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Reanimiert China den A380-Auftrag von Qantas?

SYDNEY - Drei Jahre sanierte Qantas-Chef Alan Joyce die Langstrecken-Ops der australischen Nummer #1. Mit Erfolg. Der lange defizitäre Geschäftsbereich verdient wieder Geld und sei für neues Wachstum aufgestellt, sagte Joyce in Peking. Für die A380 sieht Qantas ein neues Betätigungsfeld.

"Natürlich werden wir beim Ausbau unserer internationalen Aktivitäten vorsichtig vorgehen", sagte Joyce im Interview mit "Bloomberg TV". "Qantas International wächst, weil es ihre Kostenstruktur und Gewinne zulassen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, in Expansion zu investieren."

Joyce zog Qantas konsequent aus unrentablen Märkten zurück und spannte auf der Langstrecke mit Emirates, China Eastern Airlines und American Airlines zusammen. Der Umsatz des Geschäftsbereichs legte die letzten beiden Jahre zu und macht mittlerweile 29 Prozent vom Gesamtertrag aus.

Qantas Airbus A380
Qantas Airbus A380, © Ingo Lang

Ein Impulsgeber ist China. Vergangenes Jahr reisten erstmals mehr chinesische als neuseeländische Touristen nach Australien. 1,2 Prozent der insgesamt 100 Millionen Fernreisenden mit chinesischem Pass entschieden sich für Down Under. Innerhalb der nächsten zehn Jahre soll sich das Reiseaufkommen aus China vervierfachen.

Selbst wenn Australien seinen Marktanteil von einem Prozent unter den dann 400 Millionen chinesischen Touristen nur verteidigt, schlummert für Qantas in China enormes Potenzial. Angesichts dieser Entwicklung könnte Qantas ihre zwölf Airbus A380 künftig öfter innerhalb Asiens einsetzen, sagte Joyce.

Bisher fliegt Qantas mit der A380 vor allem Topdestinationen wie Los Angeles, Hongkong, London (mit Stopp in Dubai) und Dallas an. Die Lieferung von acht weiteren A380 schob Qantas zwar immer wieder auf, sagte Airbus den Auftrag bisher aber nicht ab.

Gegenwärtig sehe Qantas "keine Netzwerke" für die acht ausstehenden A380, äußerste sich Joyce laut "Australian Business Traveller" auf der CAPA Australian-Pacific Konferenz im August 2016 zu den Flugzeugen. "Deswegen schieben wir die Auslieferungen weiter vor uns her."

Unter den guten Vorzeichen für die Langstrecke trifft 2017 zunächst die erste Boeing 787-9 bei Qantas ein und wird ab 2018 alle Drehkreuze auf dem Weg nach Europa überfliegen. Qantas setzt die mit 236 Sitzen leicht bestuhlten Dreamliner auf der neuen Linie von Perth nach London ein, ein 17-Stunden-Flug.

Und weil von Australien eigentlich jedes Ziel weit entfernt ist, könnte sich Qantas für die 2020er Jahre auch mit anderen Marathon-Flugzeugen verstärken. Die Boeing 777-8X und der Airbus A350-900ULR "sind für uns auf lange Sicht sicher hochinteressante Flugzeuge", blickte Joyce im August in die Ferne.
© Bloomberg News, aero.de | Abb.: Ingo Lang | 27.01.2017 09:28


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