Konsolidierung
Älter als 7 Tage

TUI-Chef: Flyniki bleibt

WIEN - Spekulationen über ein "Aus" der Marke nach einem Zusammenschluss von Tuifly mit Teilbereichen der Air Berlin erteilt TUI-Aufsichtsratspräsident Klaus Mangold eine Absage: "Die Marke Niki wird eher gestärkt und ausgebaut", zitiert das Wirtschaftsmagazin "Trend" den Konzernchef in seiner Freitagausgabe.

Tuifly, bisher eine hundertprozentige Tochter des Reisekonzerns TUI mit Sitz in Hannover, soll laut bisher bekannten Plänen in eine neue Dachholding unter Führung des Air-Berlin-Eigentümers Etihad integriert werden. Dazu sei eine gemeinsame Touristikairline vorgesehen, die im Sommer 2017 mit einer Flotte von rund 60 Maschinen an den Start gehen könnte.

Im Gespräch ist die Integration der gesamten Flotte von 17 Airbus-Flugzeugen der Niki Luftfahrt GmbH, sowie jener 14 Boeing 737, die TUI für Air Berlin betreibt. Laut airfleets.com vefügt Tuifly derzeit über 31 Maschinen, darunter 4 Boeing 737-700 sowie 27 Boeing 737-800. Weitere Maschinen sollen aus der Bestandsflotte von Air Berlin kommen. Laut einem Ende September von Etihad und Air Berlin vorgestellten Sanierungsplan stehen dafür bis zu 35 Airbusse zur Disposition.

NIKI Airbus A320
Airbus A320 der Air Berlin-Tochter NIKI, © Airbus

Die Ankündigung löste bei den TUI-Mitarbeitern Befürchtungen aus, der Flugbetrieb der Tuifly könnte von Hannover auf einen kostengünstigeren Standort ausgelagert werden. Die Folge waren kurzfristig Krankmeldungen der Tuifly-Crews von epidemischen Ausmaßen, die auch bei dem Wetlease-Partner Air Berlin zu massiven Flugausfällen führten.

Die deutsche Airline des weltgrößten Reisekonzerns leidet seit geraumer Zeit unter Kostenproblemen, die konzernweit das Ergebnis belasten. Mit einer Integration des TUI-Flugbetriebs in die in Wien beheimatete Österreich-Tochter der Air Berlin Flyniki böte sich eine wirtschaftliche Alternative an.

Ursprünglich sollte dazu bis Ende September eine Entscheidung getroffen werden. Unter dem Druck der TUI-Piloten wurde diese nunmehr um zwei Monate verschoben. Zudem einigten sich TUI-Management und Arbeitnehmervertreter in Hannover auf eine Standort-Garantie für mindestens drei Jahre.

Die Zukunft der seit Gründung im Jahr 2003 mit Gewinn fliegenden Fkyniki.com sieht Mangold durchaus positiv: "sie wird sicher nicht vom Markt verschwinden", so Mangold laut "Trend".

Positive Signale kommen auch von Flyniki selbst. So ließ Nikis Marketing V.P. Norbert Draskovits bei einem Business-Treff des österreichischen Geschäftsreiseverbands abta durchblicken, Flyniki könne bei der Bildung der neuen Airline "durchaus eine Rolle" spielen.

Derzeit bedient Flyniki ab Österreich einen umfangreichen Mix aus Städte und Touristikflügen zu über 50 Zielen, unter anderem im Auftrag der Mutter Air Berlin. Ungewiss ist indessen die Zukunft der Städteflüge im Zuge der geplanten Übernahme des dezentralen Air Berlin Angebots durch die Lufthansatochter Eurowings.
© aero.at | Abb.: Niki Luftfahrt H.Schirnhofer | 15.10.2016 10:35

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Beitrag vom 16.10.2016 - 10:37 Uhr
Die Frage die bleibt, und danach sieht es wohl aus, warum so viele eigenständige Marken lassen? Werden so die Synergien optimal genutzt?
Aus heutiger Sicht werden nach der Konsolidierung nur zwei Airlines übrig bleiben:
1) Die Air Berlin in einer Doppelmission: a) als abgespeckter Oneworld-Partner der EAP-Group (75 Jets) und b) als ACMI-Partner der Lufthansa (40 Jets), und
2) eine neue aus dem TUI-Verbund heraus gelöste Touristikairline unter dem Dach der EAP-Group (Etihad Partner).
Gut möglich, dass Letztere am Ende tatsächlich Flyniki heißt. Zumindest bietet sich eine Nutzung des österreichischen AOC der alten Niki Luftfahrt GmbH ja geradezu an. Vorausgesetzt das TUI-Management schafft eine Einigung mit ihren Piloten (Stichwort Standortgarantie Hannover).
Die Arithmetik der Konsolidierung zeigt allerdings auf Sturm: Den postulierten 60 Maschinen steht ein (Über)Bestand von 78 Jets gegenüber (17 Niki, 31 TUI und 30 AB).
Ob's da letztendlich zu einer Bereinigung kommt, ist eher fraglich, schließlich sind ja sowohl die TUI wie auch die AB-Maschinen derzeit noch "vollbeschäftigt", zumindest im Sommer.
Beitrag vom 16.10.2016 - 09:42 Uhr
@RobR

Nein leider nicht, ich habe ihn auch nicht im Netz gefunden. Den Artikel gibt es offensichtlich (vorerst) nur als Printversion.
Also wie früher: in den Zeitungsladen gehen und Heft kaufen ... :(

Sorry.
Beitrag vom 16.10.2016 - 00:28 Uhr
Daneben gibt es eine interessante Tabelle mit den Gehaltsstrukturen/Gehältern für Kapitäne und CoPiloten bei 21 europäischen Airlines.

Habe so auf die Schnelle bei Google nichts gefunden. Hast du einen Link dazu?


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