Absturz in Ägypten
Älter als 7 Tage

IS-Ableger bekennt sich zu Attentat auf Flug 7K-9268

Kolavia / Metrojet Airbus A321 EI-ETJ
Kolavia / Metrojet Airbus A321 EI-ETJ, © OSDU / Source: PlanePictures.Net

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MOSKAU - Beim Absturz eines voll besetzten russischen Urlaubsfliegers sind auf der Sinai-Halbinsel 224 Menschen getötet worden. Die ägyptischen Behörden gehen nach Angaben aus Sicherheitskreisen von einem technischen Defekt aus, ein Terroranschlag wurde noch am Samstagvormittag ausgeschlossen.

Dagegen behauptete ein ägyptischer Ableger der Terrormiliz Islamischer Staat auf einer Internetseite, der IS sei für den Absturz der Maschine verantwortlich. Das Flugzeug war in einer Unruhe-Region zerschellt, in der auch Anhänger des IS operieren.

Rettungskräfte fanden Trümmerteile des Airbus A321 in der Gebirgsregion nahe dem Al-Arisch-Flughafen im Norden des Sinai, wie die ägyptische Flugunfallbehörde mitteilte.

Der Kontakt zu Flug 7K-9268 von Sharm el Sheikh nach St. Petersburg sei bereits 23 Minuten nach dem Start abgerissen, erklärte das Luftfahrtministerium. Gerüchte, wonach der Pilot versucht haben soll, in Al-Arisch notzulanden, wurden von offizieller Seite nicht bestätigt.

Laut Agentur Interfax befanden sich an Bord 217 Passagiere und 7 Besatzungsmitglieder. Bei dem Unglück kamen den Behörden zufolge 24 Kinder ums Leben. Die meisten Opfer seien Russen, einige andere Passagiere stammten vermutlich aus der Ukraine und aus Weißrussland, hieß es.

Ministerpräsident Dmitri Medwedew nannte den Tod der 224 Menschen einen "nicht gutzumachenden Verlust". Die Regierung in Moskau erklärte diesen Sonntag zum Tag der Trauer.

Psychologen betreuten die Hinterbliebenen am Flughafen von St. Petersburg, wo der Airbus um die Mittagszeit hätte landen sollen. Die Behörden zufolge sollen die Angehörigen an der Unglücksstelle auf der Sinai-Halbinsel Abschied nehmen können. Ein Großteil der Region ist wegen Terrorgefahr allerdings Sperrgebiet.

Die russische Fluggesellschaft Kolavia als Besitzer der Unglücksmaschine schloss menschliches Versagen als Grund für den Unfall aus. Mit 12.000 Flugstunden sei der Kapitän sehr erfahren gewesen. Die Maschine habe über alle nötigen Zertifikate verfügt, sagte ein Sprecher.

Die russische Justiz ordnete Ermittlungen an. Flugschreiber und Stimmenrekorder würden nach Bergung in Moskau ausgewertet, hieß es. Der russische Katastrophenschutz bereitete den Abflug von fünf Maschinen mit Bergungsmannschaften vor.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Marcel Hohl / Source: PlanePictures.Net | 31.10.2015 16:16

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Beitrag vom 31.10.2015 - 18:51 Uhr
@bob:

Du hast Recht. Auf den von Germanwings warte ich noch heute.
Beitrag vom 31.10.2015 - 18:28 Uhr
Flightradar24 hat heute Vormittag Flugdaten der letzten 20 Sekunden vor Abruch des Radarkontakts gepostet. Demnach wechselte die Maschine innerhalb von nur zwei Sekunden aus einem Steigflug mit etwa 500 ft/min in einen rapiden Sinkflug mit über 6000 ft/min über. Das ist zwar kein Beweis für eine Fremdeinwirkung, kann aber auch nicht ausgeschlossen werden, wie das die Behörden (ägyptische wie russische) spontan glaubhaft machen wollten.

Anders als in ersten Meldungen habe es laut ägyptischer CAA KEINEN Notruf gegeben. Die Kommunikation mit der Crew sei bis zum Abbruch des Kontakts "normal" gewesen (Quelle AvHerald)

Nachdem die Maschine bereits nach 20 Sekunden Sinkflug kein Transpondersignal mehr sendete, muss es in dem Zeitraum an Bord zu katastrophalen Ereignissen gekommen sein. Beim Abbruch des Radarkontakts müsste der Jet noch eine Flughöhe von ca 9.000m gehabt haben.

Da die Maschine über militärischem Sperrgebiet abgestürzt ist, kann man wohl davon ausgehen, dass es sobald keinen unabhängigen (verläßlichen) Unfallbericht geben wird.

Dieser Beitrag wurde am 31.10.2015 20:45 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 31.10.2015 - 18:12 Uhr
Ich hoffe, es war nicht die IS bzw. dessen Ableger.
Es wäre echt fatal, wenn die USA dafür verantwortlich sind.


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