Die Ereigniskette zum bis heute folgenschwersten Luftfahrtunfall mit nur einem beteiligten Flugzeug begann im Juni 1978. Nach einem Tailstrike setzten Boeing-Techniker die hintere Druckkalotte an der JA8119 instand, vernieteten sie allerdings nur einfach statt, wie vorgeschrieben, doppelt.
Ein Versäumnis, das laut US-Luftfahrtaufsicht FAA die Materialermüdung erheblich beschleunigte. Heute vor genau 30 Jahren versagte das Schott. Der rapide Druckabfall sprengte das Seitenleitwerk in der Luft vom Flugzeug ab.
Sofort leiteten die Piloten einen Notabstieg ein, versuchten verzweifelt ihre nicht mehr steuerbare Boeing zu stabilisieren und eine Notlandung vorzubereiten.
Zwischen 18.26 Uhr und 18.27 Uhr zeichnet der Stimmenrekorder folgende Kommunikationssequenzen im Cockpit über einen vollständigen Hydraulikausfall auf: "All hydraulics failed." (...) "Hydro pressure is all lost? All lost?" (...) "All lost. All lost. Yes." Um 18.56 Uhr zerschellt Japan Airlines 123 am Berg Takamagahara.
Ein eilig aufgestiegenes Flugzeug der US-Air-Force-Basis Yokoto, dort hatte man die Notrufe ebenfalls empfangen, lokalisierte den zerstörten Jumbo nur Minuten nach dem Unfall noch am frühen Abend.
Japans Einsatzkräfte lehnten aber unverständlicherweise jede Unterstützung der Amerikaner bei Suche und Bergung ab. Erst am Morgen nach dem Absturz trafen Teams an der von Toten übersäten Unfallstelle ein. Eine rechtzeitige Mission hätte, wie sich später herausstellte, einige Leben retten können.
Einen Monat nach dem Unfall forderte Flug JAL123 ein weiteres Opfer - der Wartungschef von Japan Airlines am Flughafen Haneda entleibte sich mit einem Messer. "Ich sühne mit meinem Tod", hinterließ er eine Notiz. Aus 520 wurden 521 Tote.
Link: Abschlussbericht der AAIC zu Flug JAL123 vom 19. Juni 1987 (PDF)
© aero.de | Abb.: AAIC | 12.08.2015 13:55
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