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Air Berlin berät über großen Sanierungsplan

airberlin Schriftzug
airberlin Schriftzug, © Ingo Lang

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BERLIN - Bei der schwer angeschlagenen Air Berlin stehen möglicherweise neue Stellenstreichungen an. Präsidium und Vorstand berieten am Dienstag über das Sanierungskonzept bis 2018, teilte die Airline mit. Dabei soll es um schwerwiegende Entscheidungen und auch um Stellen gegangen sein.

Die Planungen seien weit fortgeschritten, eine Entscheidung gab es am Dienstag jedoch noch nicht. Diese wird erst in einigen Wochen erwartet, wenn der Vewaltungsrat in großer Runde tagt.

Die Lage bei Deutschlands zweitgrößter Fluggesellschaft ist dramatisch. Im ersten Halbjahr gab es einen Verlust von 247,6 Millionen Euro. Das Eigenkapital ist längst mehr als aufgezehrt, lag Ende Juni bei minus 575 Millionen Euro.

Großaktionär Etihad aus Abu Dhabi hält die Fluggesellschaft noch über Wasser, musste zuletzt immer wieder Geld nachschießen. Vorstandschef Stefan Pichler hatte angekündigt, nach dem Sommer werde der Konzernumbau losgehen.

Geschäftsmodell und Streckennetz sollten neu ausgerichtet werden, die Flotte könnte sich in diesem Zuge verkleinern.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Air Berlin | 29.09.2015 14:18

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Beitrag vom 29.09.2015 - 20:12 Uhr
Es hilft wohl tatsächlich nur ein wirklich radikaler Schnitt, u.U. sogar eine unternehmensgeführte Insolvenz. Zusammenstreichen aller unrentablen Strecken, Angebot runterfahren, Konzentration auf Touristik und Langstrecke inkl. lohnenswerte Feeder. Personalkosten runter, Airberlin operated by Niki z.B. Und am Personalabbau kommt man auch nicht vorbei. Schade, dass es soweit gekommen ist.
Beitrag vom 29.09.2015 - 20:00 Uhr
Sanierungsplan Nummer 74? Wenn man in dem aktuellen Wirtschaftsumfeld mit niedrigem Ölpreis und relativ guter Konjunktur als Airline kein Geld verdient, wann dann? Air Berlin schreibt seit 8 Jahren nur Verluste. 2012 wurde zwar formal ein Gewinn ausgewiesen, aber der resultierte nur aus dem Verkauf des Bonusprogramms topbonus. Operativ war Air Berlin auch in dem Jahr hoch defizitär.

Im besten Fall schießt Etihad vorerst weiter Geld nach, denn sonst müsste Etihad-Chef Hogan jetzt das krachende Scheitern seiner Strategie eingestehen. Der wollte sich mit dem Aufkauf bzw. strategischen Beteiligen an maroden, notleidenden Airlines billig ein Netzwerk zusammen kaufen. Die maroden Airlines sollten dann schnell saniert werden und das Geschäft für Etihad flutschen. Air Berlin bekommt Etihad aber seit 5 Jahren nicht saniert. Darwin Airline hat Etihad wohl schon aufgegeben. Jet Airways ist weiter hoch defizitär. Und kann man überhaupt eine Alitalia sanieren?

Und nun will auch noch Ryanair massiv in Deutschland wachsen und seinen Marktanteil hier von 5 auch 20% ausbauen. Ist da der Untergang von Air Berlin seitens Ryanair strategisch schon fest eingeplant? Ryanair ist hochprofitabel und sitzt auf einem Berg an Liquidität. Die können gezielt neue Strecken gegen Air Berlin positionieren und sich einen harten Preiskampf leisten. Air Berlin hat zuletzt schon Strecken aufgeben müssen, weil Lufthansa da mal ein halbes Jahr Kampfpreise gefahren hat. das droht wohl jetzt auch - nur in größerem Ausmaß.

Die Lage wird langsam hoffnungslos, dabei wäre möglichst viel Wettbewerb auf dem Flugmarkt D sehr wünschenswert.



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