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Finnair verdichtet mit A350 ihr Angebot nach Fernost

HELSINKI - Finnair erhält im Oktober als erste europäische Airline den Airbus A350 und ist "nicht besorgt" über die jüngsten wirtschaftlichen Verwerfungen in ihrem wichtigen Zielmarkt China, sagte Vorstandschef Pekka Vauramo in einem Interview. Die A350 ermögliche Finnair sogar neue Strecken nach Fernost.

Vauramo schweben Städte vor, die bisher aus Europa nicht nonstop angeflogen werden. "Wir glauben an den Pioniervorteil", sagte Vauramo. "Es gibt Megastädte mit Potenzial für zusätzliche Frequenzen."

Finnair prüfe zudem neue Ziele "in China und Südkorea", die bisher "wenige oder gar keine Verbindungen" nach Europa haben.

Drei der ersten fünf A350-Langstreckenziele von Finnair - Shanghai, Peking und Hongkong - liegen in China. Die neue Airbus-Flotte fliegt außerdem Bangkok und Singapur an. Bis 2023 erhält Finnair 19 A350-900, die neue Kapazität aufbauen und sieben ältere A340 im Interkontverkehr ersetzen werden.

Finnair Airbus A350
MSN19: Finnair Airbus A350 mit großem Oneworld-Logo, © Finnair

Der Verkehr in den Nordosten Asiens bleibe für Finnair der "optimale Markt" sagte Vauramo. Daran änderten auch ein schwacher Yen, der gerade abgewertete Yuan und Einschränkungen im sibirischen Luftraum nichts. Im Zweifel könne die A350 Sibirien sogar umfliegen, sagte Vauramo vergangenes Jahr.

Auch sei Finnair hinreichend breit aufgestellt, um eine zu große Abhängigkeit von China zu vermeiden. Finnair profitiert auf den Strecken nach Asien von der günstigen Lage ihres Hubs Helsinki und will den geographischen Vorteil mit der A350-900 stärker ausspielen.

A350 mit "nordischem Touch"

Die A350-900 treffen mit 297 Sitzen bei Finnair ein, 40 mehr als die Airline bisher pro Langstreckenflug anbietet, und werden laut Vauramo mindestens 40 Prozent weniger Sprit als die A340 verbrauchen.

Bis 2020 will Vauramo das Asienaufkommen, gemessen am Basisjahr 2010, verdoppeln. Ein "nordischer Touch" und finnische Menüs sollen potenzielle Passagiere jenseits der 5,5 Millionen Einwohner Finnlands ansprechen. "Wir möchten auf der Langstrecke die beste Business Class in Europa bieten."

Vauramo dämmte mit Sparmaßnahmen den jüngsten Quartalsverlust um 6,7 auf 12,9 Millionen Euro ein. Für die nächsten zwei Jahre peilt Finnair eine operative Marge von sechs Prozent an. Die Airline gehört zu 55,8 Prozent dem finnischen Staat.

Im Europa- und Zubringerverkehr fliegt Finnair weiter herbe Verluste ein und beendete kürzlich ein erfolglose Zusammenarbeit mit Flybe, die einige dieser Flüge für Finnair durchgeführt hatte. "Profitabele Zubringerflüge in den Asienverkehr" sind "für einen Anbieter mit geringer Inlandsfrage entscheidend", sagte Analyst Jaakko Tyrvainen.
© Bloomberg News | Abb.: Finnair | 20.08.2015 10:02


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