Verwandte Themen
Reiseveranstalter berichteten am Samstag von nur wenigen Urlaubern, die ihren Türkei-Urlaub wegen der unsicheren Lage nicht antreten oder vorzeitig abbrechen wollten. Die Fluggesellschaften rieten den Passagieren, sich möglichst frühzeitig über die aktuelle Lage zu informieren.
Turkish Airlines teilte mit, die Fluglinie habe am Samstagnachmittag ihren normalen Flugverkehr wieder aufgenommen. In der Nacht zum Samstag hatten Teile des türkischen Militärs versucht, die Macht im Land zu übernehmen. Mehr als 250 Menschen kamen Regierungskreisen zufolge dabei ums Leben.
Bei der Lufthansa wurden alle drei der für Samstag geplanten Lufthansa-Flüge von Frankfurt nach Istanbul abgesagt, wie ein Sprecher sagte. An den Verbindungen zwischen Frankfurt und Antalya sowie Frankfurt und Bodrum hielt die Fluggesellschaft dagegen fest. Vom Drehkreuz München aus flog die Lufthansa am Samstag keine Ziele in der Türkei an. Zu Türkei-Flügen am Sonntag war zunächst keine Auskunft zu erhalten. Auch Lufthansas Billigtochter Eurowings setzt alle Flüge zwischen Deutschland und Istanbul sowie Ankara bis auf Weiteres aus.
Anders sah die Lage in den Badeorten aus. Die ersten Flüge des zum Reisekonzern Thomas Cook gehörenden Ferienfliegers Condor seien am Samstagmorgen gestartet, sagte ein Thomas-Cook-Sprecher. Etwa drei Viertel der gebuchten Passagiere hätten die Reise angetreten. Alle für Samstag geplanten 14 Condor-Flüge sollten stattfinden. "In Antalya ist die Lage völlig ruhig." Bisher hätte es kaum Anfragen von Kunden gegeben, die früher abreisen wollten.
Auch Air Berlin nahm die Flüge nach Antalya am Samstag wieder auf. "Wir haben uns dazu entschieden, die Flüge in die Türkei bis auf weiteres durchzuführen", sagte ein Sprecher. Die Airline beobachte die politische Lage und stehe in Kontakt mit den Behörden. Antalya ist das einzige Ziel, das Air Berlin in der Türkei anfliegt. Am Freitagabend hatte die Fluggesellschaft einen Flug von Wien nach Antalya gestrichen. Eurowings teilte mit, die Flüge nach Antalya am Sonntag wieder aufzunehmen.
Mehrere Reiseveranstalter boten Urlaubern, die am Samstag oder Sonntag in das Land am Bosporus reisen wollten, kostenlose Umbuchungen oder Stornierungen an. "Wir stehen in ständigem Kontakt mit unseren Reiseleitern vor Ort und die berichten, dass die Stimmung unter den Gästen ruhig ist und auch die Lage vor Ort in den Urlaubsgebieten ruhig ist", sagte eine Tui-Sprecherin.
Der Reisekonzern DER Touristik (ITS, Jahn Reisen, Travelix, Meier's Weltreisen, ADAC Reisen, Dertour) berichtete, all seine Reisenden in der Türkei seien wohlauf. Die Situation in den Badeorten sei ruhig und geordnet. "Aktuell gibt es nur einzelne Wünsche nach vorzeitiger Rückreise", hieß es. Der Reiseanbieter startete in der Nacht zum Samstag eine Kundenhotline für Urlauber, deren Abflug bevorsteht. In dieser Nacht gingen den Angaben zufolge etwa 1200 Anrufe ein. Einzelne verunsicherte Urlauber seien von ihrer Reise zurückgetreten.
© dpa-AFX | 16.07.2016 05:19
Kommentare (0) Zur Startseite
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.