Neues Tarifsystem
Älter als 7 Tage

AUA-Light belastet Premiumgeschäft

WIEN - Die Mehrheit von Austrians Europakunden nutzt den billigen Light-Tarif und nur zwei Prozent ihr Businessangebot. Nun will Austrian Airlines mit mehr Komfort ihre Premiumgäste zurückholen. Drei Monate nach Einführung des neuen Tarifkonzeptes  zieht die österreichische Lufthansa-Tochter erste Bilanz.

In Europa fliegen bereits 54 Prozent ihrer Kunden "Light" - nur mit Handgepäck. 43 Prozent wählen den Fullservice Tarif "Classic" mit Freigepäck und nur ein Prozent reisen "Flex" mit kostenloser Möglichkeit zur Umbuchung.

Die restlichen zwei Prozent kaufen ein Business Ticket. Austrian Airlines möchte ihre Business Class nun im wörtlichen Sinn "aufmöbeln", um mehr zahlungskräftige Kunden zu erreichen.

AUA Cabin Crew
Austrian Airlines Cabin Crew, © AAG Huber

Andreas Otto, Marketingchef der Austrian Airlines, sieht die Airline gefordert: "Während unsere neue Business Class auf der Langstrecke für unsere Kunden sehr attraktiv ist, fehlt diese Anziehungskraft auf der Kontinental-Flotte. Hier werden wir Geld in die Hand nehmen müssen, um das Produkt deutlich zu verbessern."

Bereits im Oktober 2015 startet die AUA mit dem Umbau der Kabinen ihrer 29 Airbus Maschinen A319, A320 und A321. Die Rekonfiguration der einklassigen Europakabine soll 25 Millionen Euro kosten und 2017 abgeschlossen sein.

Die wesentlichen Änderungen werden in der Business Class ein größerer Sitzabstand und eine hochwertigere Sitzpolsterung sein. Dazu wird der Sitzabstand von 30 Zoll (76,2 cm) auf 32 Zoll (81,2 cm) erhöht. Der dafür nötige Platz wird durch schmalere Küchen und kleinere Stauräume für Bord-Equipment gewonnen. Der Mittelsitz bleibt auch weiterhin frei.

Gleichzeitig müssen in den A320 und A319 Flugzeugen die Economy-Passagiere enger zusammenrücken. Dort wird der Sitzabstand von 30 Zoll (76,2 cm) auf 29 Zoll (73,7 cm) reduziert, laut Austrian auf ein in "Europa übliches Niveau". Ebenso werden die Waschräume und Toiletten neu angeordnet. Damit wird sich die Anzahl der Sitzplätze um sechs erhöhen. Für die gesamte Airbusflotte ergäbe dies einen Kapazitätsgewinn von rund drei Prozent, in Summe in etwa das Äquivalent einer zusätzlichen Mittelstreckenmaschine.

Airbus A321, Embraer 190, die Fokker- und Dash-Flotte sind vom Umbau in der Economy Class ausgenommen.
© aero.at | Abb.: Austrian Airlines | 19.10.2015 16:03

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Beitrag vom 21.10.2015 - 09:00 Uhr
Ein echter Mehrgwinn für eine Kontinental-Business-Class wäre vielmehr breitere und komfortabelere Sitze in 2-2-Anordnung. Ernsthaftes Nachdenken über ein solches C-Ticket käme erst bei einer solchen Produktaufwertung in Frage, die 2 Zoll mehr stehen in keinem Verhältnis zum Mehrpreis.

Eine nette Idee, die sich allein schon aufgrund der extrem unterschiedliche Nachfrage nach BusinessClass im Europaverkehr nur schwer umsetzen lässt.
Ob ein solcher teurer Umbau dann auch tatsächlich Zusatzerlöse generiert, wage ich zu bezweifeln.
Beitrag vom 20.10.2015 - 12:59 Uhr
Ich bin gespannt, wie man 2 Inch mehr in der Business Class einbauen will, wenn die Trennung C/Y abhängig von der Nachfrage ist.....
Es wird auf das hinauslaufen, was LH in den 2000ern schon hatte, die ersten 3 Reihen haben 2 Inch mehr und in Reieh 4-6 reduziert sich der Abstand dann kontinuierlich auf den Y Abstand.

Ein echter Mehrgwinn für eine Kontinental-Business-Class wäre vielmehr breitere und komfortabelere Sitze in 2-2-Anordnung. Ernsthaftes Nachdenken über ein solches C-Ticket käme erst bei einer solchen Produktaufwertung in Frage, die 2 Zoll mehr stehen in keinem Verhältnis zum Mehrpreis.
Beitrag vom 20.10.2015 - 10:02 Uhr
An dem geschilderten Beispiel der AUA zeigt sich doch wie weit es LCC vermocht haben den Kunden umzuerziehen. Neben First ist wohl nun auch die Business Class im Kostverkehr immer mehr in Frage zu stellen, zumindest was den Point-To-Point Verkehr angeht. Auf Zu- und Abbringerverkehren erwartet der Prämiumpassagier mit Recht einen seamless Service beim Produkt. Das ganze unterstreicht, wie wichtig die Sekundärstrategie der Netzwerkairlines ist auch eigene LLC Verkehre anzubieten. Die Marketingabteilungen der Airlines müssen sich noch stärker überlegen wie man für Zusatzleistungen dem Passagier Umsätze kreativ entlocken kann ohne das Basisprodukt zu vernachlässigen. Auch das Pampering der geschätzten Prämiumkunden darf man nicht vernachlässigen. Prof. Nasal Taneja hat hierzu wieder einen interessanten Artikel im letzten Airline Leaders Magazin veröffentlicht Ausgabe 30 Sep. Oct 2015.


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