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United Airlines schließt Vergleich mit rausgeworfenem Passagier

United Airlines Boeing 777-200ER
United Airlines Boeing 777-200ER, © Ingo Lang

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CHICAGO - In der Affäre um den Rauswurf eines Passagiers hat United Airlines einen Vergleich mit dem Betroffenen erzielt. Das teilte der Anwalt des Fluggasts am Donnerstag in Chicago mit. Im Rahmen des außergerichtlichen Kompromisses sei vereinbart worden, dass die Details der Entschädigung vertraulich bleiben.

United bestätigte eine "gütliche Einigung" mit dem Kunden. Die Fluggesellschaft will zudem Passagieren, die künftig bei einer Überbuchung freiwillig ihren Platz räumen, eine hohe Ausgleichssumme zahlen.

Angestellte des Unternehmens hatten den Mann vor knapp drei Wochen von der Flughafenpolizei aus einer überbuchten Maschine zerren lassen, weil er seinen Platz nicht hatte räumen wollen. Das rüde Vorgehen gegen den Mann rief weltweit Empörung hervor. Laut seinem Anwalt brach sich der 69-Jährige dabei die Nase, verlor zwei Zähne und erlitt eine Gehirnerschütterung.

Die Airline will Passagieren, die auf überbuchten Flügen freiwillig auf ihren Sitz verzichten, künftig eine Entschädigung von bis zu 10 000 Dollar (rund 9160 Euro) zahlen, wie United-Chef Oscar Munoz sagte. Außerdem soll die Zahl an Überbuchungen gesenkt werden. United kündigte ein Programm an, das insgesamt zehn Punkte umfasst.

Ziel sei es, eine bessere, kundenfreundlichere Airline zu werden, sagte Munoz. Jeder Kunde verdiene einen Service auf höchstem Niveau und müsse mit Würde und Respekt behandelt werden.

Der Anwalt des Passagiers lobte United für die angekündigten Veränderungen, die "passagierfreundlich" seien. Im Namen des Mannes sagte er, dieser hoffe, United sei Vorreiter für die gesamte Branche.

Zu den Konsequenzen, die United nun ziehen will, gehört auch, dass die Mitarbeiter besser geschult werden. Crews sollen künftig mindestens 60 Minuten vor der Abreise auf den Flug gebucht werden.

United war vor allem für das Krisenmanagement scharf kritisiert worden. In sozialen Netzwerken hatte es Boykott-Aufrufe gegeben. Munoz hatte das Vorgehen gegen den Passagier erst verteidigt, sich dann aber in aller Form entschuldigt.

United Airlines gehört zu den großen US-Fluggesellschaften und das Unternehmen ist Mitglied der Luftfahrtallianz Star Alliance, zu der unter anderem auch die Lufthansa gehört.

United-Flug 3411, © Twitter
© dpa-AFX | 28.04.2017 06:59

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Beitrag vom 30.04.2017 - 13:47 Uhr
Nach der Aktion wird es nicht mehr oft zu Überbuchungen kommen.

Warum bekomme ich das Gefühl, viele Kommentatore - Sie eingeschlossen - lesen nur die Überschriften?

Der Flug war NICHT überbucht. Aufgrund Wetterchaos am Vortag musste eine komplette Crew kurzfristig mitfliegen. So sollte die Annulierung eines kompletten Hin- und Rückflugs ( je ca. 100 Passagiere) vermieden werden.

Der Anlass (Überbuchung, Crewtransport oder was auch immer) ist doch für den eigentlichen Sachverhalt (Körperverletzung) völlig nebensächlich. Daher wird das nicht so genau genommen. Kein Grund sich aufzuregen.
Beitrag vom 30.04.2017 - 06:56 Uhr
Nach der Aktion wird es nicht mehr oft zu Überbuchungen kommen.

Warum bekomme ich das Gefühl, viele Kommentatore - Sie eingeschlossen - lesen nur die Überschriften?

Der Flug war NICHT überbucht. Aufgrund Wetterchaos am Vortag musste eine komplette Crew kurzfristig mitfliegen. So sollte die Annulierung eines kompletten Hin- und Rückflugs ( je ca. 100 Passagiere) vermieden werden.
Es fanden sich 4 Freiwillige, darunter auch Dr. Dao, der jedoch mit seinen Anwalt telefonierend, wieder zurück ins Flugzeug stürmte, sehr wahrscheinlich genau um eine Klage erwirken zu können...
Das ist einen potentiell gefährlichen Eingriff im Luftverkehr und nicht tolerierbar.
Die Flughafenpolizei warnte ihn mehrmals dass man ihn auch mit Gewalt zum Aussteigen zwingen würde.

Normalerweise müsste er angeklagt und verurteilt werden. Weil aber das noch viel mehr schlechte Presse und Faktenverdrehungen mit sich bringt, wird man sich außergerichtlich auf eine nicht allzu hohe Zahlung geeinigt haben.

Die Airline hat jederzeit das Recht, die Beförderung abzulehnen. Dann muss man aussteigen, klagen kann man nachher. Ein Flugzeug ist kein geeigneter Ort für einen Sit-In.

Dieser Beitrag wurde am 30.04.2017 07:00 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 28.04.2017 - 16:26 Uhr
Nach der Aktion wird es nicht mehr oft zu Überbuchungen kommen. Was glaubt der eigentlich was sich die Passagiere denken wenn sie sehen, dass United die Kunden wie Dreck behandelt - hurra da kaufe ich mir gleich ein Ticket? Gibt genug andere und deutlich bessere US Fluggesellschaften - vor allem Delta.


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