Air-Berlin-Insolvenz
Älter als 7 Tage

Mehdorn gibt Ticketsteuer eine Mitschuld

Hartmut Mehdorn
Hartmut Mehdorn, © Ingo Lang, edition airside

Verwandte Themen

BERLIN - Die Verkehrspolitik des Bundes und des Berliner Senats haben aus Sicht von Ex-Air-Berlin-Chef Hartmut Mehdorn zum Aus der Fluggesellschaft beigetragen. Die Anfang 2011 vom Bund eingeführte Luftverkehrssteuer habe das Unternehmen jährlich 100 Millionen Euro gekostet.

Diese Summe habe Air Berlin in diesem Markt nicht verdienen können. "Wir haben wie die Löwen gegen die unsägliche Luftverkehrssteuer gekämpft", sagte Mehdorn im Interview mit dem "Tagesspiegel" (Dienstag). "Man hätte der notleidenden Air Berlin diese Steuer nicht aufdrücken dürfen. Es war klar, dass die schwarze Null damit nicht zu erreichen war."

Die Berliner Verkehrspolitik bezeichnete Mehdorn, der von 2013 bis 2015 auch die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg leitete, als "schwach und taub". "Die dreht sich nur um Radfahrer und Beschränkung des individuellen Autoverkehrs, aber nicht darum, wie man Berlin per Fernbahn, Fernstraßen, Flughafen und Wasserstraßen adäquat anbindet", kritisierte er. "Berlin wird wie ein Dorf behandelt."

Das Debakel um den künftigen Hauptstadtflughafen BER spielt für Mehdorn keine Rolle bei dem Aus von Air Berlin. "Es ist andersherum: Air Berlin und ihr geplantes Drehkreuz wäre gut für Berlin gewesen am eröffneten BER. Nun wird es so sein: Fast egal wohin wir fliegen, Berliner müssen in Frankfurt oder München umsteigen."

Air Berlin hat im August Insolvenz angemeldet. Lufthansa will nun große Teile der Fluggesellschaft übernehmen. Die Gespräche mit dem Billigflieger Easyjet hatten bisher keinen Erfolg. Der Gläubigerausschuss berät am Dienstag über die Verkaufsverhandlungen.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Ingo Lang | 24.10.2017 09:10

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 25.10.2017 - 08:24 Uhr
Ich dachte die Luftfahrt Idioten ääh Experten haben die Lage schon längst analysiert und festgestellt dass es an den teuren Pilotengehältern lag

Nein, das sagt nur Herr Spohr bzw die Lufthansa.
Herr Schulte als Frontmann des BDL sagt, dass es an der Ticketsteuer liegt (ohne die auch Millionen von neuen Jobs entstehen würden, ist ja logisch).

Mit dieser Arbeitsteilung kann man bequem beide Werbebotschaften parallel in Politik und Gesellschaft schicken, ohne sich selbst argumentativ ins Gehege zu kommen.



Dieser Beitrag wurde am 25.10.2017 08:26 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 25.10.2017 - 04:03 Uhr
Ich dachte die Luftfahrt Idioten ääh Experten haben die Lage schon längst analysiert und festgestellt dass es an den teuren Pilotengehältern lag
Beitrag vom 24.10.2017 - 19:45 Uhr
Hier spricht natürlich ein Fachmann (Ironie)


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 03/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden