IATA AGM
Älter als 7 Tage

Emirates fürchtet Einstellung des A380-Programms

DUBLIN - Emirates versucht nicht länger, Airbus von der Notwendigkeit einer A380neo zu überzeugen. Anstelle der lange geforderten Verjüngung mit neuen Triebwerken formuliert der größte A380-Abnehmer jetzt einen sehr viel bescheideneren Wunsch - Airbus soll die Linie einfach am Laufen halten.

"Ich kann Toulouse zu nichts zwingen", sagte Emirates-Präsident Tim Clark am Rande der IATA Jahreskonferenz in Dublin. "Meine größte Sorge dieser Tage ist, dass sie die Produktion des Flugzeugs einstellen."

Sir Tim Clark
Sir Tim Clark, © IATA

Emirates setzt die A380 sowohl für Flüge an große Hubs wie London Heathrow als auch an mittelgroßen Airports wie Manchester und Barcelona ein. Von einer A380neo versprach sich Emirates noch größere Reichweiten und mehr Flexibilität in ihrem Netzwerk.

Die Verhandlungen mit Airbus über das Flugzeug seien aber "hinfällig", sagte Clark. Emirates ist mit 142 A380-Aufträgen und 79 inzwischen ausgelieferten Flugzeugen der mit Abstand größte Abnehmer im Programm. Eine Erweiterung des Auftrags auf 200 konventionelle A380 kann sich Emirates vorstellen.

Airbus plant im laufenden Jahr 25 bis 27 A380-Auslieferungen. Schon 2017 könnte die Monatsrate auf 1,7 Flugzeuge - also gut 20 Jahreseinheiten - sinken. In Hamburg nutzt Airbus freie Hallenkapazität der A380 inzwischen auch für den Hochlauf der A320-Produktion.

Airbus-Chef Fabrice Brégier erklärte das Thema A380neo am Dienstag vor Medienvertretern in Hamburg ebenfalls für vorerst erledigt - Airlines seien derzeit nicht bereit, den für Airbus mit einer Neuentwicklung verbundenen finanziellen Aufwand zu bezahlen.

Die A380-Weltflotte werde immer öfter zur Entlastung verkehrsstarker Drehkreuze eingesetzt, sah Airbus-Betriebsvorstand John Leahy in Hamburg einen lange von Airbus so prognostizierten Trend bestätigt.

Allein in London Heathrow gebe es inzwischen 50 tägliche A380-Flüge, 2016 werde jeder zehnte Passagier den Londoner Großflughafen an Bord einer A380 erreichen oder verlassen.
© aero.de, Bloomberg | Abb.: Ingo Lang | 03.06.2016 16:03

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 05.06.2016 - 17:27 Uhr
So einfach ist das sicher nicht. Schließlich hängt da auch noch ein riesen Paket an BFE dran.
AIB wird in Absprache mit den anderen Kunden versuchen die Lieferslots zu gunsten von UAE anzupassen und vorzuziehen.
Beitrag vom 05.06.2016 - 09:57 Uhr
Frage an die Experten:
als Emirates ihre 142 Stück geordert hat, wurde seitens Airbus doch sicher ein Liefertermin zugesichert.

Kann jetzt Airbus einseitig die Auslieferung einfach so künstlich verzögern und die Produktionsrate runterfahren, um sich irgendwie bis zum möglichen Neo-Relaunch Mitte der 20erjahre durch zu schummeln?
>

Das ist Verhandlungssache zwischen Airbus und EK, sollte dies relevant werden.
Beitrag vom 05.06.2016 - 09:39 Uhr
Frage an die Experten:
als Emirates ihre 142 Stück geordert hat, wurde seitens Airbus doch sicher ein Liefertermin zugesichert.

Kann jetzt Airbus einseitig die Auslieferung einfach so künstlich verzögern und die Produktionsrate runterfahren, um sich irgendwie bis zum möglichen Neo-Relaunch Mitte der 20erjahre durch zu schummeln?

Kann mir nur schwer vorstellen, dass EK bei dem Auftragsvolumen sich das einfach so gefallen lässt, insbesondere falls die NEO überhaupt nicht offiziell in Angriff genommen wird.


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 04/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden