschland bilden die Basis dieser Strategie. Mit Hochdruck arbeitet Lufthansa an der Einholung der erforderlichen Lizenzen für die Erweiterung der Plattformen.

Acht Airbus A340-300 der Lufthansa-Interkontflotte erhalten bei Cityline ein zweites Leben. Für das "JUMP" betitelte Vorhaben musste Cityline beim Luftfahrt-Bundesamt (LBA) zunächst eine Langstreckenlizenz beantragen.

Keine einfache Formalie - die "Anpassung der Betriebsgenehmigung und des AOC ist ein komplexer Vorgang", sagte LBA-Sprecherin Cornelia Cramer aero.de im Februar. Aspekte der erstmaligen Aufnahme von Langstreckenflügen und allen damit zusammenhängenden Änderungen seien zu berücksichtigen.

Lufthansa Airbus A340-300
Lufthansa Airbus A340-300, © Lufthansa

"Lufthansa CityLine arbeitet eng mit dem LBA zusammen und liegt in der Vorbereitung zur Erweiterung des AOC im Plan", sagte uns Lufthansa-Sprecherin Mirjam Eberts am Donnerstag zum Stand des Verfahrens. "Wie in solchen Fällen üblich, wird die Erweiterung später mit der Übernahme des ersten Airbus A340 offiziell vollzogen."

Voraussichtlich im August wird Lufthansa das Flugzeug an Cityline übergeben, um es samt Crews für eigene Flüge zurückzuleasen. An Bord verzichtet Lufthansa auf eine First Class, die einige Ziele ohnehin nicht mehr füllen. Auf eher touristisch gebuchten Strecken soll "JUMP" preisbewusste Selbstzahler zu Lufthansa zurück holen.

SunExpress Deutschland

Neue günstige Fernziele bietet Lufthansa auch über Eurowings an. Flüge ab November sind bereits buchbar. Vergangene Woche meldete sich der erste Airbus A330-200 bei Lufthansa Technik an. Während die D-AXGA in Hamburg eine neue Kabine erhält, durchläuft ihr späterer Betreiber SunExpress Deutschland das Antragsverfahren für die Langstrecke.

"Wir befinden uns derzeit im Genehmigungsprozess mit dem LBA", sagte Eberts. "Alle Anträge sind gestellt und die Arbeitspakete werden in Abstimmung mit dem LBA abgearbeitet. Die finale Genehmigung gibt es frühestens mit Aufnahme des ersten A/C in die Flotte. Dies wird voraussichtlich Anfang Oktober 2015 sein."

Austria-AOC für Eurowings

Ende Mai kündigte Lufthansa-Chef Carsten Spohr an, eine neue flugbetriebliche Zulassung in Österreich zu beantragen. Unter diesem AOC wird Lufthansa alle zusätzlichen Airbus A320 anmelden, die Eurowings für günstige Flüge in Europa erhält.

"Der offizielle Antrag ist noch nicht eingereicht", sagte die Sprecherin. "Die Vorbereitungen dafür sind jedoch derzeit im vollen Gange."
© aero.de | Abb.: Lufthansa | 09.07.2015 11:52

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Beitrag vom 18.07.2015 - 18:44 Uhr
Die LSG (Catering) wird ohnehin schon von der Konzernmutter bei jeder Vertragsverlängerung ausgequetscht wie eine Zitrone, auf die Idee ist LH schon ganz von alleine gekommen. Es kommt nicht von ungefähr, dass die Tarife bei LSG viel niedriger sind als bei anderen Konzernteilen. Und selbst so wird mit dem LH-Geschäft wenig mehr als eine schwarze Null erwirtschaftet. Umsatzmässig ist LH schon der grösste Posten, aber auf den Überschuss, der das Catering zum "Profitbringer" macht, hätte der Wegfall der Passage als Kunde der LSG geringe bis gar keine Auswirkungen, wenn man mal isoliert nur diese Kenngrösse betrachtet. Die LSG ist ein weltweiter, deutlich internationalerer Konzern, als der Rest der LH. Und jede Medaille hat auch immer zwei Seiten. Einige Vertragsbedingungen, z.B. bzgl. Pönalen, könnte LH meiner Meinung nach nicht am externen Markt durchsetzen. Und dass Passage nicht intern einkaufen muss, sieht man daran, dass z.B. die First Class Lounge in FRA nicht von der LSG betrieben wird. Es mag so aussehen, aber wenn eine Konzerntochter für das Geschäft mit einer anderen einen riesigen dedizierten, neuen Betrieb aus dem Boden stampft und LH dann das Catering und die ganze Logistik plötzlich am externen Markt beschafft, würde sich LH ins eigene Fleisch schneiden. Millioneninvestition versenkt (gut, das wäre nicht neu), Arbeitsplätze vernichtet, Imageschaden und dadurch vielleicht kein "Catering Profitbringer" mehr. Also ganz so einfach, wie EricM sie darstellt, sind die Zusammenhänge nicht und die LSG ist auch nicht ganz so ein marionettenartiges Anhängsel der LH, wie es einen die Beteiligungsverhältnisse vermuten lassen. Zumindest solange das "Catering Profitbringer" ist...
Beitrag vom 10.07.2015 - 10:13 Uhr
Wenn man die jüngsten Pressemitteilingen der DLH liest, dann sind die Technik und das Catering Profitbringer und der Flugbetrieb macht den Verlust.

Wenn man sie liest und glaubt...
Solange die Passage, Cargo, Technik und Catering nicht ausschließlich extern am Markt agieren, sondern Passage und Cargo intern einkaufen müssen, sagt das wenig aus.
Sobald ein Betriebsteil einem anderen Leistungen in Rechnung stellen darf, sind Manipulationen der scheinbaren Profitabilität einzelner Betriebsteile sehr einfach.
Macht man Technik und Catering intern 10% billiger, sieht die Sache plötzlich ganz anders aus ...
Mit anderen Worten: Die relative Profitabilität einzelner Betriebsteile kann in dieser Konstellation relativ willkürlich vom Management festgelegt werden.

Dieser Beitrag wurde am 10.07.2015 10:14 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 09.07.2015 - 23:40 Uhr
Es wird wohl weiterhin etwas geben was Lufthansa heißt, allerdings wird das keine Fluggesellschaft im engeren Sinne mehr sein, sondern lediglich eine Holding, die ein paar Juristen und BWLer beschäftigt die ihre Beteiligungen an verschiedenen Billig-Airlines verwalten.
Diese werden diese Unter-Gesellschaften auf der einen Seite koordinieren, und auf der anderen Seite durch einen internen Wettbewerb der Gesellschaften untereinander für geringstmögliche Kosten und hohe Rendite sorgen.
Wenn man die jüngsten Pressemitteilingen der DLH liest, dann sind die Technik und das Catering Profitbringer und der Flugbetrieb macht den Verlust.
Also nur eine Frage der Zeit, bis (die als Juristen und BWLer ausgebildeten) Investment-Banker den Laden aufkaufen, filetieren und die Fragmente entweder plattmachen oder mit Profit weiterverkaufen...


Dieser Beitrag wurde am 09.07.2015 23:42 Uhr bearbeitet.


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